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Wolf Aly :
Das Merkwürdige ist nun, daß hier zum erstenmal bewiesen ist.
daß die Vorlage der Epitome Palatina noch vollständig war,
während da, wo A erhalten ist, diese begreiflicherweise von den in
A nicht erhaltenen Zusätzen von V nichts weiß; denn es bleibt
immer noch das wahrscheinlichste, daß diese Vorlage, wenn nicht
gar dieselbe Handschrift, wie die Vorlage von A, so doch eine sehr
nahestehende gewesen ist, jedenfalls nicht V, das im 8./9. Jh.
bereits zerstört war. Die Lösung ist sehr einfach, daß an diesen
Stellen eben auch A, ehe es die betr. Quaternionen und Blätter
verlor, vollständig war, nur daß der Text durch Lücken zerfetzt
war, so daß der «/-Text wie immer diese Stellen ausgelassen hat.
Nachdem nun A diese Verluste erlitten hatte, ehe er abgeschrieben
wurde, gab es keine Möglichkeit mehr, die in co' ausgelassenen Stellen
wieder in den Text a einzufügen. Wir haben also mit zwei Arten
von Plusstellen zu rechnen, denen, die noch in A standen, und denen,
die schon in co ausgefallen sind. Diese letzteren sind sämtlich kurz,
ein, zwei oder drei Zeilen des Archetyps von etwa je 13 Buchstaben
in der Zeile; die andern sind unter Umständen recht beträchtlich,
wie die angeführten Beispiele bereits zeigen. Damit ergibt sich
allerdings eine neue wichtige Aufgabe, die großen Lücken in A1 zu
untersuchen, wie weit der Zustand von V es gestattet, dort Text-
verluste festzustellen.
In die große Lücke, die mit p. 388 endet, gehören die Blätter
209, 214 und 216 des Palimpsestes, vgl. über die ganze Gruppe
die Ausführungen S. 17. In unmittelbarer Nähe der besprochenen
Stelle ist erstaunlich viel Neues herausgekommen.
1 Es handelt sich um die von Kramer I, p. XI unvollständig mitgeteilten
Lücken von A
1. 2, 5, 26 p. 126 {μέχρι, τής τον — 3, 16 p. 139] περί αυτής 8 Blatt
2. 4, 1, 3 ρ. 178 {διά Ούγέρνον — 1, 5 ρ. 180] άπο&εν ! Blatt
3. 4, 1, 7 ]3. 183 [φ&όρον — 1, 12 ρ. 186] Πυρήνης 2 Blatt
4. 4, 2, 1 ρ. 190 [ή τοσαντη — 2, 3 ρ. 191] έν η καί 1 Blatt
5. 5, 3, 2 ρ. 230 [συνάπτοντες — 4, 3 ρ. 243 Σου]ρεντίνος 8 Blatt
6. 7, 7, 5 ρ. 324 {'Όγχησμον — 8, 1, 1, ρ. 332 Anf. des 8. Β. 8 Blatt
7. 8, 6, 15 ρ. 374 [μεταξύ — 8, 1 ρ. 388] την γοϋν κάϋετον 8 Blatt
8. 9, 2, 4 ρ. 402 [αί λοιπάί — 2, 10 ρ. 404] Ταναγρική 1 Blatt
9. 9, 2, 40 ρ. 415 [πανοονται — 3, 1 ρ. 416] έτέρων 1 Blatt
10. 9, 4, 13 ρ. 429 [ούτως εχονσα— 5, 4 ρ. 430] είς δέκα 1 Blatt
7. -—10. sind in Α von 2. Hand nachgetragen nach einem Text ω und daher
ohne eigenen Wert. Der Zustand von o/läßt vermuten, daß solche Auslassungen
vorzugsweise in B. 8 und 9 vorgenommen sind, weshalb die Überschrift in
lvC bei diesen Büchern lautet: έκ τοϋ η, έκ τον ϋ. Ein Beispiel aus dem
7. Buche s. S. 24,1.
Wolf Aly :
Das Merkwürdige ist nun, daß hier zum erstenmal bewiesen ist.
daß die Vorlage der Epitome Palatina noch vollständig war,
während da, wo A erhalten ist, diese begreiflicherweise von den in
A nicht erhaltenen Zusätzen von V nichts weiß; denn es bleibt
immer noch das wahrscheinlichste, daß diese Vorlage, wenn nicht
gar dieselbe Handschrift, wie die Vorlage von A, so doch eine sehr
nahestehende gewesen ist, jedenfalls nicht V, das im 8./9. Jh.
bereits zerstört war. Die Lösung ist sehr einfach, daß an diesen
Stellen eben auch A, ehe es die betr. Quaternionen und Blätter
verlor, vollständig war, nur daß der Text durch Lücken zerfetzt
war, so daß der «/-Text wie immer diese Stellen ausgelassen hat.
Nachdem nun A diese Verluste erlitten hatte, ehe er abgeschrieben
wurde, gab es keine Möglichkeit mehr, die in co' ausgelassenen Stellen
wieder in den Text a einzufügen. Wir haben also mit zwei Arten
von Plusstellen zu rechnen, denen, die noch in A standen, und denen,
die schon in co ausgefallen sind. Diese letzteren sind sämtlich kurz,
ein, zwei oder drei Zeilen des Archetyps von etwa je 13 Buchstaben
in der Zeile; die andern sind unter Umständen recht beträchtlich,
wie die angeführten Beispiele bereits zeigen. Damit ergibt sich
allerdings eine neue wichtige Aufgabe, die großen Lücken in A1 zu
untersuchen, wie weit der Zustand von V es gestattet, dort Text-
verluste festzustellen.
In die große Lücke, die mit p. 388 endet, gehören die Blätter
209, 214 und 216 des Palimpsestes, vgl. über die ganze Gruppe
die Ausführungen S. 17. In unmittelbarer Nähe der besprochenen
Stelle ist erstaunlich viel Neues herausgekommen.
1 Es handelt sich um die von Kramer I, p. XI unvollständig mitgeteilten
Lücken von A
1. 2, 5, 26 p. 126 {μέχρι, τής τον — 3, 16 p. 139] περί αυτής 8 Blatt
2. 4, 1, 3 ρ. 178 {διά Ούγέρνον — 1, 5 ρ. 180] άπο&εν ! Blatt
3. 4, 1, 7 ]3. 183 [φ&όρον — 1, 12 ρ. 186] Πυρήνης 2 Blatt
4. 4, 2, 1 ρ. 190 [ή τοσαντη — 2, 3 ρ. 191] έν η καί 1 Blatt
5. 5, 3, 2 ρ. 230 [συνάπτοντες — 4, 3 ρ. 243 Σου]ρεντίνος 8 Blatt
6. 7, 7, 5 ρ. 324 {'Όγχησμον — 8, 1, 1, ρ. 332 Anf. des 8. Β. 8 Blatt
7. 8, 6, 15 ρ. 374 [μεταξύ — 8, 1 ρ. 388] την γοϋν κάϋετον 8 Blatt
8. 9, 2, 4 ρ. 402 [αί λοιπάί — 2, 10 ρ. 404] Ταναγρική 1 Blatt
9. 9, 2, 40 ρ. 415 [πανοονται — 3, 1 ρ. 416] έτέρων 1 Blatt
10. 9, 4, 13 ρ. 429 [ούτως εχονσα— 5, 4 ρ. 430] είς δέκα 1 Blatt
7. -—10. sind in Α von 2. Hand nachgetragen nach einem Text ω und daher
ohne eigenen Wert. Der Zustand von o/läßt vermuten, daß solche Auslassungen
vorzugsweise in B. 8 und 9 vorgenommen sind, weshalb die Überschrift in
lvC bei diesen Büchern lautet: έκ τοϋ η, έκ τον ϋ. Ein Beispiel aus dem
7. Buche s. S. 24,1.