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Nikolaus [Hrsg.]; Baur, Ludwig [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1940/41, 4. Abhandlung): Nicolaus Cusanus und Ps. Dionysius im Lichte der Zitate und Randbemerkunge des Cusanus — Heidelberg, 1941

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https://doi.org/10.11588/diglit.42023#0016
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Ludwig Baur Gusanus-Texte: III. Marginalien

In De beryllo [1458] beruft er sich wiederholt auf die Kom-
mentare des Albertus magnus zu De divinis nominibus und
anderen Areopagitischen Schriften.
Im cod. cusanus 45, der Randbemerkungen des Cusaners auf-
weist, findet sich außer Auszügen und Übersetzungen des Diony-
sius auch ein bisher ungedrucktes Commentum Hugonis de
S. Victore super translationem Ioannis Scoti in Mysticam theo-
logiam Dionysii und dessen gedruckte Kommentare zur Gaelestis
hierarchia (PL 175, 923—1154).
Die weitaus wichtigste Rolle spielten für ihn aber die großen
Kommentare Alberts des Großen zur Gaelestis hierarchia, zu
De divinis nominibus, zur Mystica theologia und zu den Diony-
sius-Briefen, die der Kardinal am 9. August 1453 ,,νοη seinem
Suffragan“ zum Geschenk erhalten hatte. Sie bilden den heutigen
cod. cusanus 96, wo sich auf fol. 257r die eigenhändige Notiz des
Cusaners vorfindet: „Dedit mihi Nicolao card. S. Petri episcopo
Brixinensi hunc librum suffraganeus meus 1453 9 Augusti.“ Ge-
druckt liegen diese Kommentare vor ■— mit Ausnahme des Kom-
mentars zu De divinis nominibus — in den beiden Ausgaben der
Werke des Alrertus von Jammy (1651) und Borgnet (Paris
1890 ff.) In diesen Kommentaren des Alrertus, wie auch in dem
Kommentar des Thomas von Aquin zu De divinis nominibus ist
die Übersetzung des Ioannes Saracenus zu Grunde gelegt.
(Siehe darüber M. Grarmann, Mittelalterliches Geistesleben I, 460
und M. Honecker, a. a. 0. S. 29 Anm. 101).
Diese Handschrift (cod. cus. 96) enthält fol. lv—77v den Kom-
mentar Alberts zur Gaelestis hierarchia; fol. 79r—223v den Kom-
mentar zu De divinis nominibus, der noch unediert ist und in der
Kölner Edition der Werke Alberts des Grossen seitens des Köl-
ner Albertus-Magnus-Instituts herausgegeben werden soll; fol.
223v—231v findet sich der Kommentar zur Mystica theologia; end-
lich fol. 232r—257r der Kommentar zu den DiONYSius-Briefen.
Daß Nicolaus diese Kommentare Alberts fleißig studiert
und sie zustimmend benützt hat, zeigen nicht nur die seit 1453 in
seinen Schriften sich häufenden DionYsius-Zitate, die ihren Höhe-
punkt in De non aliud [1462] und De venatione sapientiae
[1463] erreichten, sondern auch die außerordentlich zahlreichen von
Cusanus selbst gemachten Randbemerkungen zu diesen Alber-
tu s-kommentaren x).
1 Wie lebhaft die Schriften des Ps. Dionysius· im XV. Jhdt. die süd-
 
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