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Domaszewski, Alfred; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1925/26, 1. Abhandlung): Die Phalangen Alexanders und Caesars Legionen — Heidelberg, 1926

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https://doi.org/10.11588/diglit.38874#0035
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Die Phalangen Alexanders und Caesars Legionen.

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sind, so daß die Phalanx eine doppelte Schlachtlinie bildet oder
doch bilden kann.
Alexander hat diese Anordnung angewendet in den Schlachten,
in welchen bei der Überlegenheit der feindlichen Reiterei im freien
Gelände eine solche Bedrohung im Rücken eintreten konnte. So
am Granicus, Arrian 1, 13, 1 S(,7tXy)v piv ty)v cpdXayya twv ottXltGv
xd£ap. Alexander konnte erwarten, daß die persische Reiterei bei
seinem Anmarsch zur Schlacht den Fluß überschreiten werde, um
seinem Angriff zuvorzukommen. Und bei Gaugamela, wo diese
Gefährdung wirklich eintrat, Arrian 3, 12, 1 Ss xal Ssuxspav
xalpiv cop slvat. xyv cpdXayya dpcplcxopov. Die Ssuxspa xalpip sind die
hinteren Halbrotten; wenn sie kehrt machen, entsteht die cpdXayi;
dpcploxopop.
Dagegen ist die cpaXayE, anly) die Aufstellung in einem Treffen
mit nur einer Front. Von der Aufstellung der griechischen Söldner
und der Kardaker in der Schlacht bei Issos sagt Arrian 2, 8, 6
xoGoöxoup ydp im cpdXayyop aTüXyjp sSsysto to ycoplov, tva sxaGGOvxo. In
keiner Weise ist dadurch die Tiefe der Aufstellung bezeichnet; sie
kann nach der allgemeinen Norm von 8 bis 32 Mann betragen.
Die Breite der Front lassen die Angaben des Arrian über die
Schlacht gegen die Taulantier erkennen, Anab. 1, 6, 1—3 vEvFa 8rj
sxxaGost, tÖv Gxpaxov AXslpavSpop scop sxaxov xal sI'xogl to ßdFop xvjp
cpdXayyop. im to xspap §s sxaxspcö-Fsv Siaxonloup liTTrsap STaxalpap 7ca-
pyjyysXXs oiyp sysiv to TcapayysXXopsvov o^scop Ssyopsvoop. xal xd
psv Tupcnxa sGYjpTjVsv opFa dvaxslvat xd Sopaxa xoup oxXlxap, (1) exsixa
d.xo ^uvF'cjgaxop dxoxslva!. sp TrpoßoXyv, (2) xal vuv psv sp xo Sslpöv
syxXlvat, xcov Sopdxcov tt)v oöyxXst.o[,v, aöthp 8i sxl xd dpicxspd. (3) xal
aux7)v §s xdjv cpdXayya sp xs xo 7tpoGo:> o^scop sxlvyas xal stuI xd xspaxa
dXXoxs aXXt) xaprjyays- xal ouxco 7toXXap xdipsip xdE,ap xs xal psxaxoc-
gTjOap sv oXlyco ypovey, xaxd xö sücnvupov oLov spßoXov 7ioB)oap xvjp cpdXay-
yop s-yysv sm xoup TtoXsploup. Alexanders Heer bewegte ‘ sich in
einem engen Waldtale. Um in die Marschkolonne zu gelangen
sind die Phalangiten aus der Frontstellung nach einem Flügel
abmarschiert; so auch bei Issos Arrian 2, 8, 2 stu xspwp fyysv, wo es
sich gleichfalls um einen Durchmarsch durch einen engen Strand-
paß handelt. In einer Talebene angelangt läßt Alexander die Pha-
langen in der Marschkolonne1 parallel nebeneinander aufrücken,
so daß sie ein Viereck bilden, dessen Tiefe 120 Mann beträgt.
1 Die Annahme, daß die 6 Phalangen in der Frontstellung hintereinander
auf marschierten, ist unzulässig, weil dann die Tiefe nur 96 Mann (6 x 16)
betragen hätte.
 
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