Deutsche Fragmente von Kaspar Barth.
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zu lachen, Ey, ihr werdet die seyn so wider meinen willen zu
schweren mich dringen kontett. Kaum, sagten sie, haben wihr
gelegenheitt angetroffen, herab zu kommen vndt euch zu ertappen,
vndt ihr kommet aufgezogen vndt habett ewren spott von unß
da wihr bey seyn. Wir werden euch also nicht verlassen, vndt ihr
werdet vns von diser hofnung nicht so bald abfallen machen. Mitt
disenn Wortten zogen sie mich zu sich, der dise angeneme gewaltt
gantz geduldig zu laiden wußte. Bishero habe ich gnug gesagett
vndt das eine idwedern zu hören getzimet. Was uberig, will ich
in einer Summ andeutten: Keine auß den beyden ist vbell zufriden
von mihr geschiden, da ich ein selbwachsenes vndt zu disen Dingen
ganz fügliches Brauttbette angetroffen.
III. Beschreibung des Titelblattes der Soliloquia Barths.
(Anweisung für den Stecher.)
Ein Chorus dantzender Engel in deßen mitte ein Jüngling vndt
Jungfraw mitt aufgerichtem gesichte, vndt henden gegen himmel
gericht. Dise Sollen in dem Choro gegeneinander knien, vndt
sollen beyden die Brüste aufgemacht sein, das man in einem jeden
ein hertz so in der mitten ein aufgethanes Auge hat, sehen soll,
vndt sollen solche hertzlein mitt fewer flammen umbgeben sein,
auch den beyden Personen die äugen brennen, vndt in diselbigen ein
fewerstrahlen von himmel herab gehen, in welchem das vort stehet
IRRADIOR.
Hir stehet ein Jüng-
ling deßen leib gantz
von flammen sein soll,
wi man di geister zu
malen pfleget. Sein leib
soll forn offen sein vndt
in ihm alles voll brennender hert-
zen, in deren mitte soll eine quelle
von wasser gesehen werden, wel-
cher Ursprunck vom himmel durch
sein haupt kommt. Umb ihn
fleugt alles vol brennende Kin-
derlein, mitt dem wort Deside-
rans Desidero.
Biltniß einer schonen
Jungfrawen, so sehr üb-
lich aussihet, hat in
einer hant einen Krantz
von Lorberblättern, in
der anderen eine brin-
nende fakkel, welcher glantz
daß gantze biltt erfüllett. auf
derselbigen sitzt eine Daube so
den Schnabel gegen himmel auf-
richtet, Arndt von dennen einen
fewerstralen in sich drinkt, in
welchem dise wortt geschriben
stehn, Serena Aeternum.
Casp. Barthii
Soliloquiorum
rerum Divinarum
libri XX
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zu lachen, Ey, ihr werdet die seyn so wider meinen willen zu
schweren mich dringen kontett. Kaum, sagten sie, haben wihr
gelegenheitt angetroffen, herab zu kommen vndt euch zu ertappen,
vndt ihr kommet aufgezogen vndt habett ewren spott von unß
da wihr bey seyn. Wir werden euch also nicht verlassen, vndt ihr
werdet vns von diser hofnung nicht so bald abfallen machen. Mitt
disenn Wortten zogen sie mich zu sich, der dise angeneme gewaltt
gantz geduldig zu laiden wußte. Bishero habe ich gnug gesagett
vndt das eine idwedern zu hören getzimet. Was uberig, will ich
in einer Summ andeutten: Keine auß den beyden ist vbell zufriden
von mihr geschiden, da ich ein selbwachsenes vndt zu disen Dingen
ganz fügliches Brauttbette angetroffen.
III. Beschreibung des Titelblattes der Soliloquia Barths.
(Anweisung für den Stecher.)
Ein Chorus dantzender Engel in deßen mitte ein Jüngling vndt
Jungfraw mitt aufgerichtem gesichte, vndt henden gegen himmel
gericht. Dise Sollen in dem Choro gegeneinander knien, vndt
sollen beyden die Brüste aufgemacht sein, das man in einem jeden
ein hertz so in der mitten ein aufgethanes Auge hat, sehen soll,
vndt sollen solche hertzlein mitt fewer flammen umbgeben sein,
auch den beyden Personen die äugen brennen, vndt in diselbigen ein
fewerstrahlen von himmel herab gehen, in welchem das vort stehet
IRRADIOR.
Hir stehet ein Jüng-
ling deßen leib gantz
von flammen sein soll,
wi man di geister zu
malen pfleget. Sein leib
soll forn offen sein vndt
in ihm alles voll brennender hert-
zen, in deren mitte soll eine quelle
von wasser gesehen werden, wel-
cher Ursprunck vom himmel durch
sein haupt kommt. Umb ihn
fleugt alles vol brennende Kin-
derlein, mitt dem wort Deside-
rans Desidero.
Biltniß einer schonen
Jungfrawen, so sehr üb-
lich aussihet, hat in
einer hant einen Krantz
von Lorberblättern, in
der anderen eine brin-
nende fakkel, welcher glantz
daß gantze biltt erfüllett. auf
derselbigen sitzt eine Daube so
den Schnabel gegen himmel auf-
richtet, Arndt von dennen einen
fewerstralen in sich drinkt, in
welchem dise wortt geschriben
stehn, Serena Aeternum.
Casp. Barthii
Soliloquiorum
rerum Divinarum
libri XX