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Hans Gerhard Senger
Württembergische Landesbibliothek in Stuttgart, Ms. theol. fol. 76
vol. 23 k, fol. 86r-114r
Der Titel der Kopie fol. 86r oben lautet: »Summa dictorum Ni(colai)
de Cusa Frankofordiae MCCCCXLII 21. Junii cum duobus diebus
sequentibus contra olim Panormitanum4 et defensores schismatis Basi-
leae facti 21.-23. Junii 1442.« Das Incipit lautet: »Damnatis Amedestis
in magna oecumenica synodo«. Explicit fol. 114r: »Haec sic summarie
dixerim ut constet, Domino nostro sanctissimo Eugenio objectiones
Basilienses non obesse, quia vere fumus est ex ligine plenus obtene-
brans oculos stolidorum sermo eorum. Explicit tractatus N(icolai) de
Cusa«.
Die Hs., die noch in keinem gedruckten Katalog beschrieben ist5,
gehört dem 17. Jahrhundert an. Sie ist auf besonders großen Kodex-
seiten in breiter, fester, schwungvoller Kanzlei-Kurrentschrift mit ver-
größerten Unter- und schnörkelhaften Oberlängen geschrieben, die
fast ganz auf Abbreviaturen verzichtet. Außer wenigen Schreiberkor-
rekturen enthält sie keine Korrekturen von zweiter Hand; ebenso feh-
len Hinweise auf Auftraggeber oder Kopisten und Lesespuren.
Zu Beginn der Denkschrift auf fol. 86r steht oben rechts ein Mar-
ginalvermerk: »Cod. Heimst.«. Damit ist unzweifelhaft auf die Vor-
lage verwiesen, aus der sie kopiert wurde. Ebenso offensichtlich ist es,
daß der Schreiber damit einen uns bekannten Helmstedter Kodex
bezeichnet: eine heute in der ehemaligen Herzog-August-Bibliothek
zu Wolfenbüttel aufbewahrte Textabschrift, nämlich
Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel, Ms. Helmstedt 367 (402),
fol. 18r—26v (Sigle Gu2)6
An sechster Stelle enthält diese Hs. den »Tractatus Nicolai de Cusa
contra defensores scismatis Basilee facti, i. e. contra concilium Basi-
liense, Frankvorde 1442, Iunii 21«. Text und Incipit stimmen mit de-
4 Panormitanus wird der Kanonist und Kardinal Niccolö Tudeschi genannt,
Benediktiner in Catanea, Lehrer der Kanonistik in Siena, Parma und Bologna,
Erzbischof von Palermo, Konzilsteilnehmer im Auftrag Königs Alphons von Si-
zilien in Basel; anfänglich Eugenianer, schloß er sich 1439 den Amedisten an
und wurde von Felix V. zum legatus a latere nach Deutschland auf die Fürsten-
und Reichstage gesandt.
5 Sie ist nur erwähnt in einem umfangreichen hs. Katalog der Bibliothek von Fr.
Pfeiffer und K. Löffler aus dem Jahre 1924 (Bd. 1).
G Die Hs. wurde beschrieben von Otto von Heinemann, Kataloge der Herzog-
August-Bibliothek. 'Wolfenbüttel. Die alte Reihe. Nachdruck der Ausgabe 1884-
Hans Gerhard Senger
Württembergische Landesbibliothek in Stuttgart, Ms. theol. fol. 76
vol. 23 k, fol. 86r-114r
Der Titel der Kopie fol. 86r oben lautet: »Summa dictorum Ni(colai)
de Cusa Frankofordiae MCCCCXLII 21. Junii cum duobus diebus
sequentibus contra olim Panormitanum4 et defensores schismatis Basi-
leae facti 21.-23. Junii 1442.« Das Incipit lautet: »Damnatis Amedestis
in magna oecumenica synodo«. Explicit fol. 114r: »Haec sic summarie
dixerim ut constet, Domino nostro sanctissimo Eugenio objectiones
Basilienses non obesse, quia vere fumus est ex ligine plenus obtene-
brans oculos stolidorum sermo eorum. Explicit tractatus N(icolai) de
Cusa«.
Die Hs., die noch in keinem gedruckten Katalog beschrieben ist5,
gehört dem 17. Jahrhundert an. Sie ist auf besonders großen Kodex-
seiten in breiter, fester, schwungvoller Kanzlei-Kurrentschrift mit ver-
größerten Unter- und schnörkelhaften Oberlängen geschrieben, die
fast ganz auf Abbreviaturen verzichtet. Außer wenigen Schreiberkor-
rekturen enthält sie keine Korrekturen von zweiter Hand; ebenso feh-
len Hinweise auf Auftraggeber oder Kopisten und Lesespuren.
Zu Beginn der Denkschrift auf fol. 86r steht oben rechts ein Mar-
ginalvermerk: »Cod. Heimst.«. Damit ist unzweifelhaft auf die Vor-
lage verwiesen, aus der sie kopiert wurde. Ebenso offensichtlich ist es,
daß der Schreiber damit einen uns bekannten Helmstedter Kodex
bezeichnet: eine heute in der ehemaligen Herzog-August-Bibliothek
zu Wolfenbüttel aufbewahrte Textabschrift, nämlich
Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel, Ms. Helmstedt 367 (402),
fol. 18r—26v (Sigle Gu2)6
An sechster Stelle enthält diese Hs. den »Tractatus Nicolai de Cusa
contra defensores scismatis Basilee facti, i. e. contra concilium Basi-
liense, Frankvorde 1442, Iunii 21«. Text und Incipit stimmen mit de-
4 Panormitanus wird der Kanonist und Kardinal Niccolö Tudeschi genannt,
Benediktiner in Catanea, Lehrer der Kanonistik in Siena, Parma und Bologna,
Erzbischof von Palermo, Konzilsteilnehmer im Auftrag Königs Alphons von Si-
zilien in Basel; anfänglich Eugenianer, schloß er sich 1439 den Amedisten an
und wurde von Felix V. zum legatus a latere nach Deutschland auf die Fürsten-
und Reichstage gesandt.
5 Sie ist nur erwähnt in einem umfangreichen hs. Katalog der Bibliothek von Fr.
Pfeiffer und K. Löffler aus dem Jahre 1924 (Bd. 1).
G Die Hs. wurde beschrieben von Otto von Heinemann, Kataloge der Herzog-
August-Bibliothek. 'Wolfenbüttel. Die alte Reihe. Nachdruck der Ausgabe 1884-