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Ludwig Baur Cusanus-Texte: III. Marginalien
ign. I, 26 sagt Nicolaus unter Bezugnahme auf Dionysius MThV:
von Gott sprechen wir wahrer per remotionem (άφαΡεσις) et nega-
tionem, sicuti et maximus Dionysius, qui um nec veritatem nec
intellectum, nec lucem, nec quidquam eorum, quae clici possunt,
esse voluit. Und ebenso beruft er sich auf Dionysius mit den Wor-
ten: „Dionysius docet per ablationem ascendere.“ MTh V
(PG 3, 1045d—1048b).
Der metaphysische Grund zu dieser Forderung einer nega-
tiven Theologie liegt darin, daß Gott nicht nach Art der bestehen-
den Dinge existiert, daß er über alles Sinnfällige aber auch über je-
den Begriff erhaben, daß er unendlich ist. Vgl. Alkoran [nach
1458] II (p I, 134r). Mit anderen Worten, die Grundlage der nega-
tiven Theologie ist die absolute Transzendenz und Unendlichkeit
Gottes. Er ist verschieden von unserem Geist, erhaben über unse-
ren Geist; zwischen dem unendlichen Gott und dem menschlichen
Geiste gibt es keine Proportion, die dem menschlichen Geist einen
adäquaten Begriff von Gott zu bilden ermöglichte. „Et quia finiti
ad infinitum nulla est proportio, creatura eum (nämlich Deum)
capere non potest.“ Predigt I (Notae) (p. II, 27r) „Fides autem
catholica.“ Da nun Gott über jeglichen Geist und über alle Intelli-
genz („supra omnem mentem et intelligentiam“) erkannt wird,
wie das Dion Ysius-Zitat aus dem ersten Brief an Gaius ausspricht
(Docta ign. I, 16) und da Gott, wie an derselben Stelle aus DN V, 8
(PG 3, 824a) entnommen wird, nicht dieses ist und ein anderes
nicht, nicht irgendwo ist und anderswo nicht (Apologia 17, 13 ff.),
da er mit anderen Worten alles ist und doch nichts von allem, da
er über alles erhaben ist. . . absolutus ab omnibus et ultra omnia
(Docta ign. I> 16), so ist er über alle Position hinaus die vollkommene
und singuläre Ursache von allem, wie Ps. Dionysius (MTh V
PG 3, 1048b) sagt, so ist unsere Erkenntnis von ihm teils eine affir-
mative, teils eine negative. Gott wird, wie Cusanus unter Beru-
fung auf DN VII, 4 (PG 3, 872d) sagt: „In omnibus et ab omnibus
per scientiam et ignorantiam agnoscitur“ (Apologia 15,
4-—14). Jedoch gebührt der negativen Theologie der Vorzug. In
De non aliud c. 14 (177, 21 f) führt Nicolaus das DioNYsius-Wort
(Ep. I ad Gaium PG 3, 1065b) an: „Perfecta ignorantia cognitio
est eius, qui est super omnia, quae cognoscuntur.“ In der Predigt
„Dies sanctificatus“ vom Jahre 1445 (III, 53v) heißt es kurz und
bündig: Dionysius docet per ablationem ascendere.
Als Vorläufer dieser negativen Theologie nennt Nico-
Ludwig Baur Cusanus-Texte: III. Marginalien
ign. I, 26 sagt Nicolaus unter Bezugnahme auf Dionysius MThV:
von Gott sprechen wir wahrer per remotionem (άφαΡεσις) et nega-
tionem, sicuti et maximus Dionysius, qui um nec veritatem nec
intellectum, nec lucem, nec quidquam eorum, quae clici possunt,
esse voluit. Und ebenso beruft er sich auf Dionysius mit den Wor-
ten: „Dionysius docet per ablationem ascendere.“ MTh V
(PG 3, 1045d—1048b).
Der metaphysische Grund zu dieser Forderung einer nega-
tiven Theologie liegt darin, daß Gott nicht nach Art der bestehen-
den Dinge existiert, daß er über alles Sinnfällige aber auch über je-
den Begriff erhaben, daß er unendlich ist. Vgl. Alkoran [nach
1458] II (p I, 134r). Mit anderen Worten, die Grundlage der nega-
tiven Theologie ist die absolute Transzendenz und Unendlichkeit
Gottes. Er ist verschieden von unserem Geist, erhaben über unse-
ren Geist; zwischen dem unendlichen Gott und dem menschlichen
Geiste gibt es keine Proportion, die dem menschlichen Geist einen
adäquaten Begriff von Gott zu bilden ermöglichte. „Et quia finiti
ad infinitum nulla est proportio, creatura eum (nämlich Deum)
capere non potest.“ Predigt I (Notae) (p. II, 27r) „Fides autem
catholica.“ Da nun Gott über jeglichen Geist und über alle Intelli-
genz („supra omnem mentem et intelligentiam“) erkannt wird,
wie das Dion Ysius-Zitat aus dem ersten Brief an Gaius ausspricht
(Docta ign. I, 16) und da Gott, wie an derselben Stelle aus DN V, 8
(PG 3, 824a) entnommen wird, nicht dieses ist und ein anderes
nicht, nicht irgendwo ist und anderswo nicht (Apologia 17, 13 ff.),
da er mit anderen Worten alles ist und doch nichts von allem, da
er über alles erhaben ist. . . absolutus ab omnibus et ultra omnia
(Docta ign. I> 16), so ist er über alle Position hinaus die vollkommene
und singuläre Ursache von allem, wie Ps. Dionysius (MTh V
PG 3, 1048b) sagt, so ist unsere Erkenntnis von ihm teils eine affir-
mative, teils eine negative. Gott wird, wie Cusanus unter Beru-
fung auf DN VII, 4 (PG 3, 872d) sagt: „In omnibus et ab omnibus
per scientiam et ignorantiam agnoscitur“ (Apologia 15,
4-—14). Jedoch gebührt der negativen Theologie der Vorzug. In
De non aliud c. 14 (177, 21 f) führt Nicolaus das DioNYsius-Wort
(Ep. I ad Gaium PG 3, 1065b) an: „Perfecta ignorantia cognitio
est eius, qui est super omnia, quae cognoscuntur.“ In der Predigt
„Dies sanctificatus“ vom Jahre 1445 (III, 53v) heißt es kurz und
bündig: Dionysius docet per ablationem ascendere.
Als Vorläufer dieser negativen Theologie nennt Nico-