Metadaten

Brinkmann, Carl; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1936/37, 4. Abhandlung): Erzeugung und Verbrauch landwirtschaftlicher Produkte in Baden: mit 16 Tabellen — Heidelberg, 1937

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.41991#0044
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
44

Carl Brinkmann:

falls besonders hohe Kirschbeistände (Amtsbezirk Wolfach 34000).
Dasselbe gilt für das Hügelgelände am Westabhang des Schwarz-
waldes: die Amtsbezirke Lahr, Emmendingen, Freiblirg, Müllheim
haben alle je über 40000 Kirschbäume, Lörrach 58000. Vom
Dinkelberg herüber gedeiht die Kirsche bis zum Bodensee. Walds-
hut hat 30000 Kirschbäume, Überlingen 27000. Im Unterland
liegt das wichtigste Kirschengebiet bei Heidelberg: im Amtsbezirk
Heidelberg wurden 1934 rund 57000 Kirschbäume gezählt. Zu be-
achten ist, daß nach den Zahlen von 1923 Heidelberg mit rund
138000 Kirschbäumen weitaus an erster Stelle unter den badischen
Amtsbezirken kam. Heute steht es nach dem Amtsbezirk Lörrach
an fünfter Stelle; die Einbuße liegt mit rund 81000 Kirschbäumen
dber der Gesamteinbuße, die statistisch für die badischen Kirsch-
bäume ausgewiesen ist1. Im Pf'inz- und Kraichgau und im süd-
lichen Bauland haben der Amtsbezirk Pforzheim 42000 und die
Amtsbezirke Bretten und Sinsheim je etwa 22000, Mosbach 19000
Kirschbäume.
Der Anbau des Pfirsichs hat sich, wie oben angeführt, seit
1923 mehr als verdreifacht. Die Steigerung entfällt ungefähr gleich-
mäßig auf alle Amtsbezirke. In seiner Verbreitung deckt sich der
Pfirsich fast völlig mit dem Bebbau (vgl. Stat. Mitt. 1923, S. 147).
Im übrigen haben sich die bekannten badischen Steinobstbau-
gebiete um Karlsruhe, Bühl, Bastatt usw. dem Pfirsichanbau in
besonderem Maße zugewandt. Im Amtsbezirk Bühl stehen rund
36000 Pfirsichbäume, d. i. gegenüber 1923 (7400) etwa das Fünf-
fache. Karlsruhe hat den höchsten Anteil unter den Amtsbezirken;
der Anbau ist von 12 500 im Jahre 1923 auf 59 500 im Jahre 1934
gestiegen. Im Amtsbezirk Bastatt wurden 1934 rund 31000 Pfirsich-
bäume gezählt gegen 8400 im Jahre 1923. Ein zweites großes
Pfirsichanbaugebiet liegt in der unteren Bheinebene in dem Winkel
zwischen Neckar und Bhein: der Amtsbezirk Weinheim hat 40500
Pfirsichbäume, der Amtsbezirk Heidelberg 27000 und der Amts-
bezirk Mannheim 23000.
Die Anpflanzung von Aprikosenbäumen ist seit 1923 wesent-
lich zurückgegangen; schuld daran mag die Empfindlichkeit der
Bäume sein, die ein noch wärmeres Klima brauchen als die Pfirsich-
bäume und daher weniger ertragsicher sind als diese. Die Gebiete
mit verhältnismäßig viel Aprikosenbäumen sind ungefähr die glei-
1 Im westlichen Odenwaldbezirk haben die Amtsbezirke Weinheim
und Mannheim 29 000 bzw. 22 000 Kirschbäume.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften