16
Gustav Hölscher:
So würde sich auch hier die Ab- und Einsetzung des Hohenpriesters
als Irrtum des Kompilators erklären.
17. Simon Ivantheras, Sohn des Boethos XIX 297. 313.
18. Matthias, Sohn des Ananos XIX 316. 342.
19. Elionaios, Sohn des Kantheras XIX 342, XX 16.
Diese drei Hohenpriester werden nach der Archäologie durch
Agrippa I. (41—44) eingesetzt. Hier ist die historische Verumstän-
dung augenscheinlich besser als früher. Simons Ernennung fällt
gleich hinter die Ankunft Agrippas in Judäa (dieser befand sich
noch am 24. Januar 41 in Rom) und hinter die erste Ordnung der
Verhältnisse in Judäa (XIX 292—296); die des Matthias „wenige
Zeit später“ (XIX 300), hinter den Pogrom in Dora und die Reise
Agrippas zu Petronius (XIX 300—312); die des Elionaios hinter
den Konflikt mit Silas, den Stadtmauerbau und die Feierlichkeiten
in Berytos (XIX 317—342). Agrippas Tod erfolgte bald nach
Ostern 441. Die Amtszeiten der drei Hohenpriester verteilen sich
also leicht auf die 3 Regierungsjahre Agrippas.
Vor der Ernennung des Matthias wird das Hohepriesteramt
zuerst seinem Bruder, dem früheren Hohenpriester Jonathan, an-
getragen; aber dieser lehnt die Ernennung in einer längeren Er-
klärung ab (XIX 313—316). Hier kommt zum erstenmal ein
persönliches Moment in die Überlieferung über die Hohenpriester,
ein Anzeichen dafür, daß von Agrippa I. an positive Erinnerungen
über die Umstände der Ein- und Absetzungen der Hohenpriester
zur Verfügung standen.
20. Joseph, Sohn des Kamithos XX 16. 103.
Der Name des Vaters wird sehr verschieden geschrieben: Κάμει,
Καμυδος, Καμοιδι, Κεμεδε, Κεμεδη. Die Absetzung dieses Hohen-
priesters erfolgt nach XX 103 unter Tiberius Alexander, der bis
48/49 n. Chr. im Amte war.
21. Ananias, Sohn des Nedebaios XX 103 vgl. 131. 205ff.
bell. II 243. 426. 441—442; AG 23, 2; 24.
22. Ismael, Sohn des Phiabi XX 179. 194.196 vgl. III 320.
Ananias wird wie sein Vorgänger durch Herodes von Chalkis (44
bis 48) eingesetzt und später bei dem Streit zwischen Juden und
Samaritern im Jahre 52 durch Quadratus zusammen mit dem
Strategen Ananos (XX 131) gefangen nach Rom geschickt; bell.
II 243 nennt statt dessen die Hohenpriester Jonathan und Ananias
1 Vgl. Schürer, I 562, Anm. 44.
Gustav Hölscher:
So würde sich auch hier die Ab- und Einsetzung des Hohenpriesters
als Irrtum des Kompilators erklären.
17. Simon Ivantheras, Sohn des Boethos XIX 297. 313.
18. Matthias, Sohn des Ananos XIX 316. 342.
19. Elionaios, Sohn des Kantheras XIX 342, XX 16.
Diese drei Hohenpriester werden nach der Archäologie durch
Agrippa I. (41—44) eingesetzt. Hier ist die historische Verumstän-
dung augenscheinlich besser als früher. Simons Ernennung fällt
gleich hinter die Ankunft Agrippas in Judäa (dieser befand sich
noch am 24. Januar 41 in Rom) und hinter die erste Ordnung der
Verhältnisse in Judäa (XIX 292—296); die des Matthias „wenige
Zeit später“ (XIX 300), hinter den Pogrom in Dora und die Reise
Agrippas zu Petronius (XIX 300—312); die des Elionaios hinter
den Konflikt mit Silas, den Stadtmauerbau und die Feierlichkeiten
in Berytos (XIX 317—342). Agrippas Tod erfolgte bald nach
Ostern 441. Die Amtszeiten der drei Hohenpriester verteilen sich
also leicht auf die 3 Regierungsjahre Agrippas.
Vor der Ernennung des Matthias wird das Hohepriesteramt
zuerst seinem Bruder, dem früheren Hohenpriester Jonathan, an-
getragen; aber dieser lehnt die Ernennung in einer längeren Er-
klärung ab (XIX 313—316). Hier kommt zum erstenmal ein
persönliches Moment in die Überlieferung über die Hohenpriester,
ein Anzeichen dafür, daß von Agrippa I. an positive Erinnerungen
über die Umstände der Ein- und Absetzungen der Hohenpriester
zur Verfügung standen.
20. Joseph, Sohn des Kamithos XX 16. 103.
Der Name des Vaters wird sehr verschieden geschrieben: Κάμει,
Καμυδος, Καμοιδι, Κεμεδε, Κεμεδη. Die Absetzung dieses Hohen-
priesters erfolgt nach XX 103 unter Tiberius Alexander, der bis
48/49 n. Chr. im Amte war.
21. Ananias, Sohn des Nedebaios XX 103 vgl. 131. 205ff.
bell. II 243. 426. 441—442; AG 23, 2; 24.
22. Ismael, Sohn des Phiabi XX 179. 194.196 vgl. III 320.
Ananias wird wie sein Vorgänger durch Herodes von Chalkis (44
bis 48) eingesetzt und später bei dem Streit zwischen Juden und
Samaritern im Jahre 52 durch Quadratus zusammen mit dem
Strategen Ananos (XX 131) gefangen nach Rom geschickt; bell.
II 243 nennt statt dessen die Hohenpriester Jonathan und Ananias
1 Vgl. Schürer, I 562, Anm. 44.