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Domaszewski, Alfred; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1925/26, 1. Abhandlung): Die Phalangen Alexanders und Caesars Legionen — Heidelberg, 1926

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https://doi.org/10.11588/diglit.38874#0084
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76

Alfred v. Domaszewski:

Anschluß der anderen Ilen von der tkr\ ßocatAixY] nach innen gegen
die Mitte wird abwechselnd mit stu oder lyopivY) ausgedrückt, Arrian
3, 11, 8. Von der achten Ile sagt Arrian1 tsXeutouoc 8e tcov ßaciMxwv
rXcov !)<; 'HysXo^o^ 6 'I^TOOTpaTou Dvdpyyjp y)v. Wie hei den Phalangen
hat auch bei den llen die schließende Ile besondere Bedeutung,
da sie den engen Zusammenschluß aller acht Ilen, wenn sie in
breiter Front Vorgehen, sichern muß2. Daher hat Alexander ihre
Führung in außerordentlicherWeise dem Hegelochos anvertraut, der
nach seiner früheren Verwendung im Kriege3 an Rang über den
Ilarchen stand4.
Am linken Flügel, Arrian 3, 11, 10, schlossen an die Phalanx
die Reiter der griechischen Bundesgenossen, auf diese folgten die
Thessaler, unter welchen die Pharsalier die Bedeutung der ’Cky] ßoc-
aOav/q des rechten Flügels hatten5.
Um den Anprall der Sichelwagen am rechten Flügel aufzu-
halten, hatte Alexander vor den Hetärenreitern Speerwerfer und
Bogenschützen aufgestellt, Arrian Anab. 3, 12, 3 t% 8e ßaoiMxyjc
0a]p xal tcov akXcov irmpoov TüpOTETaypsvot. 7)gccv tcov ts ’Aypiavcov xal
tcov to^otcov oi YjpzGssp, xal ol Bakdxpou axovTiGTat. Hier hat TcpoTaocEiv
zweifellos die Bedeutung einer Aufstellung vor einer anderen Linie.
Und eben denselben Sinn hat das Wort hei der Schilderung der vor
dem linken und rechten Flügel der Perser vorgeschobenen Reiter
und Sichelwagen, Arrian 3, 11, 6. 7. Diese doppelte Bedeutung des
Wortes macht es schwierig die Aufstellung der Verteidigungshaken
richtig zu verstehen, die Alexander an beiden Flügeln zur Abwehr
einer Umgehung gebildet hatte.
Von dem Zwecke der Verteidigungshaken sagt Arrian Anab.
3, 12, 2 ec, emxapxyjv 8s, eI'ttou avayxT) xaTaZagßavot y) avaxTU^ai :q
^uyxXsLcat, tyjv ©akayya. Phalanx ist hier, wie so oft, die Schlacht-
linie. ’Ava7iTuoo£t,v heißt sich zu einer breiteren Front entwickeln6,
GuyxVxGca zu einer engeren Stellung zusammenschließen, je nach-
dem die Verteidigungsflanke sich ausdehnt, um der Umfassung
zu begegnen, oder sich zusammenschließt, um den Gegenstoß zu
führen7.
Schon diese doppelte Art der Bewegung zeigt, daß diese Reiter
1 Vgl. S. 10. 2 Vgl. Issos S. 67. 3 Vgl. O. Hofmann, Die Macedonen,
S. 183. 4 Vgl. die Verwendung des Sonaatophylax Ptolemäus in der Schlacht
bei Issos S. 67. 5 Vgl. S. 39. 6 Vgl. S. 63. 7 Man muß bedenken, daß
die Reiterschwadronen in großen Intervallen stehen, vgl. S. 54.
 
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