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Brinkmann, Carl; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1936/37, 4. Abhandlung): Erzeugung und Verbrauch landwirtschaftlicher Produkte in Baden: mit 16 Tabellen — Heidelberg, 1937

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https://doi.org/10.11588/diglit.41991#0027
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Landwirtschaftliche Produkte in Baden. 27
heim (1935) mit 4076 ha den größten Anteil, es folgen Sinsheim
(3444), Bruchsal (3308), Rastatt (3018), Karlsruhe (2898), Em-
mendingen (2891), Mosbach (2404), Waldshut (2386), Mannheim
(2382) und Freiburg (2373). Frühkartoffeln wurden in Baden im
Jahre 1936 nach einer Mitteilung der Landesbauernschaft Baden
auf einer Fläche von 2505 ha angebaut. Stärkere Frühkartoffel-
anbaugebiete sind wiederum die Bheinebene und das Unterland.
Die größte Frühkartoffelanbaufläche hat der Amtsbezirk Rastatt
mit 267 ha; es folgen die Amtsbezirke Emmendingen (236), Mann-
heim (175), Karlsruhe (166) und Heidelberg (121). Im übrigen
sind die Anbauflächen der Kartoffel im Verhältnis zu den Acker-
flächen ziemlich gleichmäßig über das Land verteilt, bei einer seit
1913 ziemlich stetigen Größenentwicklung. Wenn man die immer
vorhandenen Fehlerquellen der statistischen Erhebungen berück-
sichtigt, so kann man eine wesentliche Veränderung der Gesamt-
anbaufläche nicht feststellen. Nur in einzelnen Amtsbezirken liegen
größere Veränderungen vor: im Amtsbezirk Bruchsal wurden 1934
gegenüber 1913 über 2000 ha weniger Anbaufläche ausgewiesen.
Ähnliches gilt für die Amtsbezirke Mannheim und Neustadt. Es
ist dabei aber die durch die Neuordnung der Amtsbezirke im Jahre
1924 erschwerte Vergleichbarkeit im Auge zu behalten!
Die Entwicklung der Hektarerträge zeigt die folgende Tabelle:

1913
0 (1903-12)
1929
1934
1935
Baden .
124,2
(104,3)
139,5
149,0
142,8
Württemberg . . .
105,0
(107,1)
128,3
155,2
126,9
Reich .
158,6
(132,4)
141,4
160,9
149,1

Danach liegen die Hektarerträge für Kartoffeln in Baden durchweg
unter dem Reichsdurchschnitt —jedoch zeigt die Entwicklung eine
eindeutige beträchtliche Verbesserung des Verhältnisses der badi-
schen zu den Reichserträgen. —
Im Rahmen der reichsnährständischen Marktordnung erfolgt
die Verwertung der Kartoffelernte heute durch den Kartoffelwirt-
schaftsverband1, der mit Hilfe der Schlußschein-, der Kontroll-
schein- und der Andienungspflicht die Kontrolle der Verteilung in
der Hand hat. Im Wirtschaftsjahre 1935/36 ist eine Preisregelung
durch Festlegung von Erzeugerfestpreisen und Verbraucherhöchst-
preisen für Speisekartoffeln getroffen worden. Eine ähnliche Be-

1 Vgl. Wochenblatt der Landesbauernschaft Baden vom 11. 12. 36.
 
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