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Hoops, Johannes; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1942/43, 3. Abhandlung): Geschichte des Ölbaums: vorgelegt am 20. Juni 1943 — Heidelberg, 1944

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https://doi.org/10.11588/diglit.42033#0045
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IY. Gab es noch andere Ursprungsländer?

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menten eines vorderasiatischen Typus. Das ergibt sich aus zahl-
reichen Schädelmessungen und Skelettuntersuchungen von der
1. frühminoischen Periode an; es wird bestätigt durch Abbildungen
von westischen Menschen in der bildenden Kunst, besonders auf
Fresken, die ein durchaus westisches Ideal von körperlicher Schön-
heit erkennen lassen1.
In der 1. mittelminoischen Periode, die nach Evans und
Schachermeyr um 2100 begann, nach Fimmen mit der 12. ägyp-
tischen Dynastie (2000—1788) gleichzeitig ist, wurden dann die
großen Paläste von Knossos bei Kandia im Norden und von
Phaistos im Süden der Insel erbaut, womit die erste Hoch-
blüte der minoischen Kultur, einer ausgesprochen höfischen Kul-
tur, ihren Anfang nimmt. Sie läuft mit den Blütezeiten der baby-
lonischen und der ägyptischen Kultur, mit den Zeitaltern des Ham-
murapi in Babylon und der 12. und 13. Dynastie der Pharaonen,
parallel2. Sie erreichte ihr Ende mit dem Ausgang der 2. mittel-
minoischen Periode um 1750 oder 1700 v. Ghr., etwa gleich-
zeitig mit dem Einbruch der Hyksos in Ägypten, durch eine große
Katastrophe aus unbekannten Gründen, von der ganz Kreta be-
troffen und die Paläste zerstört wurden. Vielleicht war ein gewal-
tiges Erdbeben die Ursache3.
Bald darauf jedoch, in der 3. mittelminoischen Periode,
die nach Fimmen (S. 210) mit der ägyptischen Hyksoszeit 1675 bis
1580 gleichzeitig ist, wurden die Paläste von Knossos, Phaistos und
Hagia Triada in neuer Pracht wieder erbaut. Damit nimmt die
zweite Blüteperiode der minoischen. Kultur ihren Anfang. Sie
umfaßt außer der 3. mittelminoischen auch die 1. und 2. spät-
minoischen Perioden, die etwa von 1580 oder 1550 bis 1400
dauern, also im wesentlichen mit der 18. ägyptischen Dynastie
(1580 bis ca. 1320) zusammenfallen. Diese zweite Blütezeit brachte
vor allem den Königen von Knossos eine große Machtfülle, die sich
wohl auf hohepriesterliche Funktionen stützte, und sie gab Fürsten
und Volk eine gewaltige Steigerung des materiellen Wohlstands,
gegründet zum erheblichen Teil auf überseeische Handelsbezie-
hungen. Nach fast dreihundertjähriger Dauer dieser Kulturblüte
erfolgte dann um 1400 mit der Zerstörung der Paläste von Knos-
sos, Phaistos und Hagia Triada der endgültige Zusammenbruch

1 Schachermeyr, a.a.O. 17. 35.
2 Schachermeyr 26f.
3 Vgl. Schachermeyr 27f.
 
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