Die ätolischen Soterien und die attische Archontenforschung
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των έξ Αίγίνης απαρχήν Άθηναι (I. ν. Perg. 47). Es ist neuer-
dings von Ohlemutz der Versuch gemacht, eine Erklärung für das
Fehlen des Beinamens Nikephoros zu finden. Bekanntlich ist die
Insel auf dem Wege des Kaufs aus dem Besitz derÄtoler in den des
Königs von Pergamon übergegangen. Um dieses friedlichen Er-
werbs willen sei es unterlassen, die siegbringende Göttin auf dem
Weihgeschenk zu erwähnen. Dabei ist übersehen, daß die Stadt
im Sturm genommen ist, und daß an dieser Kampfhandlung neben
den römischen auch pergamenische Truppen teilgenommen haben.
Letzteres hatte schon Niese daraus erschlossen, daß der König
einen Teil der Beute erhielt. Das Fehlen des Beinamens bleibt also
bedeutsam. Angesichts dieses Befundes ergibt sich der Schluß, daß
der Kult der Nikephoros erst in dem Jahrzehnt von 210 bis 201 be-
gründet sein kann. In dieser Zeit hat Attalos, der sich als Bundes-
genosse Roms am ersten Makedonischen Krieg beteiligte, einen
neuen Aufschwung seiner Macht erlebt. An welches Ereignis im
besonderen die Stiftung des Kultus sich anknüpfte, vermögen wir
nicht zu sagen. Wenn es erlaubt ist, eine Vermutung zu äußern, so
würde ich mit allem Vorbehalt sagen, daß es eben die Eroberung von
Ägina gewesen ist. Denn wir wissen aus einer Weihung des perga-
menischen Kommandanten, daß die Nikephorien auf der Insel ge-
feiert wurden, I. v. Perg, 214ff. = OG. I 329, 40. Doch wie dem
auch sein mag, von entscheidender Bedeutung ist, daß der Kult im
Jahre 210 noch nicht bestanden hat. Damit ist, wie mir scheinen
will, die Hypothese Haussouilliers in bündiger Weise widerlegt.
In der Tat fehlt es für die Behauptung eines früheren Bestehens
der Nikephorien auch sonst durchaus an brauchbaren Unterlagen.
Was zunächst die Worte des Polybios a. a. 0. anlangt, so können sie
nicht als sicheres Zeugnis ausgelegt werden1. Sie besagen lediglich,
daß die Byzantiner ein Athenafest beschickten. Ob es sich dabei
um die Nikephorien oder etwa die Panathenäen handelt, ist, wie
schon vor langen Jahren U. Wilcken in der RE. II 2162 bemerkt
hat, nicht zu entscheiden2. Läßt uns mithin die literarische Über-
1 Ήρέθιζε δε αύτον (Προυσίαν) καί τό δοκεΐν Βυζαντίοις προς μεν Ατταλον
εις τούς τής Αθήνας άγώνας τούς συνθύσοντας έξαπεσταλκέναι, προς δέ αυτόν εις
τά Σωτήρια μηδένα πεπομφέναι.
2 Wenn L. Robert meinen Zweifel an der Auswertung der polybianischen
Worte, den ich im Hermes 1933, 433 ausgesprochen habe, mißbilligt, so muß
ich das hinnehmen, s. seine Anmerkung zu den Ltudes d’epigr. von Holle au x
II 63. Auf der Gegenseite kann ich die briefliche Zustimmung von F. Stae-
helin, sowie die von L. Ziehen, RE. III A, s. v. Soteria, buchen.
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των έξ Αίγίνης απαρχήν Άθηναι (I. ν. Perg. 47). Es ist neuer-
dings von Ohlemutz der Versuch gemacht, eine Erklärung für das
Fehlen des Beinamens Nikephoros zu finden. Bekanntlich ist die
Insel auf dem Wege des Kaufs aus dem Besitz derÄtoler in den des
Königs von Pergamon übergegangen. Um dieses friedlichen Er-
werbs willen sei es unterlassen, die siegbringende Göttin auf dem
Weihgeschenk zu erwähnen. Dabei ist übersehen, daß die Stadt
im Sturm genommen ist, und daß an dieser Kampfhandlung neben
den römischen auch pergamenische Truppen teilgenommen haben.
Letzteres hatte schon Niese daraus erschlossen, daß der König
einen Teil der Beute erhielt. Das Fehlen des Beinamens bleibt also
bedeutsam. Angesichts dieses Befundes ergibt sich der Schluß, daß
der Kult der Nikephoros erst in dem Jahrzehnt von 210 bis 201 be-
gründet sein kann. In dieser Zeit hat Attalos, der sich als Bundes-
genosse Roms am ersten Makedonischen Krieg beteiligte, einen
neuen Aufschwung seiner Macht erlebt. An welches Ereignis im
besonderen die Stiftung des Kultus sich anknüpfte, vermögen wir
nicht zu sagen. Wenn es erlaubt ist, eine Vermutung zu äußern, so
würde ich mit allem Vorbehalt sagen, daß es eben die Eroberung von
Ägina gewesen ist. Denn wir wissen aus einer Weihung des perga-
menischen Kommandanten, daß die Nikephorien auf der Insel ge-
feiert wurden, I. v. Perg, 214ff. = OG. I 329, 40. Doch wie dem
auch sein mag, von entscheidender Bedeutung ist, daß der Kult im
Jahre 210 noch nicht bestanden hat. Damit ist, wie mir scheinen
will, die Hypothese Haussouilliers in bündiger Weise widerlegt.
In der Tat fehlt es für die Behauptung eines früheren Bestehens
der Nikephorien auch sonst durchaus an brauchbaren Unterlagen.
Was zunächst die Worte des Polybios a. a. 0. anlangt, so können sie
nicht als sicheres Zeugnis ausgelegt werden1. Sie besagen lediglich,
daß die Byzantiner ein Athenafest beschickten. Ob es sich dabei
um die Nikephorien oder etwa die Panathenäen handelt, ist, wie
schon vor langen Jahren U. Wilcken in der RE. II 2162 bemerkt
hat, nicht zu entscheiden2. Läßt uns mithin die literarische Über-
1 Ήρέθιζε δε αύτον (Προυσίαν) καί τό δοκεΐν Βυζαντίοις προς μεν Ατταλον
εις τούς τής Αθήνας άγώνας τούς συνθύσοντας έξαπεσταλκέναι, προς δέ αυτόν εις
τά Σωτήρια μηδένα πεπομφέναι.
2 Wenn L. Robert meinen Zweifel an der Auswertung der polybianischen
Worte, den ich im Hermes 1933, 433 ausgesprochen habe, mißbilligt, so muß
ich das hinnehmen, s. seine Anmerkung zu den Ltudes d’epigr. von Holle au x
II 63. Auf der Gegenseite kann ich die briefliche Zustimmung von F. Stae-
helin, sowie die von L. Ziehen, RE. III A, s. v. Soteria, buchen.