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Lienhard, Marc; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1986, 4. Abhandlung): Zwischen Gott und König: Situation und Verhalten der französischen Protestanten nach der Aufhebung des Edikts von Nantes; vorgetragen am 13. Dezember 1985 — Heidelberg: Winter, 1986

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.48147#0013
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Zwischen Gott und König

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2. Dragonaden im Poitou durch Marillac, holländischer Schnitt, 17. Jahrhundert.
Societe de l'Histoire du Protestantisme franfais, Paris.

zahlreicher wurden: durch finanzielle und andere Begünstigungen ver-
lockte man zur Konversion, zahlreiche Kirchen wurden als dem Edikt
von Nantes nicht gemäß schon vor 1685 zerstört, den Kindern wurde
die Konversion ab 14 und dann ab 7 Jahren möglich gemacht ohne die
Einwilligung der Eltern. Ab 1681 wurden die berüchtigten Drago-
naden ins Werk gesetzt, das heißt die Einquartierung von Truppen bei
den Protestanten. Die Dragoner sollten durch ihr wüstes Treiben die
Konversionen fördern, und haben dies auch vielfach erreicht in den
Gebieten, wo sie eingesetzt wurden.
Der Historiker kann sich nicht damit begnügen, diese Fakten zu
registrieren und zu beschreiben. Er wird sich darum bemühen müssen
zu verstehen, wieso diese Politik getrieben wurde, die ihren Gipfel in
der Aufhebung des Edikts von Nantes gefunden hat.
Das Datum der Aufhebung des Edikts von Nantes ist sicher kon-
junkturbedingt: es war eine Zeit, in der Frankreich nicht in Kriege ver-
wickelt war. Es lag damals auch nahe für den König, seine Verbindun-
gen mit dem Feind der Christenheit, den Türken, die kurz zuvor vor
 
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