V. Ausbreitung der Ölbaumzucht im Mittelmeergebiet
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bäum’, Olive’ zurück (s. oben S.25). Noch heute lebt dort die
Sage, daß eine Leitung die Massen von Öl nach Zarsis, dem Hafen
von Zitha, geführt habe1.
Neben Syrien und Palästina aber war Griechenland ein wich-
tiges Ausstrahlungszentrum für die Verbreitung der Ölbaumkultur
im Mittelmeerbecken. Seit dem 8. Jahrhundert v. Chr. breiteten
sich die Griechen im Mittelmeer aus und gründeten zahlreiche
Kolonien in Unteritalien, Sizilien, Nordafrika und Südfrankreich.
Im 8. Jahrhundert wurden Kyme (lat. Cumae), Taras (lat. Taren-
tum), Rhegion (lat. Regium, jetzt Reggio di Calabria) in Unter-
italien, Syrakus und Messana (Messina) in Sizilien, um 700 Kyrene
in der Ivyrenaika (eine Kolonie von Thera2), um 600 Massalia, lat.
Massilia (Marseille) in Südfrankreich gegründet. Im Gefolge dieser
Kolonialgründungen wird sehr bald auch die Zucht des Ölbaums
als des wichtigsten, unentbehrlichen Fruchtbaums nach ,,Groß-
griechenland“ verpflanzt worden sein. So gelangte der Olivenbaum
durch die Griechen nach Sizilien und der Kyrenaika, so mit-
samt seinem griechischen Namen auch nach Italien. Daß er von
den Griechen nach der Gründung von Massalia auch schon in S ü d -
frank reich eingebürgert wurde,wie gewöhnlich angenommen wird,
ist wohl wahrscheinlich3; doch sind mir klassische Relege dafür
nicht bekannt geworden. Das frühste Zeugnis für Ölbaumkultur
in Südfrankreich scheint die gleich zu erwähnende Aussage des
Chronisten Fenestella um den Beginn unsrer Zeitrechnung zu
sein. Seine Bemerkung „oleam . . ., quae nunc pervenit ... in
Gallias Hispaniasque medias“ spricht dafür, daß der Ölbaum da-
mals in Gallien und in Spanien schon ziemlich verbreitet gewesen
sein muß.
In der Ivyren aika gab es zur Zeit des Theophrast, im 4. Jahr-
hundert v. Chr., Cypressen und die schönsten Ölbäume und das
meiste Öl: εν δέ τη Κυρηναία κυπάρισσος καί έλάαι τε κάλλισται καί
έλαιον πλεΐστον4.
Nach einer bei Plinius5 überlieferten Angabe des Annalisten
1 Fischer 15.
2 Strabon, Geographica I 3, 16: ή Θήρα μητρόπολίς έστι τής Κυρήνης;
Λ III 3, 19 την μητρόπολην τής Κυρήνης Θήραν; XVII 3, 21 ’Έστι δέ [ή Κυρήνη]
Θηραίων χτίσμα (cGründung’), Λακωνικής νήσου.
3 Ηεην 6 113, 8 115. Fischer 13. Rikli, Pflanzenkleid d. Mittelmeer-
länder 55.
4 Theophrast, Hist. Plant. IV 3, 1.
3 Ναι. Hist. 15, 1.
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bäum’, Olive’ zurück (s. oben S.25). Noch heute lebt dort die
Sage, daß eine Leitung die Massen von Öl nach Zarsis, dem Hafen
von Zitha, geführt habe1.
Neben Syrien und Palästina aber war Griechenland ein wich-
tiges Ausstrahlungszentrum für die Verbreitung der Ölbaumkultur
im Mittelmeerbecken. Seit dem 8. Jahrhundert v. Chr. breiteten
sich die Griechen im Mittelmeer aus und gründeten zahlreiche
Kolonien in Unteritalien, Sizilien, Nordafrika und Südfrankreich.
Im 8. Jahrhundert wurden Kyme (lat. Cumae), Taras (lat. Taren-
tum), Rhegion (lat. Regium, jetzt Reggio di Calabria) in Unter-
italien, Syrakus und Messana (Messina) in Sizilien, um 700 Kyrene
in der Ivyrenaika (eine Kolonie von Thera2), um 600 Massalia, lat.
Massilia (Marseille) in Südfrankreich gegründet. Im Gefolge dieser
Kolonialgründungen wird sehr bald auch die Zucht des Ölbaums
als des wichtigsten, unentbehrlichen Fruchtbaums nach ,,Groß-
griechenland“ verpflanzt worden sein. So gelangte der Olivenbaum
durch die Griechen nach Sizilien und der Kyrenaika, so mit-
samt seinem griechischen Namen auch nach Italien. Daß er von
den Griechen nach der Gründung von Massalia auch schon in S ü d -
frank reich eingebürgert wurde,wie gewöhnlich angenommen wird,
ist wohl wahrscheinlich3; doch sind mir klassische Relege dafür
nicht bekannt geworden. Das frühste Zeugnis für Ölbaumkultur
in Südfrankreich scheint die gleich zu erwähnende Aussage des
Chronisten Fenestella um den Beginn unsrer Zeitrechnung zu
sein. Seine Bemerkung „oleam . . ., quae nunc pervenit ... in
Gallias Hispaniasque medias“ spricht dafür, daß der Ölbaum da-
mals in Gallien und in Spanien schon ziemlich verbreitet gewesen
sein muß.
In der Ivyren aika gab es zur Zeit des Theophrast, im 4. Jahr-
hundert v. Chr., Cypressen und die schönsten Ölbäume und das
meiste Öl: εν δέ τη Κυρηναία κυπάρισσος καί έλάαι τε κάλλισται καί
έλαιον πλεΐστον4.
Nach einer bei Plinius5 überlieferten Angabe des Annalisten
1 Fischer 15.
2 Strabon, Geographica I 3, 16: ή Θήρα μητρόπολίς έστι τής Κυρήνης;
Λ III 3, 19 την μητρόπολην τής Κυρήνης Θήραν; XVII 3, 21 ’Έστι δέ [ή Κυρήνη]
Θηραίων χτίσμα (cGründung’), Λακωνικής νήσου.
3 Ηεην 6 113, 8 115. Fischer 13. Rikli, Pflanzenkleid d. Mittelmeer-
länder 55.
4 Theophrast, Hist. Plant. IV 3, 1.
3 Ναι. Hist. 15, 1.