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Domaszewski, Alfred; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1925/26, 1. Abhandlung): Die Phalangen Alexanders und Caesars Legionen — Heidelberg, 1926

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https://doi.org/10.11588/diglit.38874#0055
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Die Phalangen Alexanders und Caesars Legionen,

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sicherlich die Paionen, mit großer Wahrscheinlichkeit die Tym-
phaier; erstere sind erst von König Philipp in die Symmachie auf-
genommen worden1, die zweitgenannten als letzte vor den Paionen,
und gelten noch den Alexanderhistorikern als Fremdvolk2. Anderer-
seits sind der Pezetärie schon im ersten Feldzugsjahre teilhaftig
mit Sicherheit die Elimioten, für die Arrian das ausdrücklich
bezeugt hat3, also offenbar auch die Eordaier, die nach Thuky-
dides schon vor jenen dem Reiche einverleibt worden sind4. Das
macht eine Zweiteilung der Phalanx wahrscheinlich, der zufolge
die Pezetären und Nichtpezetären je drei Taxen bilden; und daß
tatsächlich die Pelagonier5 noch den ersteren, die Oresten-Lyncesten6
den letzteren beizuzählen sind, ergibt sich aus der Bewertung und
Verwendung der Taxen während des Alexanderzuges.
Die vornehmste der Pezetärentaxen ist die der Elimioten. Sie
führt den Ehrennamen in einem besonderen, bedeutungsvollen
Sinne7 und nimmt an den wichtigsten oder vom König persönlich
geführten Unternehmungen unter dem Kommando des Alexander
besonders nahestehenden Koinos in der Regel teil8, häufig als die
einzige9. Diese Sonderstellung der Elimiotentaxe ist offenbar nicht
bis auf die Zeit der Schaffung der Pezetärie zurückzuführen, weil
diese, wie gezeigt wurde, der Eordaiertaxe an Alter nachsteht. Die
Elimeia war aber dynastisch seit alters enger mit dem Macedonen-
reiche verknüpft, als die anderen Gaue des Oberlandes. Schon Alex-
ander der Philhellene hat seinen Bruder Arridaios mit der Elimeia
als Secundogenitur belehnt10. Dieser Zweig des Argeadenhauses
war zur Zeit Alexanders zweifellos im Mannesstamme nicht mehr
im Besitze des Teilfürstentumes; denn während sonst Fürsten und
Adel der einzelnen Gaue mit Vorliebe zur Führung des betreffenden
1 Vgl. S. 45.
2 Vgl. S. 44.
3 Arrian Anab. 2, 23, 2.
4 Thukyd. 2, 99, 5; vgl. S. 45.
5 Vgl. S. 45.
6 Vgl. S. 43.
7 Arrian Anab. 2, 23, 2.
8 Arrian Anab. 1, 6, 9. 3, 24, 1; 25, 6. 4, 17, 3; 24, 1; 25, 6. 5, 12, 2.
9 Arrian Anab. 2, 23, 2; 24, 3. 4, 28, 8. 5, 21, 1.
10 Schob Thukyd. 1,57; vgl. Abel, Macedonien vor König Philipp (Berlin
1847), S. 105; O. Hoffmann, Die Makedonen, S. 159.
 
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