Neue Beiträge zur Strabon-Überlieferung.
Hexateuch, von dem die Quaternionen i—4, 6, 7, 9, 22 bis zum
Schluß verloren sind. Dieser letzte Teil umfaßte je nach dem Um-
fang des Textes 14 (bis zum Deuteronomium), 18 (bis Josua) oder
23 (bis Iudices) Quaternionen. Außerdem können Blätter der alten
Kanones in einer dritten Handschrift verarbeitet sein. Wir be-
scheiden uns dankbar bei dem, was wir haben.
Und das ist nicht wenig. Wenn man 69 Blatt einer Handschrift
von so großem Format, also im ganzen 414 Kolumnen bearbeitet
hat, kennt man die Gewohnheiten des Schreibers — es ist durchweg
dieselbe Hand — ziemlich genau. Das ist für unsere Kenntnis
der Unzialüberlieferung nicht unwichtig, und jeder antike Text
ist durch diese Phase hindurchgegangen und zeigt die Spuren der
Vorzüge und Nachteile dieser Schriftart. Die Bibelhandschriften
mit ihrem sehr festen Texte konnten das nicht in dem Maße zeigen.
Dies ist der bei weitem umfangreichste profane Text, der uns einen
Einblick gewährt, welchen Problemen die Schreiber der Photioszeit
gegenüber' standen, die ausschließlich solche Vorlagen vor sich
batten. So müssen die Handschriften ausgesehen haben, aus
denen sieb Photios vorlesen ließ.
Nun sind wir nur selten in der glücklichen Lage alles erkennen
zu können, was einmal dagestanden hat. Das gilt vor allem für die
nur gelegentlich noch sichtbaren Akzente. An vielen Stellen zumal
in den mittleren Kolumnen der Seiten sind die Spuren sehr schwach
und noch dazu durch chemische Mittel und Wasserflecke oft ganz
geschwunden. Zum Teil sind große Fetzen des Pergaments ab-
gerissen. Aber infolge der erstaunlichen Gleichförmigkeit der
Schrift läßt sich unter Beobachtung der Schreibgewohnheiten an
diesen Stellen mindestens noch feststellen, was dagestanden haben
kann. Die Rechnung stimmt bei kurzen Lücken meist genau;
bei größeren Lücken ist ein gewisser Spielraum, der es jedoch nicht
unnütz erscheinen läßt, deren Kapazität nachzurechnen. Ich gebe
ein Beispiel, um zu zeigen, daß eine sehr schwer zu lesende Kolumne
doch fast ganz als erhalten gerechnet werden kann (8, 360):
gelesen: ergänzt:
BO ICO TOYC ΚΑΛΟΥΜΕ
BO ICO TO YCKA AO Y Μ E
15
ß.
NO . . ΤΗΝ ΑΔΕΛΦΗ
VDYC ΤΗΝ ΑΔΕΛΦΗ
13
7 7
NIC)
NIOB HNEK AOYCAM
14
7 7
ΦΪΟΝΙ
ΦΙΟΝ1K AI E KT HCB Ol
16
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14
7 7
Hexateuch, von dem die Quaternionen i—4, 6, 7, 9, 22 bis zum
Schluß verloren sind. Dieser letzte Teil umfaßte je nach dem Um-
fang des Textes 14 (bis zum Deuteronomium), 18 (bis Josua) oder
23 (bis Iudices) Quaternionen. Außerdem können Blätter der alten
Kanones in einer dritten Handschrift verarbeitet sein. Wir be-
scheiden uns dankbar bei dem, was wir haben.
Und das ist nicht wenig. Wenn man 69 Blatt einer Handschrift
von so großem Format, also im ganzen 414 Kolumnen bearbeitet
hat, kennt man die Gewohnheiten des Schreibers — es ist durchweg
dieselbe Hand — ziemlich genau. Das ist für unsere Kenntnis
der Unzialüberlieferung nicht unwichtig, und jeder antike Text
ist durch diese Phase hindurchgegangen und zeigt die Spuren der
Vorzüge und Nachteile dieser Schriftart. Die Bibelhandschriften
mit ihrem sehr festen Texte konnten das nicht in dem Maße zeigen.
Dies ist der bei weitem umfangreichste profane Text, der uns einen
Einblick gewährt, welchen Problemen die Schreiber der Photioszeit
gegenüber' standen, die ausschließlich solche Vorlagen vor sich
batten. So müssen die Handschriften ausgesehen haben, aus
denen sieb Photios vorlesen ließ.
Nun sind wir nur selten in der glücklichen Lage alles erkennen
zu können, was einmal dagestanden hat. Das gilt vor allem für die
nur gelegentlich noch sichtbaren Akzente. An vielen Stellen zumal
in den mittleren Kolumnen der Seiten sind die Spuren sehr schwach
und noch dazu durch chemische Mittel und Wasserflecke oft ganz
geschwunden. Zum Teil sind große Fetzen des Pergaments ab-
gerissen. Aber infolge der erstaunlichen Gleichförmigkeit der
Schrift läßt sich unter Beobachtung der Schreibgewohnheiten an
diesen Stellen mindestens noch feststellen, was dagestanden haben
kann. Die Rechnung stimmt bei kurzen Lücken meist genau;
bei größeren Lücken ist ein gewisser Spielraum, der es jedoch nicht
unnütz erscheinen läßt, deren Kapazität nachzurechnen. Ich gebe
ein Beispiel, um zu zeigen, daß eine sehr schwer zu lesende Kolumne
doch fast ganz als erhalten gerechnet werden kann (8, 360):
gelesen: ergänzt:
BO ICO TOYC ΚΑΛΟΥΜΕ
BO ICO TO YCKA AO Y Μ E
15
ß.
NO . . ΤΗΝ ΑΔΕΛΦΗ
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