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Hornung, Herwig Hans; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]
Die Inschriften Niederösterreichs (Wiener Reihe, 3. Band, 1. Teil): Die Inschriften der politischen Bezirke Amstetten und Scheibbs — Graz, Wien, Köln: Hermann Böhlaus Nachf., 1966

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https://doi.org/10.11588/diglit.55961#0152
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Angedenken also hat ihrem mildherzigen Gatten, aber auch ihren vier auserlesenen Kindern
Johann Georg, Georg Christoph, Anna Maria und Theresia Lukretia für sich und ihre Nachkom-
men dieses Denkmal ihres großen Schmerzes gesetzt Barbara von Puech, geborene Prantl von
Irnsing, die tiefbetrübte, trauernde (lugengue wohl verschlagen für lugensque) Witwe. Im Jahre
der Geburt des Herrn 1649.
Georg Christoph Puech(er) von Walkersaich, seine Geschwister Johann Georg, Domdechant zu
Freising, Johann Andreas, Domherr zu Regensburg und Brixen und fünf weitere wurden von
Kaiser Ferdinand III. 1641 unter dem Namen Puech und W.-Vermehrung in den Freiherrenstand
erhoben. Vgl. dazu und zum W. Puech Reichsakt VB 9915 im Adelsarchiv, Wien und Siebmacher,
Abgest. Adel in Bayern I 24 u. T. 20; III 23 u. T. 15. Zum W. Prantl von Irnsing (Iresing in
Niederbayern) siehe Siebmacher, Abgest. Adel von Bayern I 171 u. T. 176. Die genannten W.
sind nachzuweisen: Röschen von Geroltsau (Alter Siebmacher I 106), Offenheimer (Alter Sieb-
macher I 88), Resch zu Niedertrixen (aus der Steiermark, Alter Siebmacher III 80), Westacher
(Alter Siebmacher IV 192), Perckhoffen (Alter Siebmacher V 38), Puechhausen (Alter Sieb-
macher I 82), Pelkhofen (Siebmacher Bayern 50 u. T. 50); Aresinger zu Türkenfeld (Siebmacher,
Abgest. Adel in Bayern I 3 u. T. 1), Stör von Limburg (Alter Siebmacher V 56 gibt ein anderes
W. an; dieses hier bei Hefner 4 (1866) 35 (1) unter Stör von Aicha oder zu Ering), Flitzing (Alter
Siebmacher I 91), Breidenbach (Alter Siebmacher I 134), Siegershofer (Siebmacher, Abgest.
Adel von Bayern I 123).
Fahrngruber, Hs. Heft E, 34.


234

Ulmerfeld/Amstetten

16. Jh. ?

Taufschüssel aus Kupfer, außen Messing, in der Sakristei der Pfarrkirche. Im Inneren Relief
Maria Verkündigung, darum im Kreis bis zur Unkenntlichkeit abgegriffene I. (griechische Majus-
keln ?). Am äußeren Rand getriebene I. in got. Majuskeln, ein immer sich wiederholender, doch
ganz abgewetzter Text. D. innen 36,5 cm, mit Rand 42,5 cm. I. innen 2 cm, am Außenrand 1 cm.
Der Text der I. kann nicht gedeutet werden. Ähnliche Taufschüsseln in Niederösterreich befinden
sich in den Stiften Melk und Göttweig. Es dürfte sich bei allen um eine aus 7, bzw. 9 Buchstaben
zusammengesetzte, sich mehrmals wiederholende I. handeln. Sie scheint bisher nicht gedeutet
zu sein.
Reallexikon zur deutschen Kunstgeschichte I (1937) 159 (Artikel „Becken“).






235 Viehdorf/Amstetten 1597

Epitaph des Christoph Ferdinand Ernstinger an der Nordwand der nördlichen Empore im Chor
der Pfarrkirche. Das sehr kunstvoll ausgeführte Epitaph ist in 4 Teile gegliedert. Im unteren Teil
die I., darüber im Relief: Christus am Kreuz, davor auf einem Polster kniender Mann mit Hals-
krause, weitem Mantel, vor sich liegendem Stulphut, über dem Kopf ein Kreuzlein. Zwischen
seinen gefalteten Händen und Christus ein Spruchband. Der Mittelteil zeigt in einer Bogenrah-
mung, deren Seitenteile verziert sind und oben je einen Spruch tragen, im Relief Auferstehung:
verklärter Christus mit Kreuzstab von einem Wolkenkranz umgeben auf dem Gruftdeckel, im
Vordergrund 4 mächtige Grabwächter in Rüstung. Im Aufsatz 2 Reliefw.: das rechte ist gespalten,
vorne oberhalber Zentaur, hinten Balken; offener gekr. Hehn, zwischen 2 Büffelhörnern, aus
deren Enden je drei Federn ragen, der Zentaur wachsend (Ernstinger). Das linke ein springendes
Pferd: geschl. gekr. Helm, Pferd wachsend und Flug. Kalkstein, 104 : 43 cm; Fraktur der Sprüche
und des Bandes 0,7 cm, der nach unten zu immer kleiner werdenden I. 1,5 bis 0,5 cm.

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