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Hornung, Herwig Hans; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]
Die Inschriften Niederösterreichs (Wiener Reihe, 3. Band, 1. Teil): Die Inschriften der politischen Bezirke Amstetten und Scheibbs — Graz, Wien, Köln: Hermann Böhlaus Nachf., 1966

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https://doi.org/10.11588/diglit.55961#0090
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Abb. 43 zu Nr. 119


E.: Nach dem I ist der Rand abgeschlagen, könnte
auch II heißen; SEILG = verschlagen für ,,selig“.
Der Stein lag früher in der Gruft unter der Kirche
beim Stiegeneingang in die Kirche, dann an der Sa-
kristeiaußenwand. Barbara war mit Wolfgang Khö-
berer, dessen Ahnen, aus Nürnberg stammend, einer
Gewerkenfamilie in Steyr angehören, vermählt. Wolf-
gang, der vor 1588 starb, wird als Wiedertäufer ge-
nannt, schwor die Lehre zwar wieder ab, doch Barbara
blieb ihr treu. Sie ist die Tochter des Johann Strasser,
Bürgermeister in Steyr, und der Anna, geb. Schachner,
und Schwester des Daniel Strasser, Besitzer der Herr-
schaft Gleiß, der sie in Opponitz begraben ließ. Auch
Daniel wurde in Opponitz begraben, obwohl er sich in
Steyr, wo sein Vater einen Grabstein besitzt (f 1563),
ein Epitaph errichten ließ, das heute nicht mehr vor-
handen ist. Barbara brachte den Lunzer Zehent zur
Pfarre Opponitz.
Petter, Pfarrgedenkbuch (1848) 7 — Schwetter, Heimatkunde (1884)
II 101 - Pantz, Jb. Adler NF 21 (1911) 106 - Pantz, Jb. Adler
NF 27/28 (1917/18) 156 — Riesenhuber (1923) 224; zum W. vgl.
Siebmacher NÖ II 244 u. Taf. 110 (IX); (dort als Gatte ein Wolfgang
Kollerer genannt).

120 Opponitz/Waidhofen 1604

Wappengrabplatte der Eva Susanna Strasser, im In-
neren der Pfarrkirche neben dem Stein von 1591.

Schmucklose Platte mit oben und unten je 8-zeil. I.-Tafel, in der Mitte 2 W.-Schildchen,
die durch Bänder und Ring zusammengehalten werden ; dazwischen ein kleines leeres Spruchband.
Rechtes W.: geteilt, oben Löwe mit einer Rose am Stiel in der Vorder- und Hinterpranke, unten
schräglinker Balken belegt mit Halbmond (Strasser); linkes W.: geviert, 1 u. 4 aus Fluß wach-
sender gekr. Löwe, 2 u. 3 Querbalken (Furth). Der Stein zeigt Verwitterungsspuren, die Buch-
staben sind mit 2 dünnen Strichen gezogen. Kehlheimer Platte, 68:45 cm; Antiqua 1,5 cm.

VITA OVID HEC ALIVD NOSTRA EST QVAM
CVRA LABORVM,
NASCIMVR IN LACHRIMIS, CVM LA„
„CHRIMIS MORIMVR:
ERGO BENE HIC RECVBANS EREPTA PVELLA
PERICLIS,
SVB TVMVLO SPERAT TEMPORA,
CHRISTE, TVA.
EVA SVSANNA PARENTIBVS NOBILITATE ET
VIRTVTE PRAX'ELLENTIBVS, DN, WOLFGANGO
STRASSER IN GLEISS, PATRE, ET, ELTSABETHA EX
STIRPE FVRTHIANA GENITA, MATRE ANNO, D, MDCIV
DIE XXVI MARTI NASCITVR,

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