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Kymeus, Johann; Menzel, Ottokar [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1940/41, 6. Abhandlung): Des Babsts Hercules wider die Deudschen: Wittenberg 1538 ; als Beitrag zum Nachleben des Nikolaus von Cues im 16. Jahrhundert — Heidelberg, 1941

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https://doi.org/10.11588/diglit.42025#0055
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Johannes Kymeus: Des Babsts Hercules wider die Deudschen

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schalck werden. Vnd sonderlich in Epistolis Enee Sylvii sihet man,
wie höchlich sich die Deudschen des Bapsts Tiranney halben be-
schweret haben, da der Eneas die zwey tausent Ducaten, so im Man mus sol_
jerlich aus Deudschen Landen gefielen, so redlich verdienet, da er geidenzuUtioSn
so hefftig handelt wider die, so des Deudschen Lands beschwerung f4senfnftaSder
der Römischen Prelaten halben für vngleich hielten. namrenmb"
Es wurden im viel klagEpisteln, vor vnd nach dem er Bapst
ward, zugeschrieben, Deudscher Nation beschwerung halben, aber
alles vergeblich. Denn er hat solche klagbrieffe inn wind geschla-
gen vnd mit losem geschwetz abgelegt, wie seine Episteln, der 10
Deudschen beschwerung belangen, klerlich ausweissen.
Eins mus ich hie erzelen, das derselbe Eneas schreibt Lau-
rentio Ravarelle, Bepstlichem Legaten, spricht also: Es geht ein ^^reue?
bös geschrey von den Reinlendern, derhalben hoch von nöten ist, Reiniender.
das du dich*sobald (mit Radt vnd befehl des Keysers) zu solchen *foi.Fiijv
orten erhebst vnd keine mühe sparest auszurichten, wras dir be-
folen ist. Vnd ich sehe dis für gut an, das du mitler zeit bey Keyser-
licher Maiestat einen befehl zu wege bringst an die Ertzbischoff zu
Magdeburg, zu Rigen vnd sonderlich an den zu Trier vnd Salz-
burg des innbalts, das sie gar nicht sollen eingehen, eine versam- 20
lung anzurichten, die Kirchen belangen, sondern das alle irrige
Sachen an Iveyser getragen werden vnd das Keyserliche Maiestat
sie dahin bewrege, das sie nicht zufallen zu allen denen, die ernewe-
rung suchen, denn es sehr sorglich ist, die sach inn Verzug zu
stellen. Du wirst bald andere brieff von meinem Herrn vber- 25
komen, der dir klerlicher von dieser Sachen schreiben wird, das du
verstehest, wde schwer vnd sorglich die sach ist. Es ist auch gut,
das du dich bey dem Ludowdco, Hertzog zu Beyern, bemühest, das HBevefn.ZU
er seinen blutverwanten, dem Pfaltzgraffen am Rein, schreibe, das
er sich eussere der versamlung derer, die dem Römischen Stul zu 30
wdder sein, vnd in berede, wie das der Fürsten Kinder viel leicht -
licher können durch den Römischen Stul, denn durch die Gapitel
odder andere Prelaten gefordert werden. Vnd sihe, das du den
Fürsten solchs wol inn die ohren treibst, denn es ist war. \ ale.
Datum zu Rom etc. 35
Mit solchem liebkosen vnd practicirn hat man den Fürsten das
hertz abgewonnen vnd die warheit verraten, auff das den Geist-
lichen das blutgeld vnd mordtgenies nicht abgieng.
13—35. AENEAS S5LVIUS PICCOLOMINI, Opera omnia, Basel
1551, S. 821, epistola 334.
 
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