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Täubler, Eugen; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1931/32, 2. Abhandlung): Terremare und Rom — Heidelberg, 1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.40160#0035
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Terremare und Rom.

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auf die Ost-Alpen die donauländischen Zusammenhänge ausübten1.
Die im Verhältnis zu der ostschweizerisch-lombardischen Gruppe
höhere Kultur der Terremaren würde sich durch die donauländische
Beeinflussung ihres Ausgangsgebiets erklären; wobei es das Wahr-
scheinlichste ist, mit Peet und im wesentlichen auch mit Pigorini
anzunehmen, daß die Bewohner der Terremaren eine jüngere Ein-
wandererschicht sind.
Die nächste Frage muß nun sein, ob diese Einwanderer das
fertige Bild der Terremaren über die Alpen mitgebracht haben.
Neuerdings glauben zwei italienische Gelehrte, Spuren einer Ent-
wicklung der Terremaren aus offenen Pfahldörfern nachweisen zu
können2, und sie verbinden diese Beobachtungen mit der These,
daß es nicht nötig sei, Terremaren durch Zuwanderung zu erklären,
sondern daß eine Entwicklung der Urbevölkerung zu den Terre-
maren stattgefunden habe. Aber was nach bisher nur vorläufigen
Mitteilungen an älteren Spuren auf Terremaren nördlich des Po
beobachtet wurde, hat mit der sakral bedingten Form und den
sakralen Elementen des Stadtbilds nichts zu tun. Wenn an einigen
Stellen Wall und Graben ganz oder zum Teil sich als später hinzu-
gekommen erweisen, wenn unterhalb des Walls Reste absichtlich
beseitigter Hütten erkennbar sind, wenn die Wälle ursprünglich
Deiche und nicht Befestigungswerke waren, wenn selbst bei der
Regelmäßigkeit der Straßenquartiere allmähliche Entwicklung
und die Unterfütterung der Straßen als jüngere Brandsicherung
erweisbar wären, wäre mit alldem noch nichts für eine Entwicklung
zu den Eigentümlichkeiten der Terremaren, zu Trapez, Kreuzung,
Templum, Mundus und Sulcus gewonnen. Nur auf diese sakral
bedingten Elemente kommt es an. Was soll den Anstoß zur Ent-
wicklung dieser Eigentümlichkeiten und der in ihnen liegenden
Vorstellungen gegeben haben? Wie soll es zu verstehen sein,
1 Menghin Weltgesch. S. 4121'. Franz und Weninger a. a. O. S. 18,
auch für S. 34 Anm. 6.
2 P. Castelfranco und G. Patroni über Castellaro di Vhö bei Piadena
(Prov. Mantua) in den Monumenti antichi d. R. Accad. d. Lincei XXIV 1916
S. 309—344, vgl. v. Duhm im Archäologischen Anzeiger 1921 S. 44f.; Patroni
über S. Pietro in Mendicate (Prov. Cremona) in den Not. d. scavi 1923 S. 117
bis 127 und über Santa Caterina bei Cremona in den Rendiconti d. R. Istituto
Lombardo LVIII 1925 S. 341—352. Kurz zusammenfassend Patroni
a. a. O. LX 1927 S. 83ff. Vgl. v. Duhn R. L. V. Terram. S. 260 § 2 und im
Vorgesch. Jahrbuch IIS. 239f. Eine umfassende Bearbeitung ist von Patroni
in Aussicht gestellt.
 
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