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Hornung, Herwig Hans; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]
Die Inschriften Niederösterreichs (Wiener Reihe, 3. Band, 1. Teil): Die Inschriften der politischen Bezirke Amstetten und Scheibbs — Graz, Wien, Köln: Hermann Böhlaus Nachf., 1966

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https://doi.org/10.11588/diglit.55961#0157
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241

Waidhofen an der Ybbs

1479

Wappengrabplatte des Sigmund und der Walburga von Eitzing in der Vorhalle des südlichen
Kircheneinganges links an der Wand. In erhabener Rahmung Umschrift mit erhabenen Buchsta-
ben. In der Mitte in prächtiger Ausführung Reliefw.: geviert, 1 u. 4 schrägrechts geteilt, auf der
Teilungslinie drei Kugeln, 2 u. 3 runder Hut mit zwei nach unten hängenden Schnüren, darüber
ein liegender Fisch; 2 offene Helme, a) Büffelhörner mit je 3 Kugeln besteckt, b) Hut mit Fisch
(Freiherrl. W. Eitzing). Über dem linken Schildeshehn ein am Rücken liegender Hund, der viel-
leicht als das Abzeichen eines Ordens zu deuten ist. Über dem gotischen Dreipaß befinden sich in
den oberen Ecken je ein kleines Tier liegend, das ein W.-Schildchen hält; das rechte Doppellilie
(Flußhart), das Imke Eitzing. Unter dem Hauptw. hält ein Engel zwei W.-Schildchen; das rechte
Flußhart, das linke 3 Rauten schrägrechts aneinandergereiht (Seisenegg). In der oberen Hälfte
läuft ein Sprung quer durch den Stein, sonst Erhaltung gut. R. M., 268 : 132 cm; frühe Fraktur,
10 (13) cm; die Wörter durch gezierte Punkte getrennt.

Die 4. Seite der Umschrift endigt ab der Mitte der Jz.
dreizeilig:

• iff • begrabm • bet • nwlgeporrt
bet • fyer • ©igmunb • &on • Gpcjing • bet • bie • fappelff-
gepamtt • vnb • geffift
onb • fein • gmalj • fram • 23albnrg •
von ■ ©egfnef • s?nb • ift • geftorbe • nach • crifti • gepnrb ■ 1 R
A9 am • DTutticben
nad; • aller • beiltgntag
bem • got • gnebig • fen

E.: Sterbetag ist der 3. November 1479; in der Jz.
stoßen hier die alten Formen der Ziffern 4 und 7 zu-
sammen. Mit der Kapelle ist die Johanneskapelle
neben der Kirche, 1786 profaniert, jetzt Pfarrheim,
gemeint. Vgl. Nr. 251.


Abb. 91

zu Nr. 241

Siegmund von Eitzing, aus der Haugsdorfer Linie der Eitzing, 1464 Freiherrenstand, Rat Kaiser
Friedrichs III., Oberforstmeister in Österreich, seit 1474 Pfleger und Schloßhauptmann zu Waid-
hofen und Vertrauter Bischof Sixtus v. Freising. Er besaß die Herrschaft St. Peter, stiftete in
Waidhofen die Kapelle und war mit Walburg von Seisenegg, Tochter des Bernhard und der
Barbara Gilleis, in ihrer zweiten Ehe, verheiratet, die ihm die Feste und Herrschaft Gleiß in die
Ehe brachte; vgl. auch Nr. 292. Seine in der Literatur genannten Eltern Georg und Margareta
v. Wildungsmauer (Wißgrill II (1795) 380) oder Margareta v. Seisenegg (Bucelinus III/2/32)

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