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Brinkmann, Carl; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1936/37, 4. Abhandlung): Erzeugung und Verbrauch landwirtschaftlicher Produkte in Baden: mit 16 Tabellen — Heidelberg, 1937

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https://doi.org/10.11588/diglit.41991#0063
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Landwirtschaftliche Produkte in Baden.

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man nicht nur allgemein einen größeren Wein verbrauch, sondern es
werden auch Weine untergebracht, die in schlechteren Lagen ge-
wachsen sind und daher nur mäßige Absatzmöglichkeiten haben.
In badischen Patenstädten wurden in der Weinwerbewoche des
Jahres 1935 rund 253000 1 Patenwein getrunken. Für die im Jahre
1936 vom 19. bis 26. September durchgeführte Weinwerbewoche
war Baden zu einem geschlossenen Verkaufsgebiet für badische
Patenweine erklärt worden, d. h. es durften in Baden nur badische
Patenweine zum Verkauf gelangen. 1936 hatten 800 badische
Städte Patenschaften übernommen gegenüber 450 Städten im
Jahre 1935. Der Patenweinkonsum stieg 1936 auf 673000 1. Im
ganzen Reich wurden 1936 rund 18 Milk Liter abgesetzt gegen
rund 15 Milk Liter im Jahre 1935. Zu erwähnen ist, daß 1935
zwei außerbadische Städte, Düsseldorf und Braunschweig, zusam-
men 10000 1 badischen Patenwein erhalten hatten.
Der Ausbau der Weinwerbewoche erstreckte sich 1936 vor
allem auch auf die Qualitäts- und Preiskontrolle der zum Verkauf
gelangenden Patenweine. Jeder Wein mußte vom zuständigen Orts-
bauernführer als einwandfrei gekennzeichnet sein. Die Preise wur-
den einheitlich und streng für alle Verteiler festgelegt. Im kom-
menden Jahre will man dazu übergehen, diese strenge Preiskontrolle
wieder zu lockern, da nun der Druck der früheren großen Lager-
bestände in Wegfall gekommen ist. Die Weinwerbewoche selbst
wird auch weiterhin alljährlich veranstaltet werden als eine der
wichtigsten Maßnahmen zur Sicherung der deutschen Winzer.
II. Tierische Erzeugung.
I. Pferdehaltung.
Die Entwicklung der badischen Pferdezucht seit dem Ende
der sechziger Jahre (Tabelle VI) zeigt eine doppelte Kurve mit
zwei Tiefpunkten zu Beginn der neunziger Jahre und in der Gegen-
wart, zwischen denen genau der anfängliche Höhepunkt im Vor-
kriegsjahr wieder erreicht wurde. Das scheint die neuerdings durch-
dringende Vorstellung1 zu bestätigen, daß jedenfalls die landwirt-
schaftliche Motorisierung nicht die einzige oder entscheidende Ur-
sache des Rückgangs der Pferdehaltung sein kann, sondern da-
neben andere Ursachen wie Futtergrundlage und Betriebsgestal-
tung eine Rolle spielen. Die Entwicklung der badischen Hafer-
1 Vgl. neuestens St. Moskovits in Ber. ü. Ldw. N. F. 21 (1936), 220f.
 
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