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Hornung, Herwig Hans; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Contr.]
Die Inschriften Niederösterreichs (Wiener Reihe, 3. Band, 1. Teil): Die Inschriften der politischen Bezirke Amstetten und Scheibbs — Graz, Wien, Köln: Hermann Böhlaus Nachf., 1966

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https://doi.org/10.11588/diglit.55961#0229
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An der linken Seitenfläche:

OB PT ANNO
APARTY
ADMIRABILIS
VIRGINIS
M: DC

Ü.: Gott, dem Besten und Größten; für die fromme Freigebigkeit der Gläubigen errichtete
Pfarrer Michael Weber, Kanonikus aus Mainz, 1640 (diesen Opferstock).
Auf daß die Werkstätte des Gotteshauses und die wiederhergestellten Zierden geschützt er-
halten bleiben.
Er starb nach der Geburt der ehrwürdigen Jungfrau im Jahre MDG ... (9. IX.).
Michael Weber war 1637 — 1662 Pfarrer in Purgstall. Nach seinem Tode hat niemand mehr das
Todesjahr ergänzt. Die I. an der rechten Seitenfläche bezieht sich wohl auf die Renovierungs-
tätigkeit des Pfarrers Spitz (vgl. Nr. 400), über die Weber im Pfarrgedenkbuch schreibt: „sozu-
sagen ein zweiter Gründer dieser Pfarre, . . . unternehmend im Handeln, . . unermüdlich in Aus-
schmückung der Kirche.“ Weber war auch Stifter der Gedenksäule in Zehnbach (vgl. Nr. 473).
Schachinger, Purgstall (1913) 44 u. 56 — DPI 2 (1958) Register; in Mainz werden ein Weihbischof Stephan Weber
(fl622) und ein gleichnamiger Verwandter Dr. theol. (f 1626) nachgewiesen. Ihr W. konnte im Würdtweinschen Epita-
phienbuch, Wiesbaden, f. 50 trotz Anfrage nicht ermittelt werden. Unser Michael Weber mag mit den Genannten in
Beziehung stehen.

406

Purgstall/Scheibbs

1641

Opferstock im Inneren der Pfarrkirche, rechts neben dem Südeingang. Auf dem quaderförmigen
Stein befindet sich auf der Vorderseite in einer ovalen Rahmung die I. eingeschlagen, darunter
die Jz. Stark geäderter r. M., 92 cm hoch; Antiqua, manche Buchstaben kleiner, 4 cm.

GOTT
ZV EHREN
DER KIRCHE
ZV NVTZ
H: HANNS
ARTNER VND
CätharI: C°N
LEVT • F • F •
AO 164i

E.: Conleut = Eheleute; F. F. = fieri fecerunt; ließen errichten. Interessant ist die Ähnlichkeit
dieses Opferstockes mit dem anderen in der Kirche von 1640 (vgl. Nr. 405). Wohl aus demselben
Material und mit derselben Schrift, also vom gleichen Steinmetz angefertigt, ist dieser in den
Formen viel einfacher. Auch die Textanlehnung der hier deutschen I. an das lateinische Vorbild
von 1640 muß beachtet werden.

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