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Jettmar, Karl [Hrsg.]; Forschungsstelle Felsbilder und Inschriften am Karakorum Highway <Heidelberg> [Hrsg.]
Antiquities of Northern Pakistan: reports and studies (Band 2): / ed. by Karl Jettmar in collab. with Ditte König and Martin Bemmann — Mainz, 1993

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https://doi.org/10.11588/diglit.36958#0215
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lieh, der sich bei dem Eindringen der Indo-Europäer nach Mittel-
asien, speziell in den Pamir (STEBLIN-KAMENSKIJ 1981), bildete.
Damals gab es im Süden Mittelasiens eine protodardische Bevöl-
kerung.
Aber schon seit dem 8.-7. Jh.v.u.Z. lebte im Pamir auch eine ost-
iranische Bevölkerung, die später in die sakischen Stammesverbän-
de einging. Man muß davon ausgehen, daß sie in engem Kontakt
zu den Bewohnern Gilgits stand. Die Saken mögen sogar bis nach
Gilgit vorgedrungen sein. So akzeptierte auch die örtliche Bevöl-
kerung Gilgits eine Kultur sakischer Prägung, obwohl sich hier
nach der Auffassung von P'JANKOV eine vorindoiranische Bevöl-
kerung erhalten hatte. Diese ist in antiken Quellen unter dem
Namen "Kaspioi" oder "Kaspeiraioi" bekannt, wobei die lokale
Bezeichnung dieses Volkes "Askataka" war. Sie bildeten zusam-
men mit den Saken eine achämenidische Satrapie und waren einer
intensiven Iranisierung (seitens der Saken) und Dardisierung
(seitens der Darden) ausgesetzt (P'JANKOV 1984). Am Ende des 2.
Jh.v.u.Z., während der Eroberung Graeco-Baktriens durch die
Saken und Yüe-tschi, bewegte sich ein großer Teil der sakischen
Bevölkerung, darunter Saken aus Fergana und angrenzenden Ge-
bieten, aber auch aus Ostturkestan, über die östlichen Pamir- und
Ehndukuschpässe nach Kaschmir in chinesischen
Quellen). Die Bevölkerung des östlichen Pamir verringerte sich
dabei erheblich (LiTViNSKiJ 1972: 187-193; JETTMAR 1987: 95-
101). Gleichzeitig wuchs das sakische Element in der Bevölkerung
Gilgits stark an.
In einer seiner Arbeiten schrieb JETTMAR: "LITVINSKIJ was the
first to see the similarity between the cauldrons of the Pamir and
the specimen of Imit. Adding some relevant material he came to
the conclusion that the Saka tribes living in the Pamir crossed
what was later the Gilgit Agency on their way to India. In doing so
they joined their brothers who had made the long detour via
present Afghanistan using the passes of the Western Hindukush.
If the Pamir Sakas came over the Baroghil pass, Imit was just on
one of their possible ways." (JETTMAR 1979: 923-924). Die neuge-
fundenen Materialien erlauben es, diese These auszubauen und zu
bekräftigen.
Übersetzung: Hanne Mode
Bearbeitung: Karl Jettmar

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