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Barth, Kaspar; Hoffmeister, Johannes [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1929/30, 2. Abhandlung): Deutsche Fragmente von Kaspar Barth aus der Ratsschulbibliothek Zwickau — Heidelberg, 1929

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https://doi.org/10.11588/diglit.39955#0014
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14

Johannes Hoffmeister:

Anmerkungen.
Zu I.: Über Barths Beschäftigung mit Aristaenetus geben folgende
Stellen seiner philologischen Arbeiten Aufschluß: Adversaria (1624), lib. 45,
cap. 6, lib. 52, cap. 5, lib. 55, cap. 3 u. 8; Comm. ad. Claudianum (1650),
pag. 772, 802, 841; Comm. ad Statium (1660), Theb. I, 276, Theb. YI, 554.
Barth hatte auch einen „Index ad Aristaenetum“ geschrieben; s. Advers.
col. 2433 u. 2601.
Die orthographischen und übersetzerischen Unzulänglichkeiten sind
nicht nur Mängel, die dem Konzept zukommen, sondern kennzeichnen einer-
seits das noch unsichere Bemühen des Neulateiners um deutschen Ausdruck,
andererseits die lässige oder taumelnde Schreibart Barths, die auch seinem
Deutschen Phoenix eigen ist. Die Motive besonders der ersten Epistel finden
sich in Barths Liebesdichtung mannigfach wieder. Ygl. Adalbert Schroeter,
Beiträge . . ., Berlin 1909, bes. S. 2911. u. 303.
Zu II.: Die dem ersten Fragment zugrunde liegende lateinische Fassung
habe ich in Barths eigenen gedruckten Schriften nicht wiedergefunden. Das
zweite Fragment gehört, soweit aus der Handschrift Barths ersichtlich ist, noch
in die Zeit vor 1610, das erste möchte ich zwischen 1620 und 1630 ansetzen.
Zu IV.: Ich veröffentliche nur die wesentlicheren und leserlichen Auf-
zeichnungen und löse außerdem die zufällige Reihenfolge der Daum sehen
Aufzeichnungen auf, indem ich versuche, das dem Sinn nach Zusammen-
gehörige nebeneinanderzustellen:
Zu 1. Die Aufzeichnung nimmt Bezug auf den Zank zwischen Lambinus und
Gifanius um die Edition des Lucretius (vgl. Adv. col. 2355 unten).
Zu 3. Taubmann, Barths Wittenberger Lehrer, war bekannt durch die Aus-
gaben des Plautus und des Virgil, deren Anmerkungen er aus andern
Arbeiten ohne eigne Zutaten zusammengestellt hatte.
Zu 9. Die 1606 erfolgte böswillige Neuausgabe der Priapeia des jungen
Philologen Caspar Scioppius, der inzwischen fromm und tugendhaft
geworden war und deshalb nicht mehr zu seinen Priapeia stand, durch
Goldast, Barths Freund, war der erste Anlaß der späteren Streitig-
keiten zwischen Scioppius und den niederländischen Gelehrten, auf
deren Seite Goldast und Barth standen.
Zu 12. Auf Grund der Studien in den Delitiae Poetarum Italorum (ed. Janus
Gruterus 1610) hatte Barth eine Abhandlung: De poetis Italis ge-
schrieben. Sie wurde nie bekannt. Sellerhausen war sein Landsitz in
einem Vorort von Leipzig, den er bis 1636 bewohnte.
Zu 14. Johannes Barth ist der 3 Jahre ältere Bruder Barths, der 1636 als
„vornehmer Chymicus in Halle“ starb (s. Zedlers Lexikon).
 
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