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Heimpel, Hermann [Editor]; Heimpel, Hermann [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1929/30, 1. Abhandlung): Studien zur Kirchen- und Reichsreform des 15. Jahrhunderts, 1: Eine unbekannte Schrift Dietrichs v. Niem über die Berufung der Generalkonzilien (1413/1414) — Heidelberg, 1929

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https://doi.org/10.11588/diglit.39954#0036
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28

Hermann Heimpel:

langem vergeblich bemüht hat. Leider bringt uns auch die neue
Schrift nicht weiter; ich füge also nur kurz bei, was sich auf Grund
dieser Schrift über die Eigentümlichkeiten dieser ,,Gesta epis-
coporum et imperatorum Romanorum“ und ,,Gesta Saxonum“
zusammenfassend sagen läßt1.
,,Gesta“ der ersten Art nennt Dietrich an folgenden Stellen:
Nemus Unionis 483 (fast alle Schismen sind von Kaisern ent-
schieden worden, ut legitur in veteribus historiis, et precipue in
gestis pontificum et imperatorum regumque Romanorum); in De
Schismate 3, 9 wird die Geschichte von Otto I. und Johann XII.
belegt mit ,,Gesta imperatorum seu regum Romanorum“. Die
Erzählung von Berengar von Tours wird in unserer Schrift ein-
geleitet mit den Worten: Legatur in gestis episcoporum et impera-
torum Romanorum. Dem Zweifel gegenüber, ob mit diesen all-
gemeinen Ausdrücken wirklich ein bestimmtes Werk gemeint sein
soll, kann man immerhin anführen, daß ja schon die erste der
genannten Stellen die Gesta als etwas Spezielles gegenüber dem
noch allgemeineren Ausdruck ,,Veteres historie“ erscheinen läßt.
Bis zum Beweise des Gegenteiles möchte ich auch eine der beiden
Fassungen der Barbarossa-Erzählung — ob die der Chronik oder
die unseres Traktats ? — diesen Gesta zuweisen. Dagegen muß die
Stelle aus De Schismate für die Rekonstruktion ausscheiden, denn
die folgende Erzählung von Johann XII. beginnt mit einer Cha-
rakteristik des Papstes, die ohne Zweifel auf Martin von Troppau
beruht, und die Erzählung von Ottos Eingreifen selbst ist, wie
ein Vergleich mit dem Zusatz aus den Gesta Saxonum unten S. 57
jetzt beweist, ganz aus diesem Gesta Saxonum genommen; hier
ist also gerade kein bestimmtes Werk zugrunde gelegt.
Dietrich hat, entsprechend seiner bekannten Vorliebe für die
Geschichte des sächsischen Stammes, an verschiedenen Stellen
seiner Werke eine Quelle benutzt, die er „Gesta Saxonum“ nannte.
Über Abfassungszeit und Art dieser Quelle geben auch die Auszüge
in diesem Traktat keinen neuen Aufschluß. Dietrich hat mit
Nachrichten aus der Sachsengeschichte seine Auszüge aus Marsilius
von Padua und Martin von Troppau ergänzt und korrigiert; indem
diese Ergänzungen im Traktat ausdrücklich den Gesta Saxonum
1 Über Dietrichs Quellen allgemein handelt A. Fritz, Zur Quellen-
kritik der Schriften Dietrichs von Niem, 1886; Erler bei den einzelnen
Schriften; daneben für die Gesta Saxonum: W. Mulder, Dietrich von Nie-
heim 2 (1907), XI—XXVIII.
 
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