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Walther Kolbe:
[Urias] wurde, und in II2 670 A1; in beiden Fällen ist der Name des
Schreibers genannt. Nach der Phvle wurde Lykeas in 282/1 einge-
setzt. Beide Ergänzungen hat Meritt 1938 selbst fallen lassen.
Veranlassung war der Fund eines neuen Textes auf der Agora n. 21,
auf dem ein anderer Schreiber erscheint. Der neue Ansatz beruht
wieder auf der Phyle des Schreibers. Wie unsicher alles bleibt,
geht daraus hervor, daß [Lykeas’] Name in der neuen Urkunde ledig-
lich ergänzt wird. In jedem Fall scheidet aber Lykeas als Anwärter
auf ein Jahr unserer Periode aus.
Ferg.
1898
Ki.
Ko.
John-
son
Bel.
Ferg.
1931
DiLsm.
Mer.
1934
Mer.
1938
Polystratos I
Sosistratos .
?
?
Mitte
280/70
III. Jhd.
v. 262/1
243/2
282/1
—
277/6
276/5?
261/0?
261/0
277/6?
280/79
273/2
261/0
280/79
Es sind zwei sehr unsichere Archonten. Wenn wir mit Sosistratos
beginnen, so zeichnet Johnson im Am. J. A. 1914, 165ff. verant-
wortlich für seine Versetzung in unsere Periode. Er wollte seinen
Namen im Ivomeasdekret I.G. II2 672 einsetzen und ihm das Jahr
281/0 geben. Meritt hatte in seinem Aufsatz von 1934, 578 seinen
Namen durch Polystratos ersetzen wollen, ist aber 1938 auf John-
sons Vorschlag zurückgekommen. Bei der Unmöglichkeit, zwischen
den Namen Polystratos und Sosistratos, die die gleiche Buchstaben-
zahl haben, eine Entscheidung zu treffen, ist es angebracht vom In-
halt des Textes 672 auszugehen, der einen Ehrenbeschluß für den
Gesandten und späteren Hipparchen von Lernnos, Korneas, ent-
hält. Durch seine Gesandtschaft zu Seleukos, unter dem Nikator
zu verstehen ist, ist das Komeasdekret, wie bereits Koehler fest-
stellte, in die Zeit nach Korupedion verwiesen. Meritt hat sich um
den Nachweis bemüht, daß es 280/79 datiert werden müsse, da Ko-
1 Ich benutze die Gelegenheit, um sogleich zu der in Hesperia 1938, 104
vertretenen Ergänzung [Κίμωνος] in 670 A Stellung zu nehmen. Auf diese Weise
erhält Kimon einen Schreiber aus Phyle X, woraufhin er jetzt an Stelle des
Lykeas das Jahr 282/1 bekommt. Gewiß füllt Kimons Name die siebenstellige
Lücke. Meritt hat aber übersehen, daß auch Gorgias in Frage kommt, da auch
sein Name im Genetiv sieben Zeichen hat. Von Gorgias wissen wir, daß er im
zehnten Jahr vor Pytharatos (271/0) amtiert hat, also auch nach Meritt 281/0
oder 280/79. Nun verlangt die Phyle X seines Schreibers in Wahrheit nicht das
Jahr 282/1, sondern, da soeben auf S. 49 gezeigt ist, daß der Schreiberzyklus an
der Gleichung 287/6 = Phyle IV ausgerichtet werden muß, das Jahr 281/0.
Literarische wie epigraphische Angaben stimmen daher bei der Ergänzung von
Gorgias Namen überein. Deshalb verdient er vor Kimon den Vorzug.
Walther Kolbe:
[Urias] wurde, und in II2 670 A1; in beiden Fällen ist der Name des
Schreibers genannt. Nach der Phvle wurde Lykeas in 282/1 einge-
setzt. Beide Ergänzungen hat Meritt 1938 selbst fallen lassen.
Veranlassung war der Fund eines neuen Textes auf der Agora n. 21,
auf dem ein anderer Schreiber erscheint. Der neue Ansatz beruht
wieder auf der Phyle des Schreibers. Wie unsicher alles bleibt,
geht daraus hervor, daß [Lykeas’] Name in der neuen Urkunde ledig-
lich ergänzt wird. In jedem Fall scheidet aber Lykeas als Anwärter
auf ein Jahr unserer Periode aus.
Ferg.
1898
Ki.
Ko.
John-
son
Bel.
Ferg.
1931
DiLsm.
Mer.
1934
Mer.
1938
Polystratos I
Sosistratos .
?
?
Mitte
280/70
III. Jhd.
v. 262/1
243/2
282/1
—
277/6
276/5?
261/0?
261/0
277/6?
280/79
273/2
261/0
280/79
Es sind zwei sehr unsichere Archonten. Wenn wir mit Sosistratos
beginnen, so zeichnet Johnson im Am. J. A. 1914, 165ff. verant-
wortlich für seine Versetzung in unsere Periode. Er wollte seinen
Namen im Ivomeasdekret I.G. II2 672 einsetzen und ihm das Jahr
281/0 geben. Meritt hatte in seinem Aufsatz von 1934, 578 seinen
Namen durch Polystratos ersetzen wollen, ist aber 1938 auf John-
sons Vorschlag zurückgekommen. Bei der Unmöglichkeit, zwischen
den Namen Polystratos und Sosistratos, die die gleiche Buchstaben-
zahl haben, eine Entscheidung zu treffen, ist es angebracht vom In-
halt des Textes 672 auszugehen, der einen Ehrenbeschluß für den
Gesandten und späteren Hipparchen von Lernnos, Korneas, ent-
hält. Durch seine Gesandtschaft zu Seleukos, unter dem Nikator
zu verstehen ist, ist das Komeasdekret, wie bereits Koehler fest-
stellte, in die Zeit nach Korupedion verwiesen. Meritt hat sich um
den Nachweis bemüht, daß es 280/79 datiert werden müsse, da Ko-
1 Ich benutze die Gelegenheit, um sogleich zu der in Hesperia 1938, 104
vertretenen Ergänzung [Κίμωνος] in 670 A Stellung zu nehmen. Auf diese Weise
erhält Kimon einen Schreiber aus Phyle X, woraufhin er jetzt an Stelle des
Lykeas das Jahr 282/1 bekommt. Gewiß füllt Kimons Name die siebenstellige
Lücke. Meritt hat aber übersehen, daß auch Gorgias in Frage kommt, da auch
sein Name im Genetiv sieben Zeichen hat. Von Gorgias wissen wir, daß er im
zehnten Jahr vor Pytharatos (271/0) amtiert hat, also auch nach Meritt 281/0
oder 280/79. Nun verlangt die Phyle X seines Schreibers in Wahrheit nicht das
Jahr 282/1, sondern, da soeben auf S. 49 gezeigt ist, daß der Schreiberzyklus an
der Gleichung 287/6 = Phyle IV ausgerichtet werden muß, das Jahr 281/0.
Literarische wie epigraphische Angaben stimmen daher bei der Ergänzung von
Gorgias Namen überein. Deshalb verdient er vor Kimon den Vorzug.