I.
Die handschriftliche Überlieferung der Schrift
Quadratura circuli (1450)
Der wichtigste Handschriftenfund, der deshalb auch zuerst vorge-
stellt werden soll, ist wohl der einer handschriftlichen Überlieferung
der cusanischen Schrift Quadratura circuli, von der bisher noch kein
handschriftlich überlieferter Textzeuge bekannt war1, von der aber
nunmehr zwei handschriftliche Kopien nachgewiesen werden können.
Diese kleine Schrift vom Dezember 1450, die mit der über die gleiche
Fragestellung handelnden, nur wenige Monate früher, nämlich am
12. Juli 1450, verfaßten und mehrfach handschriftlich überlieferten
Schrift De circuli quadratura nicht verwechselt werden darf2, wurde
nicht in die Werkesammlung der Kueser Hss. 218 und 219 aufgenom-
men. Sie teilt so das Los mit den meisten der elf bekannten, mehr oder
minder umfangreichen mathematischen Traktaten des Nikolaus, von
denen nur zwei (De mathematicis complementis in der erweiterten
Brixener Fassung in zwei Büchern vom November 1454, die selbst in
verbesserter Redaktion gegenüber einer Erstredaktion dieser erweiter-
ten Fassung vorliegt, und De mathematica perfectione von Anfang
Oktober 1458) Aufnahme in den Kodex Cus. 219 fol. 51r-66r und
194v-198v fanden.
Von den vier Frühdrucken der Werke des Nikolaus von Kues im
15. und 16. Jahrhundert enthält nur einer, und zwar der jüngste, die
Quadratura circuli ( = QC). Da bekanntlich der erste Druck, die 1488
von Martin Flach in Straßburg verlegte Ausgabe, auf den beiden
Kueser Hss. basiert3, konnte die QC nicht in den Druck aufgenommen
1 Vgl. die Ausführungen von J. E. Hofmann zur Textüberlieferung in der deut-
schen Übersetzung der mathematischen Schriften des Nikolaus von Kues: Die
mathematischen Schriften, übers, von J. Hofmann mit einer Einführung und
Anmerkungen versehen von J. E. Hofmann. Schriften des Nikolaus von Cues,
Heft 11, Hamburg 1952, S. XLVII und 209.
2 Das geschah noch bei E. Vansteenberghe, Le Cardinal, S. 474.
3 Vgl. die Ausführungen von R. Klibansky in der Praefatio zu Nicolai de Cusa
opera omnia vol. I (De docta ignorantia) Leipzig 1932, p. X.
Die handschriftliche Überlieferung der Schrift
Quadratura circuli (1450)
Der wichtigste Handschriftenfund, der deshalb auch zuerst vorge-
stellt werden soll, ist wohl der einer handschriftlichen Überlieferung
der cusanischen Schrift Quadratura circuli, von der bisher noch kein
handschriftlich überlieferter Textzeuge bekannt war1, von der aber
nunmehr zwei handschriftliche Kopien nachgewiesen werden können.
Diese kleine Schrift vom Dezember 1450, die mit der über die gleiche
Fragestellung handelnden, nur wenige Monate früher, nämlich am
12. Juli 1450, verfaßten und mehrfach handschriftlich überlieferten
Schrift De circuli quadratura nicht verwechselt werden darf2, wurde
nicht in die Werkesammlung der Kueser Hss. 218 und 219 aufgenom-
men. Sie teilt so das Los mit den meisten der elf bekannten, mehr oder
minder umfangreichen mathematischen Traktaten des Nikolaus, von
denen nur zwei (De mathematicis complementis in der erweiterten
Brixener Fassung in zwei Büchern vom November 1454, die selbst in
verbesserter Redaktion gegenüber einer Erstredaktion dieser erweiter-
ten Fassung vorliegt, und De mathematica perfectione von Anfang
Oktober 1458) Aufnahme in den Kodex Cus. 219 fol. 51r-66r und
194v-198v fanden.
Von den vier Frühdrucken der Werke des Nikolaus von Kues im
15. und 16. Jahrhundert enthält nur einer, und zwar der jüngste, die
Quadratura circuli ( = QC). Da bekanntlich der erste Druck, die 1488
von Martin Flach in Straßburg verlegte Ausgabe, auf den beiden
Kueser Hss. basiert3, konnte die QC nicht in den Druck aufgenommen
1 Vgl. die Ausführungen von J. E. Hofmann zur Textüberlieferung in der deut-
schen Übersetzung der mathematischen Schriften des Nikolaus von Kues: Die
mathematischen Schriften, übers, von J. Hofmann mit einer Einführung und
Anmerkungen versehen von J. E. Hofmann. Schriften des Nikolaus von Cues,
Heft 11, Hamburg 1952, S. XLVII und 209.
2 Das geschah noch bei E. Vansteenberghe, Le Cardinal, S. 474.
3 Vgl. die Ausführungen von R. Klibansky in der Praefatio zu Nicolai de Cusa
opera omnia vol. I (De docta ignorantia) Leipzig 1932, p. X.