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Heimpel, Hermann [Hrsg.]; Heimpel, Hermann [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1929/30, 1. Abhandlung): Studien zur Kirchen- und Reichsreform des 15. Jahrhunderts, 1: Eine unbekannte Schrift Dietrichs v. Niem über die Berufung der Generalkonzilien (1413/1414) — Heidelberg, 1929

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https://doi.org/10.11588/diglit.39954#0035
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Studien zur Kirchen- und Reichsreform des 15. Jahrhunderts.

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Die Quellen für Dietrichs Exkurse sind, soweit sie von ihm
zitiert oder zu ermitteln sind, in zeitlicher Ordnung die folgenden:
1. Hieronymus, Peregrinatio s. Paulae in Jerusalem (für die
kaiserliche Konzilsberufung, unten S. 36). — 2. Die von ihm
einer Handschrift in Florenz entnommenen gefälschten Privi-
legien: Hadrian für Karl den Großen über Investitur und Papst-
wahl; Leo VIII. für Otto den Großen, dasselbe (,,Convenit aposto-
lico moderamine“); Leo VIII. für Otto den Großen, Rückgabe
des Kirchenstaates („Ottoni“) (unten S. 46f. 54). — 3. Fulcherius
Carnotensis, Gesta peregrinantium Francorum (Schisma zwi-
schen Urban und Wibert, Clermont, unten S. 43). —- 4. Fried-
rich II., Urkunden von Eger vom 17. Juli 1213, Reg. Imp. 5,
Nr. 705. 706 (Verzicht auf Investitur und Spolien, unten S. 50).
-—- 5. Martin von Troppau, Chronicon, Pontifices (für Jo-
hann XII.; MG., SS. 22, 431). — 6. Aus der Streitschriftenliteratur
des 14. Jahrhunderts: a) Gedicht gegen J ohann XX11. (unten
Seite 31); b) Marsilius von Padua, Defensor Pacis (abgesehen
von der Abhängigkeit in der Gesamtansicht: Johann XII., unten
S. 53); c) Marsilius von Padua, De translatione imperii
Romani (Johann XII., unten S. 56f.; Leo III., unten S. 61). —
7. Roccaccio, De casibus virorum illustrium (Johann XII.,
unten S. 59ff.).
Aus welcher Quelle Dietrich die in diesem Traktate neu ge-
brachten Nachrichten über Berengar von Tours und Friedrich
Barbarossa genommen haben mag, kann ich nicht ermitteln; die
Geschichte Berengars wird zunächst kurz im Anschluß an das
Decretum Gratiani erzählt, mit vollkommener Verwirrung der Zeit-
folge; dazu ist aber dann am Rande eine chronologisch richtige
Aufzählung der in dieser Sache gehaltenen Konzilien angefügt, aus
,,Gestis episcoporum et imperatorum Romanorum“; als charak-
teristisches Merkmal für diese Papst- und Kaiserchronik finde ich
nur, die sie Viktor II. als 155. Papst zählt. Ein unbearbeitetes
Exzerpt ist auch der Passus über Friedrich Barbarossa; eingeführt
mit den Worten ,,Legimus eciam“, enthält er Unrichtigkeiten, die
um so mehr auffallen, als Dietrich in der Chronik von 1399 die-
selben Dinge einigermaßen richtiger dargestellt hatte1.
Dietrich hat in seinen Werken auch sonst zwei Quellen in
allgemeiner Form genannt, um deren Bestimmung man sich seit
1 Das betr. Chronikfragment steht bei Dietrich Engelhus, Chronicon,
hrsg. von Leibniz, Scriptores rer. Brunsv. 2, 1108. Vgl. Erler 271 ff.
 
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