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Hommel, Hildebrecht; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1968, 3. Abhandlung): Ciceros Gebetshymnus an die Philosophie Tusculanen V 5: vorgetragen am 16. Dez. 1967 — Heidelberg, 1968

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https://doi.org/10.11588/diglit.44216#0052
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7.

Noch bleibt uns die Beantwortung der Frage, welche Stelle im For-
meltypus II dem Psalmenvers 84 (83), 11 zukommt, den 0. Wein-
reich ja als Quelle für Cicero und die Gewährsmänner der übrigen
Beispiele angesehen hat (von denen Philon in der Tat den Psalmen-
vers sogar zitiert, wenn auch in ziemlich freier Weise). Um womöglich
zu einem klaren Bild zu gelangen, müssen wir, was bisher nicht ge-
schehen ist, neben dem Text der Vulgata auch den der LXX und
den hebräischen Urtext1 heranziehen, ebenso natürlich das Philon-
zitat.
Hier folgen die Texte in der Reihenfolge LXX, Vulgata, hebr.
Text in deutscher Übersetzung, Philon.
Ps. 84 (83), 11
LXX
a) δτι κρείσσων ήμερα μία εν ταΐς αύλαΐς σου
υπέρ χιλιάδας (άλλας?)2.
b) έξελεξάμην παραρριπτεϊσίΐαι εν τω ο’ίκω του ·θεοΰ
μάλλον ή οικεΐν εν σκηνώμασιν αμαρτωλών.
Vulgata
a) vere, melior est dies unus in atriis tuis
quam alii mille;
b) consistere malo in limine domus Dei mei
quam morari in tabernaculis peccatorum.
Hebr. Urtext in deutscher Übersetzung (nach H. Gunkel)3
a) Denn ein Tag in deinen Vorhöfen ist besser
als tausend cin meiner Kammer’4;
1 Bei nur schwachen Hebräischkenntnissen muß ich mich hier an die Kommentare
halten und gebe in unserer Zusammenstellung den Text mit seinen Varianten
in deutscher Übersetzung. Für mancherlei entscheidende Hinweise bin ich Karl
Eiliger zu Dank verpflichtet.
2 Etwa ausgefallen durch Haplographie, wie man vermuten könnte: -AAAC
AAAAC (vgl. das alii im Text der Vulgata). Jedoch denkt K. Eiliger eher an
einen Irrtum der LXX, entstanden durch falsche Wortabteilung in der hebr.
Vorlage.
3 Herrn. Gunkel, Die Psalmen . . . 1926, S. 367-372 (die Übstzg. auf S. 368).
4 So nach Buhl, Staerk und Gunkel auch der neueste Kommentar von Hans Jo-
 
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