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https://doi.org/10.11588/diglit.36958#0181
KARL JETTMAR UND KLAUS SAGASTER
unter Mitwirkung von LODEN SHERAB DAGYAB
EIN TIBETISCHES HEILIGTUM IN PUNYAL
1. Dm ^c/u'cCsYv/ ücr mit ü'beühcüen
(Karl JETTMAR)
Meine Ausarbeitung des Expeditionsmaterials von 1955 und 1958
konnte ich seit 1960 nur in beschränktem Umfang fortsetzen, vor-
dringlich waren die Vorbereitung meiner Lehrveranstaltungen und
die Arbeit an einem Buch über die Kunst der frühen Steppenvöl-
ker, m.W. der erste Versuch einer "eurasiatischen Synthese"
(JETTMAR 1964). Aber die Beschäftigung mit den vielen, zunächst
rätselhaften Informationen der beiden Reisen nach dem Norden
Pakistans ging natürlich weiter.
Prof. Dr. Adolf FRIEDRICH, der Leiter der ersten Expedition,
erlag knapp vor deren Beendigung einer schweren Erkrankung, die
durch die Strapazen einer Überwinterung in Chitral ausgelöst wor-
den war. In seinem Nachlaß fanden sich Aufzeichnungen über ein
"Totenhaus" in Punyal. In dessen unterirdischer Kammer hatte
man die Leichen zur Verwesung aufgebahrt, danach wurden die
Knochen nach Geschlechtern und Altersgruppen getrennt in seitli-
che Nischen geschoben. Die Schädel deponierte man auf einem
Sims der dem Zugang gegenüberliegenden Wand. Diese Kollektiv-
bestattung sollte aus einer Zeit stammen, in der bereits der Islam
als offizielle Religion anerkannt war. Das klang relativ unwahr-
scheinlich; ich hätte gern eine Bestätigung an Ort und Stelle erhal-
ten.
Im Herbst 1964 konnte ich im Anschluß an einen wissenschaftli-
chen Kongreß Pakistan besuchen, nur wenige Tage standen mir für
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unter Mitwirkung von LODEN SHERAB DAGYAB
EIN TIBETISCHES HEILIGTUM IN PUNYAL
1. Dm ^c/u'cCsYv/ ücr mit ü'beühcüen
(Karl JETTMAR)
Meine Ausarbeitung des Expeditionsmaterials von 1955 und 1958
konnte ich seit 1960 nur in beschränktem Umfang fortsetzen, vor-
dringlich waren die Vorbereitung meiner Lehrveranstaltungen und
die Arbeit an einem Buch über die Kunst der frühen Steppenvöl-
ker, m.W. der erste Versuch einer "eurasiatischen Synthese"
(JETTMAR 1964). Aber die Beschäftigung mit den vielen, zunächst
rätselhaften Informationen der beiden Reisen nach dem Norden
Pakistans ging natürlich weiter.
Prof. Dr. Adolf FRIEDRICH, der Leiter der ersten Expedition,
erlag knapp vor deren Beendigung einer schweren Erkrankung, die
durch die Strapazen einer Überwinterung in Chitral ausgelöst wor-
den war. In seinem Nachlaß fanden sich Aufzeichnungen über ein
"Totenhaus" in Punyal. In dessen unterirdischer Kammer hatte
man die Leichen zur Verwesung aufgebahrt, danach wurden die
Knochen nach Geschlechtern und Altersgruppen getrennt in seitli-
che Nischen geschoben. Die Schädel deponierte man auf einem
Sims der dem Zugang gegenüberliegenden Wand. Diese Kollektiv-
bestattung sollte aus einer Zeit stammen, in der bereits der Islam
als offizielle Religion anerkannt war. Das klang relativ unwahr-
scheinlich; ich hätte gern eine Bestätigung an Ort und Stelle erhal-
ten.
Im Herbst 1964 konnte ich im Anschluß an einen wissenschaftli-
chen Kongreß Pakistan besuchen, nur wenige Tage standen mir für
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