Gregoriusmesse: dem Messe lesenden Papst Gregor, dem Großen, erscheint Christus in der Kelter
(als Schmerzensmann) umgeben von den Leidenswerkzeugen. Im halbkreisförmigen Aufsatz
figurenreiche Kreuztragung. Die Darstellung ist — wie Oettinger nachweist — von der Werk-
stätte Anton Pilgrams in Wien beeinflußt. Unter dem Relief sind auf einem reich gewellten Spruch-
band zwei I.-Zeilen schwarz aufgemalt und ergänzt. Die Schrift ist stellenweise abgeblättert.
Grauer Kalksandstein, 230 : 230 cm; Fraktur 2,5 (3,5) cm.
Ilnnber bifer ftgur ligf 25egra23en bet Gr23er Gebart 3e9fl C'cr gefiorSSen ift ttn 26 @eitt
Jpatifsfrau JTtartlja ein febtreinpeefbin bp geffor25en
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gcffonSen ift int 34 ben ©oft allen genabt
Das Epitaph wurde 1882 restauriert. Erhärt Zeisl wird 1514—1518 als Stadtrichter genannt,
Sebastian Zeisl war Ratsherr und schenkte 1532 drei Türkenpferde dem Bischof von Freising.
Erharts Frau stammt wohl aus dem oberösterr. Adelsgeschlecht der Schweinpeck.
Sacken, Jb. ZK 2 (1857) 156 - Frieß, Jb. L NÖ 1 (1867) 144ff. - Ilg, BMAV 15 (1875) 144 - Sacken, BMAV 17
(1877) 208 - Zelinka, Scheibbs (1879) 82 - Frieß, MZK NF 8 (1882) 72 - Schaffran, Waidhofen (1924) 69 -
Oettinger, Anton Pilgram (1951) 115 — Waidhofen (1953) 25 u. Abb.
250
Waidhofen an der Ybbs
1542
Glocke (Stundenschlagschelle), früher im Stadtturm, jetzt nicht mehr vorhanden. Sie trug eine
Umschrift in got. Minuskeln. D. 70 cm, H. 40 cm, G. 166 kg.
wolffgang assia . . . eoberger hat — die — vrschelen — gemacht — das — bolt — got — m —
d — xxxx ij
E.: bolt = walte.
Der Stadtturm wurde 1534 zur Erinnerung an den Türkensieg von 1532 erbaut, 1542 vollendet.
Der verstümmelt überlieferte Name des Gießers könnte sich auf den Kremser Wolfgang Aschen-
prener beziehen, der in der ersten Hälfte des 16. Jh. dort seine Werkstatt hatte und von dem auch
die Priorglocke in Seitenstetten (vgl. Nr. 188) von 1535 zu stammen scheint. Die Schelle ist im
ersten Welt krieg (10. Mai 1917) weggekommen.
Fahrngruber, Hosanna (1894) 216 (danach auch der Text) — Riesenhuber (1923) 359 — Hierhammer, Hs. 720 (1956)
II 785b.
251
Waidhofen an der Ybbs
1543( ?), 1544
Stein mit Steinmetzzeichen im Schloßturm an der Mauer des ersten Stiegenabsatzes links. Sehr
undeutlich wahrnehmbar sind verschiedene Zeichen, Buchstaben und Ziffern in den Stein geritzt.
15 : 25 cm; Antiqua ca. 2 cm.
Hingewiesen sei auf eine Anmerkung bei Schaffran, der von vor noch einigen Jahrzehnten sicht-
baren Chiffren, Marken und den Jz. 1569 und 1584 im Mörtel der oberen spätromanischen Doppel-
kapelle neben der Pfarrkirche berichtet.
Schaffran, Waidhofen (1924) 76.
146
(als Schmerzensmann) umgeben von den Leidenswerkzeugen. Im halbkreisförmigen Aufsatz
figurenreiche Kreuztragung. Die Darstellung ist — wie Oettinger nachweist — von der Werk-
stätte Anton Pilgrams in Wien beeinflußt. Unter dem Relief sind auf einem reich gewellten Spruch-
band zwei I.-Zeilen schwarz aufgemalt und ergänzt. Die Schrift ist stellenweise abgeblättert.
Grauer Kalksandstein, 230 : 230 cm; Fraktur 2,5 (3,5) cm.
Ilnnber bifer ftgur ligf 25egra23en bet Gr23er Gebart 3e9fl C'cr gefiorSSen ift ttn 26 @eitt
Jpatifsfrau JTtartlja ein febtreinpeefbin bp geffor25en
ift ttn 23 «^annö Zepfl fein @unn bet gefiorSSen fff int 24 3ür- @e25affian 3epf[ bet
gcffonSen ift int 34 ben ©oft allen genabt
Das Epitaph wurde 1882 restauriert. Erhärt Zeisl wird 1514—1518 als Stadtrichter genannt,
Sebastian Zeisl war Ratsherr und schenkte 1532 drei Türkenpferde dem Bischof von Freising.
Erharts Frau stammt wohl aus dem oberösterr. Adelsgeschlecht der Schweinpeck.
Sacken, Jb. ZK 2 (1857) 156 - Frieß, Jb. L NÖ 1 (1867) 144ff. - Ilg, BMAV 15 (1875) 144 - Sacken, BMAV 17
(1877) 208 - Zelinka, Scheibbs (1879) 82 - Frieß, MZK NF 8 (1882) 72 - Schaffran, Waidhofen (1924) 69 -
Oettinger, Anton Pilgram (1951) 115 — Waidhofen (1953) 25 u. Abb.
250
Waidhofen an der Ybbs
1542
Glocke (Stundenschlagschelle), früher im Stadtturm, jetzt nicht mehr vorhanden. Sie trug eine
Umschrift in got. Minuskeln. D. 70 cm, H. 40 cm, G. 166 kg.
wolffgang assia . . . eoberger hat — die — vrschelen — gemacht — das — bolt — got — m —
d — xxxx ij
E.: bolt = walte.
Der Stadtturm wurde 1534 zur Erinnerung an den Türkensieg von 1532 erbaut, 1542 vollendet.
Der verstümmelt überlieferte Name des Gießers könnte sich auf den Kremser Wolfgang Aschen-
prener beziehen, der in der ersten Hälfte des 16. Jh. dort seine Werkstatt hatte und von dem auch
die Priorglocke in Seitenstetten (vgl. Nr. 188) von 1535 zu stammen scheint. Die Schelle ist im
ersten Welt krieg (10. Mai 1917) weggekommen.
Fahrngruber, Hosanna (1894) 216 (danach auch der Text) — Riesenhuber (1923) 359 — Hierhammer, Hs. 720 (1956)
II 785b.
251
Waidhofen an der Ybbs
1543( ?), 1544
Stein mit Steinmetzzeichen im Schloßturm an der Mauer des ersten Stiegenabsatzes links. Sehr
undeutlich wahrnehmbar sind verschiedene Zeichen, Buchstaben und Ziffern in den Stein geritzt.
15 : 25 cm; Antiqua ca. 2 cm.
Hingewiesen sei auf eine Anmerkung bei Schaffran, der von vor noch einigen Jahrzehnten sicht-
baren Chiffren, Marken und den Jz. 1569 und 1584 im Mörtel der oberen spätromanischen Doppel-
kapelle neben der Pfarrkirche berichtet.
Schaffran, Waidhofen (1924) 76.
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