Wichtig ist, daß Vaisravanasena nicht den Titel Sähi trägt, sich dafür aber
"Großkönig der Darden" nennt. Dieser Titel erscheint
nochmals in der Inschrift Nr. 17d als "Großkönig im Land der Darden"
(Eu/Wvn 772n/;m*TG)- Als einzigen weiteren Titel trägt Vaisravanasena das
Epitheton "Bezwinger der Feinde" QuE*22&7777U77u) in den beiden offiziellen
Inschriften (Nr. 17 und 17d). Letztere steht auf der gegenüberliegenden nörd-
lichen Seite des Indus unmittelbar am Fuße der heutigen Brücke und an dem
Punkt, wo man auch in früherer Zeit über den Fluß zu setzen pflegte. Daher
darf man in der Inschrift Nr. 17d gewiß den Hinweis auf einen, vielleicht
durch einen militärischen Sieg errungenen Gebietsanspruch sehen. Denn das
seltenen Epitheton A7F12&7777U72U weist wohl in diese Richtung (vgl. Rap.
IV.l)."
Vermutlich gilt das auch für die weiteren Inschriften, die auf einen recht
kleinen Raum begrenzt sind. Die meisten Enden sich auf der Chilas-Terrasse
(Nr. 17, 17a, 17b, 17c), eine weitere nicht weit entfernt nahe bei der Zeich-
nung des Tiger-Jätaka (Inschrift Nr. 17e). Wie in der Inschrift Nr. 17f ist in
Nr. 17e der Name des Vaisravanasena nicht zu Ende geschrieben. Soweit
sich das beurteilen läßt, deutet alles daraufhin, daß Vaisravanasena ein Ein-
dringling von außen ist.
Ein erster Darden-Rönig erscheint am Oberen Indus als <r/uru&7ruyu in einer
Rharosthl-Inschrift an der Brücke von Alam, ohne daß sich sein Name mit
Sicherheit ermitteln ließe.Der nächste bekannte Rönig ist eben Vaisravana-
sena, über den nichts aus anderen Quellen bekannt ist. Erst mehr als ein hal-
89 Die Wahl des Namens Vaisravana-sena in Verbindung mit dem Epitheton Satru-
damana ist vielleicht nicht ganz zufällig. Denn die Zeit des Vaisravanasena könnte
ungefähr mit der Periode zusammenfallen, in der der militärische Aspekt des
Vaisravana als Großkönig und Hüter des Nordens hervorzutreten beginnt: "Les
images de /oknpn/n.s' gravees sur les rochers de Thalpan illustrent donc le moment oü
les rois gardicns prennent un aspect militaire. Ce processus sera particulierement
caracteristique pour Tun d'entre eux, Vaisravana" nach M. Maillard/R. Jera-Bezard:
Les stüpas de Ruberavähana ä Chilas et Thalpan. ANP 3, 173-199, bes. 179.
90 G. Fussman: Inscriptions de Gilgit. BEFEO 65, 1978, 18, Nr. 5.7.
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"Großkönig der Darden" nennt. Dieser Titel erscheint
nochmals in der Inschrift Nr. 17d als "Großkönig im Land der Darden"
(Eu/Wvn 772n/;m*TG)- Als einzigen weiteren Titel trägt Vaisravanasena das
Epitheton "Bezwinger der Feinde" QuE*22&7777U77u) in den beiden offiziellen
Inschriften (Nr. 17 und 17d). Letztere steht auf der gegenüberliegenden nörd-
lichen Seite des Indus unmittelbar am Fuße der heutigen Brücke und an dem
Punkt, wo man auch in früherer Zeit über den Fluß zu setzen pflegte. Daher
darf man in der Inschrift Nr. 17d gewiß den Hinweis auf einen, vielleicht
durch einen militärischen Sieg errungenen Gebietsanspruch sehen. Denn das
seltenen Epitheton A7F12&7777U72U weist wohl in diese Richtung (vgl. Rap.
IV.l)."
Vermutlich gilt das auch für die weiteren Inschriften, die auf einen recht
kleinen Raum begrenzt sind. Die meisten Enden sich auf der Chilas-Terrasse
(Nr. 17, 17a, 17b, 17c), eine weitere nicht weit entfernt nahe bei der Zeich-
nung des Tiger-Jätaka (Inschrift Nr. 17e). Wie in der Inschrift Nr. 17f ist in
Nr. 17e der Name des Vaisravanasena nicht zu Ende geschrieben. Soweit
sich das beurteilen läßt, deutet alles daraufhin, daß Vaisravanasena ein Ein-
dringling von außen ist.
Ein erster Darden-Rönig erscheint am Oberen Indus als <r/uru&7ruyu in einer
Rharosthl-Inschrift an der Brücke von Alam, ohne daß sich sein Name mit
Sicherheit ermitteln ließe.Der nächste bekannte Rönig ist eben Vaisravana-
sena, über den nichts aus anderen Quellen bekannt ist. Erst mehr als ein hal-
89 Die Wahl des Namens Vaisravana-sena in Verbindung mit dem Epitheton Satru-
damana ist vielleicht nicht ganz zufällig. Denn die Zeit des Vaisravanasena könnte
ungefähr mit der Periode zusammenfallen, in der der militärische Aspekt des
Vaisravana als Großkönig und Hüter des Nordens hervorzutreten beginnt: "Les
images de /oknpn/n.s' gravees sur les rochers de Thalpan illustrent donc le moment oü
les rois gardicns prennent un aspect militaire. Ce processus sera particulierement
caracteristique pour Tun d'entre eux, Vaisravana" nach M. Maillard/R. Jera-Bezard:
Les stüpas de Ruberavähana ä Chilas et Thalpan. ANP 3, 173-199, bes. 179.
90 G. Fussman: Inscriptions de Gilgit. BEFEO 65, 1978, 18, Nr. 5.7.
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