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Güntert, Hermann; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1932/33, 1. Abhandlung): Labyrinth: eine sprachwissenschaftliche Untersuchung — Heidelberg, 1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.40163#0029
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Labyrinth.

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schon die Suffixe auf nichtindogermanische Herkunft deuten. Auch
sonst gehen die Namen für «Efeu» in den indogermanischen
Sprachen ganz auseinander: die alte Ursprache hatte kein Wort
dafür. Möglich ist, daß in nordafrikanischen Sprachen eine Ent-
sprechung zu γίσσα vorliegt, in nuba Md «Stein»; sind doch Be-
ziehungen nordafrikanischer Dialekte zu Baskisch und westeuropäi-
schen Ursprachen, die auf das Irische eingewirkt haben, nach-
gewiesen. Auch mag κισσύ-βιον hierher gehören (s. § 29), falls
«Steingefäß, Tongefäß» seine Grundbedeutung war.
30. Daß das homerische άσάμινΤος «Badewanne» nicht indo-
germanischer Herkunft ist, hat schon Pott (Personennamen 1853,
451) gesehen. Die Ausgrabungen in Tiryns und Ivnossos haben
Badewannen aus dem 2. Jahrh. v. Chr. wieder zutage gebracht; es
handelt sich um Wannen aus Ton mit gemalten Ornamenten, die
in einem Steinblock des Zimmerbodens eingelassen sind. Die Körper-
pflege spielte in mykenisch-kretischer Zeit eine bedeutende Rolle,
wie schon die bekannten, sehr gepflegten Frauenfiguren mit ihrer
«modernen», raffinierten Kleidung zeigen und auch aus Wörtern
wie άμβρακίδες, βλαύτη «Pantoffel», αβρωμα «Frauenkleid» usw.,
oder βρένΑυς «Salböl» herimrgeht: sie sind alle nichtindogermani-
scher Herkunft. Eine Darstellung eines Wannenbades zeigt eine
vorgriechische Terrakotte aus .einem kyprischen Grab (Kretschmer
Einl. in die Altertumswiss. I, 6, 1923, 74). Man hat aber noch
nicht ermittelt, was der Stamm von άσάμ-ινθος bedeutet; ich er-
kenne ihn wieder in dem Ortsnamen Asamum in Dalmatien bei
dem heutigen R.agusa auf steinigem Gelände mit der Halbinsel
Lapad, die 1272 Lapida genannt wird und natürlich «Steinland»
bedeutet (s. o. § 20). Dazu tritt auf thrakischem Gebiet der Fluß-
name ’Άσαμος, ein Nebenfluß der Donau in Moesien, demnach
wieder ein «Steinbach». Griech. άσάμ-ινθο-ς war also die «steinerne,
tönerne» Wanne. Nun lag in der Nähe der oben besprochenen
lakonischen Stadt Λα, Λας der Ort Άσίνη, dessen Ruinen sich
beim heutigen Πετροβούνι, «Steinberg» finden. In Argolis auf einer
Felszunge lag ebenfalls ein ’Ασίνη; derselbe Ortsname ist für Mes-
senien und für Kypros belegt. Das deutet nicht auf indogermanische
Herkunft. Dasselbe lehrt die Prüfung der Suffixe: Άσ-ίνη enthält
doch offenbar das bekannte w-Formativ wie in Καμάρ-tva, Τέρ-ινα,
Κάρβ-ινα, Μάρκ-ινα, latein.-etruskisch Fels-ina, Lars-ina, Caec-ina
usw.; ist demnach as-amu-m zu trennen, so liegt ein ebenso be-
kanntes, nichtgriechisches Suffix -amo- vor, wie in Πέργ-αμο-ν, Πρί-
 
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