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Domaszewski, Alfred; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1925/26, 1. Abhandlung): Die Phalangen Alexanders und Caesars Legionen — Heidelberg, 1926

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https://doi.org/10.11588/diglit.38874#0056
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48

Alfred v. Domaszewski:

Aufgebotes verwendet wurden1, hat keines der Glieder des Fürsten-
hauses2 der Elimeia jemals deren Taxis geführt. Nun ist König
Philipp, wie einst Arridaios, von seinem Bruder mit einem Teil-
fürstentum belehnt worden3. Seine erste Gemahlin ist eine An-
gehörige des Fürstenhauses der Elimeia4. Es war also offenbar die
Sekundogenitur, mit der Philipp, wie einst Arridaios abgefunden
werden sollte, die Elimeia, und jene Heirat mit der Erbtochter des
Fürstentumes hat Philipps Ansprüche entweder begründet, oder
doch nachträglich gerechtfertigt. Das Phalangitenaufgebot der
Elimeia begründet also seine Sonderstellung auf seiner Eigenschaft
als älteste Truppe oder Schulung Philipps. — Der Taxe der Eli-
mioten entspricht, als die Vornehmste der Nichtpezetären, die der
Oresten und Lyncesten. Wie die Elimioten unter den Pezetären
hat die der Oresten und Lynkesten unter den Nichtpezetären die
ständige Hegemonie; wie jene steht sie stets auf dem rechten
Flügel der Taxen ihrer Gattung5 unter Führung des Perdiccas, aus
dem königlichen Hause der Oresten6. Fiber die gegenseitige Stellung
dieser beiden bevorzugten Taxen und die Reihenfolge der vier
anderen entscheidet anfangs, wie schon gesagt, die Hegemonie des
Tages. Erst von der Schlacht bei Issos an läßt sich eine feste,
unveränderliche Reihenfolge der Taxen nachweisen7, die also offen-
bar während der Winterrast in Gordion eingeführt worden ist. Es
steht immer eine Pezetärentaxe gepaart mit einer Nichtpezetären-
taxe. Innerhalb der beiden ersten Taxenpaare steht jeweils die
Pezetärentaxe rechts, die andere links; nur beim letzten Taxen-
paare ist die Stellung umgekehrt, so daß auch der linke Flügel der
Phalanx durch eine Pezetärentaxe gedeckt wird. Das erste Taxen-
paar wird gebildet von den beiden vornehmsten Taxen beider
Gattungen, den Elimioten und den Oresten-Lyncesten. Das zweite
~rVgl7s. 48.
2 Vgl. Hoffmann, a. a. O., S. 164f.
3 Karystios fr. 1 (Müller IV p. 356) = Athen. 11, 15, p. 506f. Vgl.
Schaefer, Demosthenes und seine Zeit II, 2 S. 16.
4 Satyros fr. 5 (Müller a. O.) = Athen 13, 5, p. 557 C. Vgl. O. Hoff-
mann, a. a. O., S. 164.
5 Arrian Anab. 1, 14, 1. 2, 8, 3. 3, 11, 9. Die bevorzugte Stellung der
Taxe der Oresten und Lynkesten, im Gegensatz zu der der Elimioten, ist
offenbar in ihrer alten Zugehörigkeit zur Svmmachie begründet; vgl. S. 45
zu den beiden anderen Nichtpezetärentaxen.
6 Vgl. S. 45.
7 Arrian Anab. 2, 8, 3; 3, 11, 9. Diodor 17, 57, 2. 3. Curtius 3, 9, 7. 8.
4, 13. 28, -29.
 
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