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Hornung, Herwig Hans; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Contr.]
Die Inschriften Niederösterreichs (Wiener Reihe, 3. Band, 1. Teil): Die Inschriften der politischen Bezirke Amstetten und Scheibbs — Graz, Wien, Köln: Hermann Böhlaus Nachf., 1966

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https://doi.org/10.11588/diglit.55961#0154
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Johann von Greiffenberg gilt als Stammvater dieses Adelsgeschlechts, nachdem ihm vom Kaiser
1602 die Ablegung seines bisherigen Familiennamens Linsmayer bewilligt worden war. Der
Geschlechtsname Greiffenberg stammt von dem 1601 von Johann in Raclmer an der Hasel
erbauten Schloß. 1598 kaufte er die Herrschaft Seisenegg. Sein ältester von drei Söhnen, Johann
Gottfried, heiratete Maria Ursula von Concin. Aus dieser Ehe ohne männliche Erben stammt
die bedeutende österreichische Barockdichterin Katharina Regina von Greiffenberg, die in
später Ehe ihren Onkel, Johanns jüngsten Sohn Johann Rudolf heiratete. Mit ihm zog sie wegen
der Gegenreformation nach Schloß Steinbühel bei Nürnberg, wo sie 1694, ihr Gatte schon 1678
starb. Zu Johann Gottfried vgl. auch die Nr. 237 u. Nr. 471.

Schwetter (Heimatkunde) (1884) I 223 — Riesenhuber (1923) 353; zur Verwandtschaft vgl. Siebmacher NÖ I 135f.,
dazu auch und über die Dichterin die Bemerkungen bei Nagl-Zeidler, Deutsch-österr. Literaturgeschichte I (1899)
802ff. u. bes. 807, Fußn. 1—5, wo falsche Angaben bei Wißgrill, Schweickhardt u. Siebmacher richtiggestellt werden.

237

Viehdorf/Amstetten

1611


Abb. 88

zu Nr. 237

Bauinschrift des Johann Gottfried von Greiffenberg
hoch über dem Eingang in den Pfarrhof. In einfach
gekehlter, erhabener Rahmung befindet sich die I. R.
M., ca. 40: 80 cm; renovierte u. schwarz nachge-
zogene Fraktur.

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Hans Gottfried, der älteste Sohn Johanns von Greiffenberg, ist der Vater der Dichterin Katharina
Regina von Greiffenberg. Dazu vgl. Nr. 236.
Schwetter, Heimatkunde (1884) I 224.

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