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Hinüber, Oskar von; Forschungsstelle Felsbilder und Inschriften am Karakorum Highway <Heidelberg> [Hrsg.]
Antiquities of Northern Pakistan: reports and studies (Band 5): Die Palola Ṣāhis: ihre Steininschriften, Inschriften auf Bronzen, Handschriftenkolophone und Schutzzauber ; Materialien zur Geschichte von Gilgit und Chilas — Mainz, 2004

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https://doi.org/10.11588/diglit.36957#0119
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bes Jahrtausend später sind die von Kalhana in der Räjataranginl erwähnten
Herrscher zu datieren, deren Namen eine völlig andere Struktur aufweisen:
Acalamangala, Jagaddala, Manidhara, Yasodhara und Viddasiha.^'
Während Vaisravanasena älter zu sein scheint als die Palola Sähis und deut-
lich in eine Zeit vor 600 n.Chr. zu datieren ist, so gehört der Sähi Vajrasüra,
der nur aus einer Inschrift (Nr. 28) in Chilas bekannt ist, ebenso deutlich in
eine spätere Zeit. Wiederum kann eine Datierung allein aufgrund der Schrift
erfolgen und daher nur sehr allgemein ausfallen. Denn wenn auch ein Datum
nach 700 wahrscheinlich ist, so läßt sich doch kaum eine sichere Begrenzung
angeben. Das gesamte achte Jahrhundert ist ebenso möglich wie der Beginn
des neunten.
Während Vaisravanasena sich als König der Darden zu erkennen gibt, steht
Vajrasüra in der Folge von Sähi-Herrschern, ohne daß eine Verbindung zu
den früheren Palola Sähis, den späteren türkischen Sähis oder den Hindu
Sähis erkennbar ist.'" Im Gegenteil, die Namen der Beamten, vor allem der
des "Großschatzmeisters" Kdräyä Kamdutäm-vurusa, wei-
sen deutlich auf das Gebiet, in dem die Inschrift steht. Vermutlich handelt es
sich also um einen Lokalherrscher von Chilas.
Neben seinem Beamtenstab kennen wir aus dieser einen Inschrift auch seine
beiden Söhne oder Brüder Simghasüra und Vyäghrasüra.
Ganz undurchsichtig ist der neben dieser Inschrift erwähnte Säha^ ' mit dem
nicht sicher zu lesenden Namen Nlla(putra) Ya(jya).ya (Nr. 28, Zeile 4b).
Ebenso undurchsichtig bleibt das Verhältnis zu dem in unmittelbarer Nähe in
einer Inschrift (Nr. 29) genannten Ksatra-sähi Vajranandi, der in ungefähr
dieselbe Zeit zu gehören scheint. Sein Titel Ksatra-Sähi kann strukturell

91 Vgl. auch G. Tucci: On Swät, 74 = 231 (s.o. Anm. 85).
92 Y. Mishra: The Hindu Sahis of Afghanistan and the Punjab. Patna 1972 und A. Reh-
man: The Last Two Dynasties of the Sähis. Islamabad 1979 (Nachdruck Delhi 1988),
durch den die frühere Arbeit von Mishra überholt wird, S. 177 zu den Palola Sähis. -
Auffällig ist der Wechsel in der Orthographie von S° zu S°.
93 So und nicht Sähi, aber vielleicht zu Sähi zu korrigieren?

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