In den Werken, die die Geschichte des Christentums in Spanien
behandeln1, kommt selbstverständlich ein solches Einzelgebiet
kirchlichen Lebens, wie wir es im folgenden vornehmen wollen, das
Kapitel von der christlichen Taufe in Spanien2, nicht zur ausführ-
lichen Darstellung. Auch in den Werken und Artikeln, die von der
Taufe im allgemeinen3 handeln, können diese speziell spanischen
Angelegenheiten weder übersichtlich noch zusammenhängend noch
vollständig vorgetragen werden. Und doch ist es von Interesse und
Wert, einmal die ganze geschichtliche Entwicklung eines solchen
Ritus, wenigstens bis zu einem bestimmten Einschnitt, zu verfolgen,
soweit sie aus den Quellen eines abgeschlossenen Kirchengebietes,
wie es das spanische ist, nachgewiesen werden kann. Alsterminus ad
quem, bis zu dem ich diese Entwicklung hier verfolgen will, setze
ich den Einbruch der Araber in Spanien 711 an: was die spanische
Christenheit unter arabischer Herrschaft an kirchlichen Riten ge-
habt hat, darüber geben uns ja dann die Werke4 Aufschluß, die wir
dem Sammlerfleiß Ferotin s verdanken, bei deren Verarbeitung
ebenso die Frage nach dem Verhältnis dieser Riten zu den früheren
spanischen wie die Frage nach dem Verhältnis des sog. Missale
mixtum zu den von Ferotin zugänglich gemachten Quellen-
schriften5 behandelt werden müßten. Als terminus a quo ergibt
1 P. B. Gams (O. S. B.), Die Kirchengeschichte von Spanien, 3 Bände,
1862—1879; H. Leclercq, L’Espagne chretienne 1906; D. Florez, Espana
sagrada 1750 ff.
2 Ich beschränke mich dabei auf die Sitte der Taufe im engeren Sinn.
Die Bestimmungen über Katechumenen und Katechumenat, die ja des weiteren
auch zur Taufe in Beziehung stehen, lasse ich unberücksichtigt.
3 J. W. F. Höfling, Das Sakrament der Taufe, dogmatisch, historisch,
liturgisch dargestellt, 2 Bände, 1846 und 1848; P. Drews, Art. Taufe, III. Li-
turgischer Vollzug in HRE3 19, 424—450.
4 M. Ferotin (0. S. B.), Le Liber ordinum en usage dans l’eglise wisi-
gothique et mozarabe d’Espagne du 5. au 11. siede, Paris 1904; derselbe,
Le Liber mozarabicus sacramentorum et les manuscrits mozarabes, Paris 1912
■— vol. V. et VI. der Monumenta ecclesiae liturgica edid. F. Cabrol, H. Lec-
lercq und M. Ferotin.
5 M. M. n. liegt im Missale mixtum s. MSL 85 eine sehr weitgehende An-
passung der spanischen Handschriften an fremde, nicht spanische Ord-
nungen vor.
behandeln1, kommt selbstverständlich ein solches Einzelgebiet
kirchlichen Lebens, wie wir es im folgenden vornehmen wollen, das
Kapitel von der christlichen Taufe in Spanien2, nicht zur ausführ-
lichen Darstellung. Auch in den Werken und Artikeln, die von der
Taufe im allgemeinen3 handeln, können diese speziell spanischen
Angelegenheiten weder übersichtlich noch zusammenhängend noch
vollständig vorgetragen werden. Und doch ist es von Interesse und
Wert, einmal die ganze geschichtliche Entwicklung eines solchen
Ritus, wenigstens bis zu einem bestimmten Einschnitt, zu verfolgen,
soweit sie aus den Quellen eines abgeschlossenen Kirchengebietes,
wie es das spanische ist, nachgewiesen werden kann. Alsterminus ad
quem, bis zu dem ich diese Entwicklung hier verfolgen will, setze
ich den Einbruch der Araber in Spanien 711 an: was die spanische
Christenheit unter arabischer Herrschaft an kirchlichen Riten ge-
habt hat, darüber geben uns ja dann die Werke4 Aufschluß, die wir
dem Sammlerfleiß Ferotin s verdanken, bei deren Verarbeitung
ebenso die Frage nach dem Verhältnis dieser Riten zu den früheren
spanischen wie die Frage nach dem Verhältnis des sog. Missale
mixtum zu den von Ferotin zugänglich gemachten Quellen-
schriften5 behandelt werden müßten. Als terminus a quo ergibt
1 P. B. Gams (O. S. B.), Die Kirchengeschichte von Spanien, 3 Bände,
1862—1879; H. Leclercq, L’Espagne chretienne 1906; D. Florez, Espana
sagrada 1750 ff.
2 Ich beschränke mich dabei auf die Sitte der Taufe im engeren Sinn.
Die Bestimmungen über Katechumenen und Katechumenat, die ja des weiteren
auch zur Taufe in Beziehung stehen, lasse ich unberücksichtigt.
3 J. W. F. Höfling, Das Sakrament der Taufe, dogmatisch, historisch,
liturgisch dargestellt, 2 Bände, 1846 und 1848; P. Drews, Art. Taufe, III. Li-
turgischer Vollzug in HRE3 19, 424—450.
4 M. Ferotin (0. S. B.), Le Liber ordinum en usage dans l’eglise wisi-
gothique et mozarabe d’Espagne du 5. au 11. siede, Paris 1904; derselbe,
Le Liber mozarabicus sacramentorum et les manuscrits mozarabes, Paris 1912
■— vol. V. et VI. der Monumenta ecclesiae liturgica edid. F. Cabrol, H. Lec-
lercq und M. Ferotin.
5 M. M. n. liegt im Missale mixtum s. MSL 85 eine sehr weitgehende An-
passung der spanischen Handschriften an fremde, nicht spanische Ord-
nungen vor.