VI. DIE PALOLA SAHIS UND ANDERE STIFTER VON BRONZEN
IM NORD WESTEN INDIENS
Obwohl es sich bei den schriftlichen und bildlichen Zeugnissen der Palola Sähis
allein um Stiftungen handelt, können trotz der allgemeinen Dürftigkeit des
überlieferten Materials über die Kultur im Raume Gilgit und Chilas einige
Aussagen gemacht werden.
Das betrifft zunächst die Kunst, und als Kunstwerke und historische Zeugen
sind die seinerzeit bekannten Bronzen und die Felsbilder ausführlich vor allem
von G. Fussman in mehreren großen Aufsätzen gewürdigt worden,'^ die die
Grundlage für erneute Untersuchungen an dem inzwischen angewachsenen
Material bilden müssen.
Da sich die Stifter teilweise selbst haben darstellen lassen, kennen wir ihr Aus-
sehen. Stifterfiguren dieser Art scheint bisher von der Forschung vergleichs-
weise wenig Aufmerksamkeit geschenkt worden zu seinr"^ Das mag für die
ältere Zeit daran hegen, daß sein* eindeutige Inschriften im Verein mit der
Selbstdarstellung der Stifter kaum Vorkommen. Daher bieten die Bronzen aus
dem Nordwesten einen guten Ausgangspunkt bei einer Untersuchung der Frage,
wie Stifter dargestellt werden und welche Begleitfiguren einer Abbildung
überhaupt als Stifter anzusprechen sind. Denn wenn Inschriften fehlen, wird eine
Entscheidung oft schwierig oder unmöglich sein, wenn sich nicht mit Hilfe einer
noch zu erarbeitenden allgemeinen Typologie Schlüsse ziehen lassen.
199 G. Fussman: Chilas, Hatun et les bronzes bouddhiques du Cachemire. ANP 2, 1-60
mit 40 Tafeln, ders.: Une peinture sur pierre: Le triptyque au stüpa de Shatial, und:
Chilas-Thalpan et Part du Tibet, ANP 3, 1-55 und 57-72, ferner M. Maillard/R. Jera-
Bezard: Les stüpas de Kuberavähana a Chilas et Thalpan. ebd. 173-199.
200 P. Skilling: Nuns, Laywomen, Donors, Goddesses: Female Roles in Early Indian Bud-
dhism. JIABS 24, 2001, 241-274, bes. 260 beklagt das Fehlen entsprechender Unter-
suchungen.
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IM NORD WESTEN INDIENS
Obwohl es sich bei den schriftlichen und bildlichen Zeugnissen der Palola Sähis
allein um Stiftungen handelt, können trotz der allgemeinen Dürftigkeit des
überlieferten Materials über die Kultur im Raume Gilgit und Chilas einige
Aussagen gemacht werden.
Das betrifft zunächst die Kunst, und als Kunstwerke und historische Zeugen
sind die seinerzeit bekannten Bronzen und die Felsbilder ausführlich vor allem
von G. Fussman in mehreren großen Aufsätzen gewürdigt worden,'^ die die
Grundlage für erneute Untersuchungen an dem inzwischen angewachsenen
Material bilden müssen.
Da sich die Stifter teilweise selbst haben darstellen lassen, kennen wir ihr Aus-
sehen. Stifterfiguren dieser Art scheint bisher von der Forschung vergleichs-
weise wenig Aufmerksamkeit geschenkt worden zu seinr"^ Das mag für die
ältere Zeit daran hegen, daß sein* eindeutige Inschriften im Verein mit der
Selbstdarstellung der Stifter kaum Vorkommen. Daher bieten die Bronzen aus
dem Nordwesten einen guten Ausgangspunkt bei einer Untersuchung der Frage,
wie Stifter dargestellt werden und welche Begleitfiguren einer Abbildung
überhaupt als Stifter anzusprechen sind. Denn wenn Inschriften fehlen, wird eine
Entscheidung oft schwierig oder unmöglich sein, wenn sich nicht mit Hilfe einer
noch zu erarbeitenden allgemeinen Typologie Schlüsse ziehen lassen.
199 G. Fussman: Chilas, Hatun et les bronzes bouddhiques du Cachemire. ANP 2, 1-60
mit 40 Tafeln, ders.: Une peinture sur pierre: Le triptyque au stüpa de Shatial, und:
Chilas-Thalpan et Part du Tibet, ANP 3, 1-55 und 57-72, ferner M. Maillard/R. Jera-
Bezard: Les stüpas de Kuberavähana a Chilas et Thalpan. ebd. 173-199.
200 P. Skilling: Nuns, Laywomen, Donors, Goddesses: Female Roles in Early Indian Bud-
dhism. JIABS 24, 2001, 241-274, bes. 260 beklagt das Fehlen entsprechender Unter-
suchungen.
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