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Stegemann, Viktor [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1933/34, 1. Abhandlung): Die koptischen Zaubertexte der Sammlung Papyrus Erzherzog Rainer in Wien — Heidelberg, 1934

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https://doi.org/10.11588/diglit.40166#0047
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Die koptischen Zaubertexte der Sammlung Papyrus Erzh. Rainer. öd
Sator Areto Tenet Otera Rotas. Alpha Leon Phone Aner. Akramma-
ta Periton Surithion Paramerao Ochamen Orophaeon
Robiel Thriechs Apabathuel Mamarioth: ich bitte und
rufe (-apay-aXsTv) euch an und ich beschwöre euch bei dem, den man
am Kreuz (a-aupoc) gekreuzigt hat (c-uaupouv), daß ihr entfernt das
[Leid und den Schmerz aus
der Herrin (xupi'a) Hew, der Tochter der Maria, und daß ihr ihr
[die Heilung gebt durch
die Kraft der Herrschaft des Jao Sabaoth Alpha. Alpha Leon(?)
Phone Aner. Thebna Ator Archechon. Sator Areto
Tenet Otera Rotas. Amen(?). Schnell, schnell (tä/jj -ay;j).

1] Zur Satorformel s. Nr. XLVII; Alphaformel s. zu XXVIII 10. — Akramata
usw.] Zaubernamen der 4 Throntiere Gottes, wie aus Or 1013 A [46] 24 f. (vgl.
Apoc. 4, 6—8) hervorgeht. Wenn P 11 317 [34] 27 steht: eKemriooy uy\pAi
[1. a^xpoi] Mriooy nneKÄ. ncont naccdmatoc • tiAniuA. nza • Nm* mt6M2 •
AA<|>A AHCDN • At 11 ip • Ap AM ApA • iCCUpCDÖlOU • nepiTON • Akp AM ATA, SO
ergibt sich daraus, daß die Alphaformel Symbol der Tiere ist, auf denen Gott
thront, die also wie die Satorformel zur Beschreibung der Christengottheit
gehört (vgl. Kropp III § 221).
3] Zu Apabathuel Mamarioth als wahrem Namen Gottes vgl. zu Nr. XL 1.
4] Eine Beschwörung bei dem ans Kreuz Geschlagenen in den kopt. Texten
nicht belegt; wohl bei den '3 Worten, die der Sohn am Kreuze (ataupo;) aus-
stieß’: Kairo 49 547 [121] 16 t'., Cambridge [74] 22. Im übrigen begegnet das Kreuz
Christi in den Texten sehr oft, z. B. Ryl. 102 [68] 13; Leid [83] XXVIII 9ff.;
XLY [108] 2; Or 6796 (4) [63] 2. 25; Rossi [83] XVII 2. Dazu Knorr III § 99-105.
6] KipA 2iiy:KypiA Titel, vgl. CPR II Nr. CLX 13 «ypA eeorncDCTA
Ttpe Mn[. . .; Ryl. 158, 34 (vgl. 2) uypA coc|ua, ebd. 12 TKypA eyAoriA
T[a)n]Hp[e] tmoyMAKApioc. Im Hellenismus wird der Titel xupio;, der eben-
falls in kopt. Texten begegnet, in Papyri und sonst als ehrende Anrede hoher
oder geachteter Personen verwendet (Epikt. ench. 40; vgl. Preisigke, Fachwörter
s. v. xüpioi; Pauly-Wissowa s. v. Kyrios Sp. 177, 9ff.). Ob er auch im XL Jahr-
hundert n. dir., dem obiger Text angehört, noch etwas bedeutet? Wenn ja,
wäre hier ein Beweis, daß damals auch in der Oberschicht der ägyptischen
Bevölkerung koptischer Sprache Zauber verwendet wurde. Vgl. Nachtrag.
Der Name MApi2AM sehr häufig; vgl. die Indizes von CPR II, Crum,
CBM usw. — Die Heilung ermöglichen die angerufenen Dämonen durch die
Kraft der Herrlichkeit des Jao Sabaoth; sie sind wohl als an ihr teilhabend
gedacht und doch wieder, da Apabathuel Mamarioth, wie der Vergleich mit
 
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