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Hinüber, Oskar von; Forschungsstelle Felsbilder und Inschriften am Karakorum Highway <Heidelberg> [Hrsg.]
Antiquities of Northern Pakistan: reports and studies (Band 5): Die Palola Ṣāhis: ihre Steininschriften, Inschriften auf Bronzen, Handschriftenkolophone und Schutzzauber ; Materialien zur Geschichte von Gilgit und Chilas — Mainz, 2004

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https://doi.org/10.11588/diglit.36957#0011
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VORWORT DES HERAUSGEBERS

In der Region des westlichen Himalaya waren seit 1880, als J. Biddulph zum
ersten Mal das Relief des Buddha von Naupur im Kargah-Tal bei Gilgit be-
schrieben hatte, mehrere vergleichbare monumentale Denkmäler wie die
Reliefs von Manthal bei Skardu in Baltistan, Stekbu bei Dras, Kartse-Khar
und Mulbekh bei Kargil und Shey bei Leh in Ladakh bekannt geworden.
Felszeichnungen und Inschriften buddhistischer Zeit hatte nur wenige Jahre
später der ungarische Forschungsreisende Karl Eugen von Ujfalvy 1884 in
Abbildungen vorgestellt, die längs der Schlucht des Oberen Indus und teil-
weise auch in seinen Seitentälern in Baltistan und Gilgit in großer Anzahl
anzutreffen sind. Aber weder die Hinweise auf buddhistische Gravuren bei
Gilgit und auf der Jayachand genannten Felsengruppe bei Chilas durch Ghu-
lam Muhammad im Jahre 1905 und auf andere Denkmäler durch M.A. Stein
in den folgenden Jahren hatten eine Beschäftigung mit der Geschichte des
Buddhismus im Gebiet der heutigen Northern Areas in Pakistan anzustoßen
vermocht. Hingegen hatten diese Entdeckungen einer reichen buddhistischen
Kultur in Ladakh, Kaschmir und Baltistan den in Leh tätigen Tibetologen
A.H. Francke schon seit 1902 bewegt, durch mehrere Publikationen einen
Grundstein für eine archäologische und historische Erforschung dieses Teils
der Himalaya-Region zu legen. Die zufällige Entdeckung buddhistischer
Handschriften in den Ruinen von Naupur bei Gilgit von 1931 hatte eine
kurze Nachuntersuchung der Fundstelle durch M.S. Kaul Shastri 1938 zur
Folge, die bis heute die einzige gezielte archäologische Ausgrabung in der
nördlichen Gebirgsregion von Pakistan geblieben ist. Die Veröffentlichung
der Gilgit-Handschriften hatte zum ersten Mal das Interesse der Buddhis-
musforschung auf dieses scheinbar abgelegene Bergland gelenkt und die
Dynastie der Palola Sähis als eine bedeutende historische Epoche offenbart.
Aber erst das von A.H. Dani und K. Jettmar nach der Eröffnung des Kara-
korum Highway 1980 begründete pakistanisch-deutsche Forschungsprojekt

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