E.: Die Devise EMEME ist vermutlich als „et magna est misericordia eins“ zu lesen: 1950
restauriert. Gezierte Punkte trennen die Wörter. Kilian Heumader, 1477 bis 1501 Abt von Seiten-
stetten, bereicherte 1480 die Stiftsbibliothek und ließ wohl für seine ehemalige Pfarrkirche in
Ybbsitz diese und die Tafel Wichmann (vgl. die vorangehende Nr. 179) anfertigen.
Sacken, Jb. ZK 2 (1857) 127f. — Sacken, BMAV 17 (1877) 189 — Lind, BMAV 27 (1891) 21 — Meyer, Ybbsitz (1913) 32,
Anm. 1 — Schock, Seitenstetten (1916) 4 — Riesenhuber, Die Abteikirche (1916) 45 — Seitenstetten (1955) 39 u. 117 f.
Kieslinger, Glasmalerei (1947) Abb. 44 u. 45 - Decker, Stift Seitenstetten, Kunstführer (1957) 3 u. Abb. S. 6 - Katalog
Ausstellung Krems-Stein (1959) Nr. 156, S. 62 - Frodl-Kraft, Gotik in NÖ (1963) 119 u. T. 58 - Schmidt. Gotik in NÖ
(1963) 215: zu den W. vgl. Grenser, Jb. Adler III (1876) 41.
Seitenstetten/St. Peter in der Au
181
E. 15. Jh.
Grabplatte der Helena von Stille und Heft, im Kreuz-
gang vor dem nördl. Kircheneingang rechts an der
Wand. Die sonst schmucklose Platte zeigt ein einge-
ritztes, aus got. Dreipaß entspringendes Stangenkreuz,
das den Stein um 1300 datieren läßt. Ende des 15. Jh.
wurde an den beiden Seiten und an der Unterkante
des Steines eine I. eingeschlagen und in den Dreiberg
das Stiftswappen (vgl. Nr. 179) eingemeißelt. Rechts
vom Kreuz führen zwei vertikale, eingeritzte Par-
allelen über den ganzen Stein. R. M., 245 : 123 cm; got.
Min. 10 (12) cm.
+ 2lmw • bht • m° • c° • jr° • oi° • füboto • cft • tnonaffent)
• ifiub •
• fübatoriö • Jpdcttc • inebra • fororiö • Glas?botor •
tPinl’o • bc • iacet • in • bottiüV
Ü.: Im Jahre des Herrn 1116 ist dieses Kloster ge-
gründet worden. In diesem Grab werden die Gebeine
Helenas, der Schwester des Gründers, verschlossen.
Hier ruht sie im Herrn.
Der Stein befand sich früher in der Ritterkapelle. Udalschalk von Stille (Pfarre Hofkirchen,
OÖ) und Heft (Pfarre Gaspoltshofen, OÖ) gründete mit seinem Schwager Reginbert neben der
heutigen Friedhofskirche St. Veit 1109 eine Zelle für weltliche Kanoniker, 1112 eine Zelle neben
seiner Burg, und am 3. November 1116 weihte Bischof Ulrich von Passau die romanische Kirche.
Udalschalk war mit den Grafen von Moosbach und den Formbachern verwandt. Seine Schwester
Helene war in erster Ehe mit Lanzo (Lantfried), Sohn des Edlen Adalhalm, in 2. Ehe mit Regin-
bert IX. von Hagenau und Heide verheiratet.
Sacken, BMAV 17 (1877) 185 - Fahrngruber, Hs. Heft H. 59 r- Riesenhuber, Die Abteikirche (1916) 18 - Riesen-
huber (1923) 307 - Seitenstetten (1955) 21. 24 u. 26 - Decker, Stift Seitenstetten, Kunstführer (1957) 2 u. 5; über
die Stifterfamilie, vgl. Th. Mayer, Einige Bemerkungen über die Familie der Stifter v. S., Archiv f. Kunde österr. Ge-
schichtsquellen 21 (1859) 369.
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restauriert. Gezierte Punkte trennen die Wörter. Kilian Heumader, 1477 bis 1501 Abt von Seiten-
stetten, bereicherte 1480 die Stiftsbibliothek und ließ wohl für seine ehemalige Pfarrkirche in
Ybbsitz diese und die Tafel Wichmann (vgl. die vorangehende Nr. 179) anfertigen.
Sacken, Jb. ZK 2 (1857) 127f. — Sacken, BMAV 17 (1877) 189 — Lind, BMAV 27 (1891) 21 — Meyer, Ybbsitz (1913) 32,
Anm. 1 — Schock, Seitenstetten (1916) 4 — Riesenhuber, Die Abteikirche (1916) 45 — Seitenstetten (1955) 39 u. 117 f.
Kieslinger, Glasmalerei (1947) Abb. 44 u. 45 - Decker, Stift Seitenstetten, Kunstführer (1957) 3 u. Abb. S. 6 - Katalog
Ausstellung Krems-Stein (1959) Nr. 156, S. 62 - Frodl-Kraft, Gotik in NÖ (1963) 119 u. T. 58 - Schmidt. Gotik in NÖ
(1963) 215: zu den W. vgl. Grenser, Jb. Adler III (1876) 41.
Seitenstetten/St. Peter in der Au
181
E. 15. Jh.
Grabplatte der Helena von Stille und Heft, im Kreuz-
gang vor dem nördl. Kircheneingang rechts an der
Wand. Die sonst schmucklose Platte zeigt ein einge-
ritztes, aus got. Dreipaß entspringendes Stangenkreuz,
das den Stein um 1300 datieren läßt. Ende des 15. Jh.
wurde an den beiden Seiten und an der Unterkante
des Steines eine I. eingeschlagen und in den Dreiberg
das Stiftswappen (vgl. Nr. 179) eingemeißelt. Rechts
vom Kreuz führen zwei vertikale, eingeritzte Par-
allelen über den ganzen Stein. R. M., 245 : 123 cm; got.
Min. 10 (12) cm.
+ 2lmw • bht • m° • c° • jr° • oi° • füboto • cft • tnonaffent)
• ifiub •
• fübatoriö • Jpdcttc • inebra • fororiö • Glas?botor •
tPinl’o • bc • iacet • in • bottiüV
Ü.: Im Jahre des Herrn 1116 ist dieses Kloster ge-
gründet worden. In diesem Grab werden die Gebeine
Helenas, der Schwester des Gründers, verschlossen.
Hier ruht sie im Herrn.
Der Stein befand sich früher in der Ritterkapelle. Udalschalk von Stille (Pfarre Hofkirchen,
OÖ) und Heft (Pfarre Gaspoltshofen, OÖ) gründete mit seinem Schwager Reginbert neben der
heutigen Friedhofskirche St. Veit 1109 eine Zelle für weltliche Kanoniker, 1112 eine Zelle neben
seiner Burg, und am 3. November 1116 weihte Bischof Ulrich von Passau die romanische Kirche.
Udalschalk war mit den Grafen von Moosbach und den Formbachern verwandt. Seine Schwester
Helene war in erster Ehe mit Lanzo (Lantfried), Sohn des Edlen Adalhalm, in 2. Ehe mit Regin-
bert IX. von Hagenau und Heide verheiratet.
Sacken, BMAV 17 (1877) 185 - Fahrngruber, Hs. Heft H. 59 r- Riesenhuber, Die Abteikirche (1916) 18 - Riesen-
huber (1923) 307 - Seitenstetten (1955) 21. 24 u. 26 - Decker, Stift Seitenstetten, Kunstführer (1957) 2 u. 5; über
die Stifterfamilie, vgl. Th. Mayer, Einige Bemerkungen über die Familie der Stifter v. S., Archiv f. Kunde österr. Ge-
schichtsquellen 21 (1859) 369.
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