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Geza Alföldy
während des Krieges oder unmittelbar nachher109 - trotz einiger
Kritik seit dem Ende der sechziger Jahre110 auf alle Länder ausdehnte,
in denen die Klassische Altertumswissenschaft gepflegt wird111. Trotz-
dem meine ich, daß die 'Kernmannschaft’ jener Forschergruppe, die
einmal als 'Syme incorporated’ bezeichnet wurde112, eine anglo-
amerikanische war, und daß ihre ursprüngliche Inspiration auf 'Die
römische Revolution’ zurückgeht.
In Deutschland war der Einfluß der 'Römischen Revolution’ m.E.
alles andere als überwältigend. Dies ist schon an den Rezensionen
zu ersehen. Es gibt drei ausführliche und m.E. höchst aufschluß-
reiche Würdigungen dieses Buches aus der Feder deutscher Gelehrten.
Die erste ist diejenige von A. Rüstow, mit einer sehr sorgfältigen
Beschreibung der neuen Elemente in Symes Buch und mit einer sehr
hohen Einschätzung113. Aber diese Würdigung hatte mit der Alter-
tumswissenschaft in Deutschland so gut wie nichts zu tun: Der Rezen-
sent war kein Althistoriker, sondern ein Wirtschaftswissenschaftler; er
schrieb seine Rezension während des Zweiten Weltkrieges in Kon-
stantinopel, von der zeitgenössischen deutschen Wissenschaft isoliert;
und da seine Besprechung in einer türkischen Zeitschrift und noch
dazu im Jahre 1944 erschien, als es in Deutschland kaum mehr einen
internationalen Bücheraustausch geben konnte, blieb diese Würdi-
gung weitgehend unbekannt. Die zweite Besprechung stammt von
W. Enßlin; obwohl er dem Buch 12 Seiten widmete, enthält seine
109 Siehe folgende Besprechungen der 'Römischen Revolution’: A. Piganiol, REL 18,
1940, 221 ff.; P. Lambrechts, L’Ant. Class. 11,1942,147ff; J. van Gelder, Museum,
Maanblad voor Philol. en Geschiedenis 50, 1942, 30ff; H. Fuchs, Mus. Helv. 4,
1947, 156 f.
110 Siehe bes. W. Den Boer, Die prosopographische Methode in der modernen Histo-
riographie der Hohen Kaiserzeit. Mnemosyne 22,1969,268 ff. = SYITPAMMATA.
Studies in Graeco-Roman History, Leiden 1979, 26411.
111 Vgl. dazu etwa E. Gabba, I senatori sillani. Athenaeum 29,1951, 62 ff; ders., II ceto
equestre e il senato di Silla. Ebd. 34, 1956, 124ff; J. Suolahti, The Junior Officers
of the Roman Army in the Republican Period. A Study on Social Structure, Hel-
sinki, 1955; ders., The Roman Censors. A Study on Social Structure, Helsinki 1963;
C. Nicolet, L’ordre equestre ä l’epoque republicaine (312-43 av. J. C.) I—II, Paris
1966/74; ders., Prosopographie et histoire sociale: Rome et l’Italie ä l’epoque
republicaine. Annales E.S.C. 1970, 5, 1209 ff.
112 T. F. Camey, a.a.O. (oben Anm. 104), 156.
113 A. Rüstow, Die Römische Revolution und Kaiser Augustus. Rev. de la Fac. des
Sciences Economiques de l’Universite d’Istanbul 5, 1944, 224ff.
Geza Alföldy
während des Krieges oder unmittelbar nachher109 - trotz einiger
Kritik seit dem Ende der sechziger Jahre110 auf alle Länder ausdehnte,
in denen die Klassische Altertumswissenschaft gepflegt wird111. Trotz-
dem meine ich, daß die 'Kernmannschaft’ jener Forschergruppe, die
einmal als 'Syme incorporated’ bezeichnet wurde112, eine anglo-
amerikanische war, und daß ihre ursprüngliche Inspiration auf 'Die
römische Revolution’ zurückgeht.
In Deutschland war der Einfluß der 'Römischen Revolution’ m.E.
alles andere als überwältigend. Dies ist schon an den Rezensionen
zu ersehen. Es gibt drei ausführliche und m.E. höchst aufschluß-
reiche Würdigungen dieses Buches aus der Feder deutscher Gelehrten.
Die erste ist diejenige von A. Rüstow, mit einer sehr sorgfältigen
Beschreibung der neuen Elemente in Symes Buch und mit einer sehr
hohen Einschätzung113. Aber diese Würdigung hatte mit der Alter-
tumswissenschaft in Deutschland so gut wie nichts zu tun: Der Rezen-
sent war kein Althistoriker, sondern ein Wirtschaftswissenschaftler; er
schrieb seine Rezension während des Zweiten Weltkrieges in Kon-
stantinopel, von der zeitgenössischen deutschen Wissenschaft isoliert;
und da seine Besprechung in einer türkischen Zeitschrift und noch
dazu im Jahre 1944 erschien, als es in Deutschland kaum mehr einen
internationalen Bücheraustausch geben konnte, blieb diese Würdi-
gung weitgehend unbekannt. Die zweite Besprechung stammt von
W. Enßlin; obwohl er dem Buch 12 Seiten widmete, enthält seine
109 Siehe folgende Besprechungen der 'Römischen Revolution’: A. Piganiol, REL 18,
1940, 221 ff.; P. Lambrechts, L’Ant. Class. 11,1942,147ff; J. van Gelder, Museum,
Maanblad voor Philol. en Geschiedenis 50, 1942, 30ff; H. Fuchs, Mus. Helv. 4,
1947, 156 f.
110 Siehe bes. W. Den Boer, Die prosopographische Methode in der modernen Histo-
riographie der Hohen Kaiserzeit. Mnemosyne 22,1969,268 ff. = SYITPAMMATA.
Studies in Graeco-Roman History, Leiden 1979, 26411.
111 Vgl. dazu etwa E. Gabba, I senatori sillani. Athenaeum 29,1951, 62 ff; ders., II ceto
equestre e il senato di Silla. Ebd. 34, 1956, 124ff; J. Suolahti, The Junior Officers
of the Roman Army in the Republican Period. A Study on Social Structure, Hel-
sinki, 1955; ders., The Roman Censors. A Study on Social Structure, Helsinki 1963;
C. Nicolet, L’ordre equestre ä l’epoque republicaine (312-43 av. J. C.) I—II, Paris
1966/74; ders., Prosopographie et histoire sociale: Rome et l’Italie ä l’epoque
republicaine. Annales E.S.C. 1970, 5, 1209 ff.
112 T. F. Camey, a.a.O. (oben Anm. 104), 156.
113 A. Rüstow, Die Römische Revolution und Kaiser Augustus. Rev. de la Fac. des
Sciences Economiques de l’Universite d’Istanbul 5, 1944, 224ff.