Labyrinth.
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silukalid (I, 3 «Sohn des Kumlis, Silukas) usw. (Buckler 27. 22;
W. Brandenstein, WZKM 36, 1929, 272). Das Wort Trmmili be-
deutet also dasselbe wie Tursa- (zu turris), Lapithen oder illyrisch
Βρι-άνται, Βρί-ανκική (Herodot, VII, 108): thrakisch βρία, βρέα «Burg,
Feste»: «Burgbewohner». Dazu stellt sich lydisch βρίγα «der Freie»
(s. Hesych s. v. Βρίγες : υπό Λυδών [άπο]φαίνεται βρίγα λέγεσθ-αΐ
τον έλεύ&ερον). Während Lykier, Lukki, ägypt. Ruka ein alt bezeugter
Volksname darstellt, war Termüen der Name eines nach der Süd-
küste Kleinasiens ausgewanderten kretischen Volksstammes (s.
Kretschmer Kleinasiat. Forschungen I, 1927, 17).
52. Unter solchen Umständen kann es kaum Zufall sein, daß
λαός «Volk», plur. λαοί, jon. ληός, attisch λεώς, korinth. ./ιο-λά./ος
mit dem Wort für «Stein» λαας, κραταί-λεως «hartsteinig» usw. (s. o.
§ 7) in der Stammsilbe übereinstimmt, vom Akzent abgesehen. Das
noch völlig unerklärte Wort λαός1 bezeichnet nämlich offenbar die
Vasallen der τύραννοι, der «Steinburgherren», nie die indo-
germanischen Kriegerscharen.2 Die Bedeutungsfärbung ist die
von «Untertanen, Vasallen, Kriegsvolk, Gefolgschaft», und zwar mit
geringschätzendem Beigeschmack, dann «große Masse, Arbeitsleute».
Selbst bis in späte Zeit dauert dieser verächtliche Nebenton bei
diesem Wort an; auf seinen neutestamentlichen Gebrauch geht be-
kanntlich unser Kaie zurück: «Volkshaufe, δήμος, plebes». Nie werden
etwa in alter Zeit die indogermanischen Krieger, die auf dem Streit-
wagen sich in den Kampf begeben, mit dem Wort bezeichnet. Es
begegnet in zahllosen Namen als erstes Kompositionsglied: korinth.
Λα/ο-πτόλεμος, Λάο-μέδων, Λάο-δίκη usw., daneben Formen mit
λα- (so bei Sophokles Λάμέδοντος), Λε-, Λεω-, im zweiten Kompo-
sitionsglied als -λαός, -λας (Belege bei Fick-Bechtel, Personennamen
2184 ff.). Es schließt sich an λήιτον «Stadthaus», dor. λάϊτον · τό
άρχεΐον, ληιτουργεΐν * λειτουργεΐν · Λήιτον γάρ τό δημόσιον (Hes.). Das
Wort ist nichtindogermanisch, wie λα-ας «Stein» und davon abgeleitet:
der Akzentunterschied λαας : λαός verrät Grundwort und Ableitung;
ich erinnere auch an ύπο-λάις «singende Grasmücke», eigtl. «unter
Steinen hausend» (o. § 7). Wer nach der indogermanischen Ableitungs-
gewohnheit ein schärferes Suffix erwarten sollte, muß bedenken,
daß gerade für ägäische Wörter «die Funktionsschwankung» als
1 Auch vgl. Erika Kretschmer Glotta 18, 1929, 76 ff.
2 Vgl. zur genaueren Begriffsbegrenzung («Hausherrkomplex») Stegmann-
von Pritzwald, Zur Geschichte der Herrscherbezeichnungen, 1930, 73 ff.
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silukalid (I, 3 «Sohn des Kumlis, Silukas) usw. (Buckler 27. 22;
W. Brandenstein, WZKM 36, 1929, 272). Das Wort Trmmili be-
deutet also dasselbe wie Tursa- (zu turris), Lapithen oder illyrisch
Βρι-άνται, Βρί-ανκική (Herodot, VII, 108): thrakisch βρία, βρέα «Burg,
Feste»: «Burgbewohner». Dazu stellt sich lydisch βρίγα «der Freie»
(s. Hesych s. v. Βρίγες : υπό Λυδών [άπο]φαίνεται βρίγα λέγεσθ-αΐ
τον έλεύ&ερον). Während Lykier, Lukki, ägypt. Ruka ein alt bezeugter
Volksname darstellt, war Termüen der Name eines nach der Süd-
küste Kleinasiens ausgewanderten kretischen Volksstammes (s.
Kretschmer Kleinasiat. Forschungen I, 1927, 17).
52. Unter solchen Umständen kann es kaum Zufall sein, daß
λαός «Volk», plur. λαοί, jon. ληός, attisch λεώς, korinth. ./ιο-λά./ος
mit dem Wort für «Stein» λαας, κραταί-λεως «hartsteinig» usw. (s. o.
§ 7) in der Stammsilbe übereinstimmt, vom Akzent abgesehen. Das
noch völlig unerklärte Wort λαός1 bezeichnet nämlich offenbar die
Vasallen der τύραννοι, der «Steinburgherren», nie die indo-
germanischen Kriegerscharen.2 Die Bedeutungsfärbung ist die
von «Untertanen, Vasallen, Kriegsvolk, Gefolgschaft», und zwar mit
geringschätzendem Beigeschmack, dann «große Masse, Arbeitsleute».
Selbst bis in späte Zeit dauert dieser verächtliche Nebenton bei
diesem Wort an; auf seinen neutestamentlichen Gebrauch geht be-
kanntlich unser Kaie zurück: «Volkshaufe, δήμος, plebes». Nie werden
etwa in alter Zeit die indogermanischen Krieger, die auf dem Streit-
wagen sich in den Kampf begeben, mit dem Wort bezeichnet. Es
begegnet in zahllosen Namen als erstes Kompositionsglied: korinth.
Λα/ο-πτόλεμος, Λάο-μέδων, Λάο-δίκη usw., daneben Formen mit
λα- (so bei Sophokles Λάμέδοντος), Λε-, Λεω-, im zweiten Kompo-
sitionsglied als -λαός, -λας (Belege bei Fick-Bechtel, Personennamen
2184 ff.). Es schließt sich an λήιτον «Stadthaus», dor. λάϊτον · τό
άρχεΐον, ληιτουργεΐν * λειτουργεΐν · Λήιτον γάρ τό δημόσιον (Hes.). Das
Wort ist nichtindogermanisch, wie λα-ας «Stein» und davon abgeleitet:
der Akzentunterschied λαας : λαός verrät Grundwort und Ableitung;
ich erinnere auch an ύπο-λάις «singende Grasmücke», eigtl. «unter
Steinen hausend» (o. § 7). Wer nach der indogermanischen Ableitungs-
gewohnheit ein schärferes Suffix erwarten sollte, muß bedenken,
daß gerade für ägäische Wörter «die Funktionsschwankung» als
1 Auch vgl. Erika Kretschmer Glotta 18, 1929, 76 ff.
2 Vgl. zur genaueren Begriffsbegrenzung («Hausherrkomplex») Stegmann-
von Pritzwald, Zur Geschichte der Herrscherbezeichnungen, 1930, 73 ff.