Zur Geschichte der Taufe in Spanien. II.
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liegen auch die ersten Nachrichten über die Taufe in Spanien vor.
Unter den 81 Ganones finden sich 12, die von der Taufe handeln;
sie stehen nicht sachlich geordnet zusammen, in einer Gruppe hinter-
einander, sondern zerstreut zwischen andern. Worauf diese, doch
auffallende Tatsache zurückzuführen ist, vermag ich nicht zu sagen;
bei der endgültigen Redaktion der Konzilsakten hätte man doch
zum mindesten eine sachliche Anordnung des Zusammengehörigen
vornehmen sollen.
Die eine Gruppe dieser Canones enthält Bestimmungen darüber,
unter welchen Bedingungen die Taufe gewährt werden kann. Nach
den Canones lOaund IDdürfen heidnische Ehemännerund Ehefrauen,
die von ihren im Katechumenat stehenden Frauen oder Männern
verlassen werden und sich wieder verheiraten, getauft werden. Die
Katechumenatszeit derselben soll dann 5 Jahre dauern, nur im Fall
schwerer Erkrankung soll die Taufe vorher vollzogen werden. Für
gewöhnlich erfolgte die Taufe nach zweijähriger Katechumenats-
zeit* 1 2. Von dieser Regel aber wurde verschiedentlich abgewichen.
Das konnte geschehen, wo Krankheitsfälle (Todesgefahr) es nötig
machten2; zu solchen Krankheitsfällen gehörte auch Besessenheit3.
Das mußte geschehen, wo man der Bewährung der Taufkandidaten
nicht sicher war. Solche, die früher flamines gewesen waren,
durften erst nach dreijähriger Katechumenatszeit getauft werden4.
Tecole des haut, etudes fase. 73, Paris 1887, Melanges Renier) und Harnack
(Ghronol. II, 450ff.) für „bald nach 300“ ein, Duchesne insbesondere für
„vor der diokletian. Verfolgung“, v. Schubert für „um 300“, Heussi für „um
306/312“, Hennecke (s. HRE3 XXIII, S. 391) für „gegen 313“. Die Canones
des Konzils finden sich u. a. in MSL 84, 301 ff., bei Lauchert ,Die Kanones
der wichtigsten altkirchlichen Konzilien' (12.Heft der Krügerschen Sammlung,
1896, S. XVIIf. 13—26). Vgl. auch C. J. Hefele, Conciliengeschichte 1. Bd.
1855, S. 128ff.
1 Can. 10a: Si ea, quam catechumenus relinquit, duxerit maritum,
potest ad fontem lavacri admitti: hoc et circa feminas catechumenas erit ob-
servandum. Can. 11: Intra quinquennii autem tempora catechumena, si
graviter fuerit infirmata, dandum ei baptismum placuit, non denegari.
2 Can. 42: Eos, qui ad primam fidem credulitatis accedunt, si bonae
fuerint conversationis, intra biennium temporum placuit ad baptismi gratiam
admitti debere, nisi infirmitate compellente coegerit ratio velocius subvenire
periclitanti vel gratiam postulanti.
3 Can. 37: Eos, qui ab immundis spiritibus vexantur, si in fine mortis
fuerint constituti, baptizari placet.
4 Can. 4: Item flamines, si fuerint catechumeni et se a sacrificiis ab-
stinuerint, post triennii tempora placuit ad baptismum admitti debere. Vgl.
L. Duchesne s. o., Le Concile d’Elvire. . . .
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liegen auch die ersten Nachrichten über die Taufe in Spanien vor.
Unter den 81 Ganones finden sich 12, die von der Taufe handeln;
sie stehen nicht sachlich geordnet zusammen, in einer Gruppe hinter-
einander, sondern zerstreut zwischen andern. Worauf diese, doch
auffallende Tatsache zurückzuführen ist, vermag ich nicht zu sagen;
bei der endgültigen Redaktion der Konzilsakten hätte man doch
zum mindesten eine sachliche Anordnung des Zusammengehörigen
vornehmen sollen.
Die eine Gruppe dieser Canones enthält Bestimmungen darüber,
unter welchen Bedingungen die Taufe gewährt werden kann. Nach
den Canones lOaund IDdürfen heidnische Ehemännerund Ehefrauen,
die von ihren im Katechumenat stehenden Frauen oder Männern
verlassen werden und sich wieder verheiraten, getauft werden. Die
Katechumenatszeit derselben soll dann 5 Jahre dauern, nur im Fall
schwerer Erkrankung soll die Taufe vorher vollzogen werden. Für
gewöhnlich erfolgte die Taufe nach zweijähriger Katechumenats-
zeit* 1 2. Von dieser Regel aber wurde verschiedentlich abgewichen.
Das konnte geschehen, wo Krankheitsfälle (Todesgefahr) es nötig
machten2; zu solchen Krankheitsfällen gehörte auch Besessenheit3.
Das mußte geschehen, wo man der Bewährung der Taufkandidaten
nicht sicher war. Solche, die früher flamines gewesen waren,
durften erst nach dreijähriger Katechumenatszeit getauft werden4.
Tecole des haut, etudes fase. 73, Paris 1887, Melanges Renier) und Harnack
(Ghronol. II, 450ff.) für „bald nach 300“ ein, Duchesne insbesondere für
„vor der diokletian. Verfolgung“, v. Schubert für „um 300“, Heussi für „um
306/312“, Hennecke (s. HRE3 XXIII, S. 391) für „gegen 313“. Die Canones
des Konzils finden sich u. a. in MSL 84, 301 ff., bei Lauchert ,Die Kanones
der wichtigsten altkirchlichen Konzilien' (12.Heft der Krügerschen Sammlung,
1896, S. XVIIf. 13—26). Vgl. auch C. J. Hefele, Conciliengeschichte 1. Bd.
1855, S. 128ff.
1 Can. 10a: Si ea, quam catechumenus relinquit, duxerit maritum,
potest ad fontem lavacri admitti: hoc et circa feminas catechumenas erit ob-
servandum. Can. 11: Intra quinquennii autem tempora catechumena, si
graviter fuerit infirmata, dandum ei baptismum placuit, non denegari.
2 Can. 42: Eos, qui ad primam fidem credulitatis accedunt, si bonae
fuerint conversationis, intra biennium temporum placuit ad baptismi gratiam
admitti debere, nisi infirmitate compellente coegerit ratio velocius subvenire
periclitanti vel gratiam postulanti.
3 Can. 37: Eos, qui ab immundis spiritibus vexantur, si in fine mortis
fuerint constituti, baptizari placet.
4 Can. 4: Item flamines, si fuerint catechumeni et se a sacrificiis ab-
stinuerint, post triennii tempora placuit ad baptismum admitti debere. Vgl.
L. Duchesne s. o., Le Concile d’Elvire. . . .