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Hölscher, Gustav; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1944/48, 3. Abhandlung): Drei Erdkarten: ein Beitrag zur Erdkenntnis des hebräischen Altertums — Heidelberg, 1949

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https://doi.org/10.11588/diglit.42185#0045
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V. DIE VÖLKERTAFEL

Eine zweite Karte lernen wir durch die Völkertafel des Priester-
kodex, Gen 10 ia> 2_7> 20_ 22-23.31-32? kennen. Es ist eine Übersicht über
die Völker der Erde in Form eines Stammbaums der drei Söhne
Noahs. Die Namen der drei Söhne, Sem, Chäm und Jefet (Jafet), hat
P aus dem älteren Geschichtswerk übernommen; er teilt dessen An-
schauung von der klimatischen Dreiteilung der Erde1.
I. Jefet = die Völker des Nordens.

Gomer (Γαμερ), assyr. Gimir
Kimmerier
a) Askenaz (Άσχαναζ)
Askanier (Phryger)
b) Rifat (ΓΡιφαθ·)
Geb. Νιφάτης in Ar
menien ?2
c) Tögarmä (Θοργαμα), assyr. Til-
in der Landschaft
gar im
Melitene
Mägög (Μαγωγ)
Skythen
Madai (Μαδαι), assyr. Madä (gentil.
V *
Madai), altpers. Mäda
Jäwän (Ιωυαν), assyr. Jämanu, Ja-
Meder
vanu, altpers. Jaunä
Ionier
a) ’Elisä (Ελισα)
Peloponnes
b) Tarsis (Θχρσις)
Tartessos
c) Kittim (Κιττιοι)
Kyprier
d) Rödänim (Ροδιοί) vgl. Samar,
Chron I 17
Rhodier
Tübäl (Θοβελ), assyr. Tabal
Mesek (Μοσοχ vgl. Samar MSS Mosek)
Tibarener
assyr. Musku, Musku
Moscher
Tiiäs (Θιρας), ägypt. Tursa
Tyrsener

1 Die Einteilung geschieht weder nach der Hautfarbe noch nach der Ras-
se, was beides unzutreffend wäre; auch der Unterschied der Sprache ist nicht
maßgebend, da der Verfasser nicht die Semiten, C'hamiten und Jafetiten, son-
dern die einzelnen Völker nach ihren Sprachen unterscheidet.
2 Die Lesart Difat 1. Chron 1G ist offenbar falsch. —Von den verschiede-
nen Vorschlägen für die Identifikation des Namens hält Dillmann (Genesis2,
S. 172) die des Josephus (ant. Jud. I, 126) mit den Paphlagonern für die beste.
Die Konjektur von Volney, der Rifat für einen Fehler für NIfat hält, lehnt er
ab. Mir scheint vom geographischen Gesichtspunkt aus diese Vermutung immer
noch die glücklichste zu sein. Das Gebirge Νιφάτης (heute Subhan-Dagh, nörd-
lich des Wan-Sees), 4176 m hoch, ist die höchste Bergreihe des Taurus in Ar-
menien (Strabo XI, 522).
 
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