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Glaue, Paul [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1927/28, 1. Abhandlung): Zur Geschichte der Taufe in Spanien, 2: Nachrichten über die Taufsitten bis 711: Konzilsbestimmungen und Schriftstellerzeugnisse — Heidelberg, 1927

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https://doi.org/10.11588/diglit.38935#0004
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4

Paul Glaue:

sich von selbst das Konzil von Elvira: vorher haben wir über die
Taufe in Spanien keine einzige geschichtliche Nachricht.
In vier Abschnitten beabsichtige ich das Material hierunter
darzulegen. Zunächst biete ich die Nachrichten, die wir über die
Taufe im 4. und 5. Jahrhundert1 der spanischen Kirchengeschichte
besitzen. Sie sind, soviel ich sehe, noch nicht zusammengestellt
worden. Ist es auch nicht gerade viel Material, das vorliegt, einiges
Interessante läßt sich doch auch aus dieser Zeit beibringen. Über
die 3 Haupt-Schriftsteller als Quellen haben wir in unserem I. Bei-
trag gehandelt (s. S.-B. H. A. 1913, 10). Die Frage, die wir sodann
im 2. Abschnitt behandeln —- simplex oder triplex immersio —-
wird ja in kirchengeschichtlichen Werken2, die sich mit Spanien
beschäftigen, etwas mehr gestreift. Das hat darin seinen Grund,
daß hierbei, wie wir zeigen werden, die spanische Kirche von
ihren verschiedenen Provinzen aus mit der römischen Kirche in
Beziehung tritt, daß für die verschiedenartige Stellungnahme in
dieser Frage römische Päpste maßgebend wurden. Aber, mit der
wünschenswerten Ausführlichkeit ist dieser Punkt noch nirgends
bearbeitet worden. Im 3. Abschnitt wollen wir die Taufsitten des
6. und 7. Jahrhunderts, wie sie in den drei Kirchenprovinzen
Gallaecia, Baetica und Toletana bestanden, darstellen. Über sie
hat allerdings Fr. Wiegand3 von einem bestimmten Gesichtspunkt
aus, nämlich bezüglich des Katechumenats, gehandelt. Aber diese
Taufsitten bedürfen einmal einer zusammenfassenden Erörterung,
insbesondere bezüglich des liturgischen Verlaufs. Im 4. Abschnitt
trage ich noch Einzelheiten aus dem 6. und 7. Jahrhundert nach,
die in den beiden vorhergehenden Abschnitten nicht zur Be-
sprechung kamen.
I.
Nachrichten über die Taufe bis 524.
Mit dem Konzil von Elvira4 tritt die Kirchengeschichte
Spaniens für uns in ein helleres Licht. In den Canones dieses Konzils
1 Ich füge hier noch einige Angaben aus dem 6. Jahrhundert an, die in
den Zusammenhang des 2. und 3. Abschnitts nicht passen.
2 Siehe z. B. H. von Schubert, Geschichte der christlichen Kirche im
Frühmittelalter, 1921, 2. Halbband, S. 645.
3 Die Stellung des apostolischen Symbols im kirchlichen Leben des
Mittelalters 1899 in ,Studien z. Gesch. d. Theol. und der Kirche“, Bd. IV H. 2,
S. 185—200, § 10: Spanische Liturgik er.
4 Die Datierung dieses Konzils ist noch nicht einheitlich anerkannt. So
treten Duchesne (Le concile d’Elvire et les Flamines chretiens in Bibi, de
 
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