Carl Brinkmann :
unter das meiste Rebland), des Kraichgaus und Baulands und die
Sand- und Kiesböden der Rheinterrasse, des sogenannten Hoch-
gestades, besonders bei günstigem Grundwasserstande (Handels-
gewächse!). Dagegen sind zum Teil die Lehm- und Schlickboden
des Rheintals, die Kies-, Sand- und Lehmboden der Schwarzwald-
täler und vor allem die vertorften und vermoorten Striche der
Rheinebene und der bodenseeischen und oberschwäbischen Moränen-
landschaft neben dem Hochschwarzwald die eigentlichen Zukunfts-
gebiete der badischen Bodenverbesserung, die von der Zusammen-
arbeit der Siedlung und der wissenschaftlichen Wasserwirtschaft
Bedeutendes zu erwarten hat1.
Die von der Bodenkunde neuerdings zu Unrecht etwas ver-
nachlässigten klimatischen Faktoren tragen zu der großen Gegen-
sätzlichkeit der einzelnen Teilregionen des badischen Wirtschafts-
gebietes erheblich bei. Davon überzeugt schon ein flüchtiger Blick
auf eine Niederschlags- oder Jahreszeitenkarte des Landes2. Der
Meereshöhe nach liegen 404 badische Gemeinden mit 1,26 Mill. Ein-
wohnern unter 200 m, 745 mit 824000 zwischen 200 und 500 m,
286 mit 164000 zwischen 500 und 800 m und 101 mit 65000 über
800 m (Bad. Landwirtschaft im allgemeinen und in einzelnen
Gauen, bearb. vom Bad. Statist. Landesamt I (1932), 4). Der
Feuchtigkeit und Wärme nach kreuzen sich ein über den Rhein
einziehendes atlantisches Klima und ein von Süden einziehendes
mittelmeerähnliches und fast subtropisches. Der Beginn des Voll-
frühlings verschiebt sich von der Rheinebene bis zu den Schwarz-
waldliöhen um mehr als einen vollen Monat (22. April bis 26. Mai).
Dem entspricht die Spannung zwischen dem südlichen Wein-, Obst-
und Maisbauklima dort und dem kühlen und feuchten Grünland-
klima hier. Schon in der Rheinebene im Windschatten der links-
rheinischen Berge und im Osten in dem des Schwarzwalds und des
Hügellandes steigt die Niederschlagsmenge von jährlich 600 auf
1000 mm (Reichsdurchschnitt etwa 660 mm), und im badischen
Berglande dann noch einmal von 1000 auf 2000 mm. Da aber die
von der Niederschlagsmenge zu unterscheidende Niederschlags-
häufigkeit viel ausgeglichener ist und nur zwischen mindestens 140
1 C. Brinkmann, Ber. über Landwirtsch. Sonderheft 91 (1933), H.
Wittmann, Zukunftsaufgaben der deutschen Wasserwirtschaft (Programm,
T. H. Karlsruhe 1934.
2 Leicht zugängliche Beispiele jetzt in dem vortrefflichen Ileimatatlas
der Südwestmark Baden ed. K. Gärtner (Karlsruhe 1934) 12.
unter das meiste Rebland), des Kraichgaus und Baulands und die
Sand- und Kiesböden der Rheinterrasse, des sogenannten Hoch-
gestades, besonders bei günstigem Grundwasserstande (Handels-
gewächse!). Dagegen sind zum Teil die Lehm- und Schlickboden
des Rheintals, die Kies-, Sand- und Lehmboden der Schwarzwald-
täler und vor allem die vertorften und vermoorten Striche der
Rheinebene und der bodenseeischen und oberschwäbischen Moränen-
landschaft neben dem Hochschwarzwald die eigentlichen Zukunfts-
gebiete der badischen Bodenverbesserung, die von der Zusammen-
arbeit der Siedlung und der wissenschaftlichen Wasserwirtschaft
Bedeutendes zu erwarten hat1.
Die von der Bodenkunde neuerdings zu Unrecht etwas ver-
nachlässigten klimatischen Faktoren tragen zu der großen Gegen-
sätzlichkeit der einzelnen Teilregionen des badischen Wirtschafts-
gebietes erheblich bei. Davon überzeugt schon ein flüchtiger Blick
auf eine Niederschlags- oder Jahreszeitenkarte des Landes2. Der
Meereshöhe nach liegen 404 badische Gemeinden mit 1,26 Mill. Ein-
wohnern unter 200 m, 745 mit 824000 zwischen 200 und 500 m,
286 mit 164000 zwischen 500 und 800 m und 101 mit 65000 über
800 m (Bad. Landwirtschaft im allgemeinen und in einzelnen
Gauen, bearb. vom Bad. Statist. Landesamt I (1932), 4). Der
Feuchtigkeit und Wärme nach kreuzen sich ein über den Rhein
einziehendes atlantisches Klima und ein von Süden einziehendes
mittelmeerähnliches und fast subtropisches. Der Beginn des Voll-
frühlings verschiebt sich von der Rheinebene bis zu den Schwarz-
waldliöhen um mehr als einen vollen Monat (22. April bis 26. Mai).
Dem entspricht die Spannung zwischen dem südlichen Wein-, Obst-
und Maisbauklima dort und dem kühlen und feuchten Grünland-
klima hier. Schon in der Rheinebene im Windschatten der links-
rheinischen Berge und im Osten in dem des Schwarzwalds und des
Hügellandes steigt die Niederschlagsmenge von jährlich 600 auf
1000 mm (Reichsdurchschnitt etwa 660 mm), und im badischen
Berglande dann noch einmal von 1000 auf 2000 mm. Da aber die
von der Niederschlagsmenge zu unterscheidende Niederschlags-
häufigkeit viel ausgeglichener ist und nur zwischen mindestens 140
1 C. Brinkmann, Ber. über Landwirtsch. Sonderheft 91 (1933), H.
Wittmann, Zukunftsaufgaben der deutschen Wasserwirtschaft (Programm,
T. H. Karlsruhe 1934.
2 Leicht zugängliche Beispiele jetzt in dem vortrefflichen Ileimatatlas
der Südwestmark Baden ed. K. Gärtner (Karlsruhe 1934) 12.