Neue Darstellungen griechischer Sagen: I. Kreta.
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Payne die reiche keramische Ausbeute zweier Grabungen in einer
Nekropole der Umgebung von Knossos veröffentlicht; darunter
eine völlig neuartige Gruppe frühorientalisierender Vasen, die dem
8. und beginnenden 7. Jahrh. v. Chr. angehören, von zum Teil bi-
zarren Formen, rpit ausschließlich polychromer Bemalung. Eines
dieser Gefäße (Tafel 1 und 2) fesselt unsere Aufmerksamkeit in
hohem Grade1. Es ist ein eiförmiger Pithos mit drei Füßen, Schul-
terhenkeln und konischem Deckel. Das Ganze ist übersponnen mit
Abb. 1. Von einer Vase aus Knossos.
abstraktem, vorwiegend geometrischem Ornament. Nur auf der
Schulter ist, in dem einen der metopenartigen Felder, ein figür-
liches Bild (Abb. 1) angebracht; in seiner Kleinheit, aber an so aus-
gezeichneter Stelle und allseits von bunten Zierstreifen eingerahmt,
wirkt es wie ein Wappen. Gewiß kommt ihm besondere Bedeutung
zu, denn animalische Motive sind in dieser Vasengattung selten,
und von menschlichen Figuren findet sich wenigstens auf den knos-
1 BSA. a. O. Nr. 38 S. 240 u. 286ff. Taf. XII (nach Aquarell von
Gillieron), Details Taf. XI 10 — 11 (danach unsere Abb. 1), XIII; Doro
Levi, Annuario della R. Scuola Archeol. Italiana di Atene 10 — 12, 1927—29,
608ff., Abb. 645a—c (danach unsere Taf. 1, 2). Gesamthöhe des Gefäßes mit
Deckel 0,48 m.
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Payne die reiche keramische Ausbeute zweier Grabungen in einer
Nekropole der Umgebung von Knossos veröffentlicht; darunter
eine völlig neuartige Gruppe frühorientalisierender Vasen, die dem
8. und beginnenden 7. Jahrh. v. Chr. angehören, von zum Teil bi-
zarren Formen, rpit ausschließlich polychromer Bemalung. Eines
dieser Gefäße (Tafel 1 und 2) fesselt unsere Aufmerksamkeit in
hohem Grade1. Es ist ein eiförmiger Pithos mit drei Füßen, Schul-
terhenkeln und konischem Deckel. Das Ganze ist übersponnen mit
Abb. 1. Von einer Vase aus Knossos.
abstraktem, vorwiegend geometrischem Ornament. Nur auf der
Schulter ist, in dem einen der metopenartigen Felder, ein figür-
liches Bild (Abb. 1) angebracht; in seiner Kleinheit, aber an so aus-
gezeichneter Stelle und allseits von bunten Zierstreifen eingerahmt,
wirkt es wie ein Wappen. Gewiß kommt ihm besondere Bedeutung
zu, denn animalische Motive sind in dieser Vasengattung selten,
und von menschlichen Figuren findet sich wenigstens auf den knos-
1 BSA. a. O. Nr. 38 S. 240 u. 286ff. Taf. XII (nach Aquarell von
Gillieron), Details Taf. XI 10 — 11 (danach unsere Abb. 1), XIII; Doro
Levi, Annuario della R. Scuola Archeol. Italiana di Atene 10 — 12, 1927—29,
608ff., Abb. 645a—c (danach unsere Taf. 1, 2). Gesamthöhe des Gefäßes mit
Deckel 0,48 m.