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Güntert, Hermann; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1932/33, 1. Abhandlung): Labyrinth: eine sprachwissenschaftliche Untersuchung — Heidelberg, 1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.40163#0031
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Labyrinth. 25
rem Wortstamm gehören: es war eine lydische Örtlichkeit südlich
von Tmolos.
31. Homer kennt bereits in der Peloponnes die Stadt Πελλήνη
(B 574), deren Name durch das Suffix als vorgriechisch verdächtigt
wird. Πέλλα ist nicht nur eine bekannte Stadt Mazedoniens, son-
dern auch als Stadtname in Palästina und Syrien nachzuweisen.
Pellena ist ein italischer Fluh (Nissen It. Landesk. II, 948), und
im Griechischen bedeutet ή πέλλα «Stein» (Septuag.), mazedonisch
φελλός ist «Stein», φελλίς (Poll. 1, 227) «steiniges Land», φελλεύς
dss., das in den Scholien zu Platons Kritias erklärt wird: φελλεύς *
τόπος σκληρόν ποσώς καί πετρώδης συνεργής (560 d). Es ist mir bei
dieser Sachlage nicht zweifelhaft, daß wir hier wieder ein vor-
griechisches Wort vor uns haben, das ich in lydisch pelad- «Fels-
grabgrundstück» (Buckler Sardis VI, 2, VII, 2, S. 14) wiederzufinden
glaube. Im Etruskischen finden wir eine Ableitung zu diesem
Stamm in faladum «Himmel»: Paul. Fest. 63 sagt nämlich falae
dictae ah altitudine a falado, quod apud Etruscos significat caelum.
Die Bedeutung war «Gewölbe», wie wir vom «Himmelsgewölbe»
sprechen, wie lat. caelum jede «Wölbung» bedeuten kann, wie altind.
asman-, awest. asman- die Bedeutungen «Stein» und «Himmel»
vereint, und wie unser Himmel, got. Jiimins, niederd. Hewen zu dem
oben behandelten καμάρα, lat. camur «gewölbt», griech. κμέλεθρον
«Stubendecke», also zu Hammer «Stein» gehört; bedeutet doch ahd.
himiliz(z)i «Zimmerdecke», niederl. hemel, mittelniederd. hemelte, ags.
hus-Tieofon «Dach»; vgl. auch Himmelbett. Fala «hohes Gerüst, Be-
lagerungsturm, hölzerne Säule» zeigt Übertragung von Steintürmen
auf die hölzernen Belagerungsgerüste. Nach Hammarström (Glotta
11, 213f.) bedeutet etrusk. falas «Grenzstein, Grenzsäule», nach
Trombetti 'cippus’ (La lingua etr. 1928, 231); das Wort und Ab-
leitungen von ihm kommen nämlich in etruskischen Inschriften vor
(faU-ti, falza-bi). Viele Eigennamen sind von diesem Steinwort
gebildet, wie Falis-ci, Falerii, oskisch Fal-enia, lateinisch Falius,
Falernus, Falacrinum.1
32. Nun hat Eberhard Hommel etruskisch faladum mit latein.
palatum zusammengestellt (Festschrift f. Fritz Hommel 1, 232 ff.), und
ohne auf den von ihm dabei erschlossenen «Himmelsgott» hier ein-
zugehen, möchte auch ich in der Tat palatum als «Wölbung» deuten:
1 Nach Hammahström ist auch die Hesychglosse φάλαι* δρα, σκοπεί, wofür
er δρη, σκοπ-a- einsetzt, anzureihen (aaO. 213).
 
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